Das als gemeinsame Einrichtung der Universitäten Poznan und Frankfurt (Oder) errichtete Collegium Polonicum in Slubice wurde am 10. Juni 1998 feierlich eröffnet. Es wird die an der Europa-Universität Frankfurt (Oder) und an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznan vorhandenen Studienangebote ergänzen, der Förderung der wissenschaftlichen Begegnung zwischen Deutschland und Polen und der Vertiefung der Idee des vereinten Europa dienen. Angeboten werden ab Herbst 1998 ein Ergänzungsstudium zum polnischen Recht, Umweltschutz, Politische Wissenschaften, Masterstudiengänge "Vergleichende Mitteleuropastudien" sowie "Management und Marketing für Ost- und Mitteleuropa" und Sprachkurse. In Vorbereitung sind Aufbaustudiengänge zum "Schutz europäischer Kulturgüter" und "Städtemanagement".
Eingeweiht wurde der erste Bauabschnitt des Collegium Polonicum, der zweite Teil sowie ein Bibliotheksneubau werden bis zum Jahr 2 000 fertiggestellt sein. Unter Leitung von Architekt Tomasz Durniewicz (Poznan) ist Interbud West, Gorzow, das ausführende Bauunternehmen. Finanziert wurde der Neubau durch die Polnische Regierung, durch Mittel der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit und das PHARE-Programm der EU.
Das in einer Bauzeit von zwei Jahren und mit einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Mark errichtete erste Gebäude des Collegium Polonicum, direkt an der Frankfurt und Slubice verbindenden Grenzbrücke, bietet Seminar- und Tagungsräume, eine Buchhandlung sowie eine kleine Bibliothek und ist Sitz der Verwaltung. Insgesamt sollen in den Komplex 70 Millionen Mark investiert werden. Ab Januar 2000 übernimmt das Land Brandenburg die Finanzierung von fünf Professuren und sieben Assistentenstellen. Eine Vorfinanzierung erfolgt über das Interreg-II-Programm der EU.
Während der feierlichen Eröffnung überbrachte Jugendministerin Claudia Nolte die Grüße der Bundesregierung. Sie unterstrich: "Das Collegium Polonicum eröffnet dem Austausch von Kultur, Wissenschaft und Ausbildung die Tore und ist damit eine Investition in die Zukunft des einzelnen Studenten wie beider Staaten." Polens Bildungsminister, Prof. Miroslaw Handtke, dankte allen Beteiligten für die Leistung, neben der Polen und Deutschland verbindenden Grenzbrücke diese geistige Brücke Collegium Polonicum errichtet zu haben. Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe betonte im Hinblick auf die künftigen Absolventen des Collegium Polonicum: "Die hier erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen qualifizieren Polen, Deutsche und Menschen anderer Nationalität in hervorragender Weise für die Gestaltung eines neuen Europa, weil nicht nur solides Wissen über die Rechtsnormen, die Wertesysteme oder die Sprache erworben, sondern Toleranz gegenüber unterschiedlichen Mentalitäten und Verhaltensweisen im alltäglichen Miteinander geübt wurde."
In den Grußworten der Rektoren der beiden Partneruniversitäten, Prof. Dr. Hans N. Weiler (Frankfurt /O.) und Stefan Jurga (Poznan) sowie des Gorzower Wojewoden, Jerzy Ostrouch, ging es vor allem um die gemeinsame Verantwortung, die Polen und Deutschland für diese Einrichtung tragen und die Chancen, die sich dadurch für beide Universitäten und für die Entwicklung der Grenzregion ergeben. Prof. Weiler wählte für die Beschreibung der engen Kooperation das Bild eines Konzertes und zeigte sich überzeugt, daß es in der Aufbauphase schon gut gelungen sei, "gemeinsam zu musizieren". Die Klänge, die nun von Slubice und Frankfurt an der Oder ausgehen, werden den Menschen zeigen, daß heute Grenzen nicht mehr Stätten der Konfrontation, sondern Stätten der Begegnung sind, so Weiler.
Am Nachmittag wurde dann ein viertes Wohnheim für die Viadrina-Studenten in Slubice eröffnet. Insgesamt stehen hier rund 900 Plätze zur Verfügung, ebensoviele in Frankfurt (Oder). An der Viadrina studieren gegenwärtig rund 2 700 junge Menschen, darunter fast 1000 aus Polen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht, Sprache / Literatur, fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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