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05.03.2013 11:50

Westfälische Hochschule beruft eigenen Absolventen zum jüngsten Professor ihrer Geschichte

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle
Westfälische Hochschule

    Der Marler Markus Rüter (31) übernimmt in Gelsenkirchen das Lehrgebiet der Steuerungs- und Regelungstechnik.

    Gelsenkirchen/Marl. Bei seiner Berufung an die Westfälische Hochschule zum ersten März war der Marler Prof. Dr. Markus Rüter exakt 31 Jahre, fünf Monate und 16 Tage alt, so jung wie noch nie ein an die Hochschule berufener Professor seit der Hochschulgründung 1992. In Gelsenkirchen lehrt er die angehenden Elektrotechniker den Umgang mit Steuerungs- und Regelungstechnik. „Das schönste Lehrgebiet, das es gibt“, davon ist Rüter überzeugt: „Überall wirkt Regelungstechnik, um gewünschte Sollvorgaben in einem dynamischen System zu erzielen.“ Das gilt für den menschlichen Körper, der beispielsweise versucht, die Soll-Körpertemperatur von 37 Grad Celsius aufrecht zu erhalten. Das gilt aber auch für ganz viele, wenn nicht fast alle technischen Prozesse, sei es bei der gewünschten Drehzahl eines elektrischen Antriebes oder bei der über Tempomat eingestellten Soll-Fahrgeschwindigkeit eines Autos oder beim Kesseldruck, der ein bestimmtes Maß niemals überschreiten darf, damit der Kessel nicht platzt oder bei einem Durchlauferhitzer mit Wunschtemperatur oder oder oder...
    Das Denken in Regelkreisen erfordert von seinen Studierenden viel Systematik und das abstrakte Abbilden von Prozessen in Modellen, um den Gesetzmäßigkeiten in dynamischen Systemen auf den Grund zu gehen. Zugleich müssen sie die Praxis im Auge behalten. Mit Rüter als Professor wird ihnen das leicht fallen, denn Rüter bringt nicht nur mehrere Jahre Betriebserfahrung aus einem Unternehmen der Regelungstechnik mit an die Hochschule, nein, Rüter wird auch weiterhin einen Tag in der Woche dazu nutzen, um bei seinem bisherigen Arbeitgeber – der Ritter Elektronik in Remscheid – weiter zu arbeiten, um am Puls der Praxis zu bleiben. In seine dortigen Projekte will er nach und nach auch seine Gelsenkirchener Studierenden mit einbinden.
    Gerade erst hat er für Ritter in der südchinesischen Stadt Qinzhou nahe der vietnamesischen Grenze in einer Papierfabrik eine neu entwickelte, kontaktfreie Walzenheizung in Betrieb genommen. „Die Walz-Temperatur ist entscheidend für die Papierqualität“, so Rüter, „inzwischen läuft die rund 600 Meter lange Papiermaschine und produziert täglich tonnenweise Papier.“ Aber auch die Betriebe der Emscher-Lippe-Region stehen im Fokus von Markus Rüter: „Ich glaube, dass es hier viele Betriebe gibt, denen der Blick durch die technische Brille eines Regelungsfachmannes dabei helfen kann, sich technologisch weiter zu entwickeln“, so der frisch berufene Professor.
    Markus Rüter wurde in Marl geboren, hat nach der Realschule eine Berufsausbildung als Elektro-Installateur bei einem Marler Handwerksbetrieb abgeschlossen und gleichzeitig am Hans-Böckler-Berufskolleg die Fachhochschulreife erlangt. Zum Studium ging der überzeugte Ruhrgebietler nach Gelsenkirchen an die Fachhochschule, schloss sein Diplom 2006 ab und studierte anschließend weiter im Master-Studiengang Energiesystemtechnik. Bereits nach drei Semestern, während derer er außerdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war, ging er mit dem Master-Grad zu Ritter, wo er ein Industrieprojekt übernahm, aus dem sich auch das Thema für seine Doktorarbeit an der Universität Siegen entwickelte. Nach der Promotion war er weitere drei Jahre bei Ritter, bevor er jetzt als Professor an die Westfälische Hochschule wechselte. Bei Ritter beschäftigte er sich unter anderem mit dem Aufwickeln von Kunstseide, die so dünn ist, dass ein Kilometer Faden nur ein Gramm wiegt. Als Damenstrumpfhose entspricht das 9 DEN. Wer je eine 10-DEN-Strumpfhose in der Hand hatte, weiß, wie hauchzart das Gewebe ist, das aus solchen Fäden gewirkt wird.
    Trotz seines straffen Ausbildungs- und Berufsprogramms hat Markus Rüter den Freizeitsport nie vergessen: „Das braucht man als Ausgleich, sowohl für den Kopf als auch für den Körper und das am besten an der frischen Luft.“ Früher dribbelte er vor allem den Fußball, heute drischt er auch Bälle über den Golfplatz und fährt Fahrrad, gerne auch mal bis in die Nachbarländer Niederlande, Schweiz oder Polen. Das Ruhrgebiet ist und bleibt trotzdem seine Lieblingsregion: „Hier sind die Menschen so wunderbar geradeaus und übersehen großzügig auch manchen Schönheitsmangel der Städte oder die Fehler ihrer Mitmenschen. Herzlichkeit ist Trumpf.“ Bis heute kann der Jung-Professor selten an einem Büdchen vorbei, ohne für ein paar Cent Süßigkeiten zu kaufen. Und für „Pommes rot-weiß“ aus der Imbissbude lässt er immer noch gerne den Restaurantbesuch aus.

    Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Markus Rüter, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Fon (0209) 9596-205, E-Mail markus.rueter@w-hs.de

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    Markus Rüter ist der jüngste jemals an die Westfälische Hochschule seit 1992 berufene Professor. Der überzeugte Ruhrgebietler aus Marl übernimmt in Gelsenkirchen das Lehrgebiet der Steuerungs- und Regelungstechnik.
    Markus Rüter ist der jüngste jemals an die Westfälische Hochschule seit 1992 berufene Professor. Der ...
    Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Markus Rüter ist der jüngste jemals an die Westfälische Hochschule seit 1992 berufene Professor. Der überzeugte Ruhrgebietler aus Marl übernimmt in Gelsenkirchen das Lehrgebiet der Steuerungs- und Regelungstechnik.


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