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06.09.2002 14:12

Erfolgreiche Regionalplanertagung an der FH Nordhausen

Guido Käsgen Pressestelle
Fachhochschule Nordhausen

    Mit der Verabschiedung einer "Nordhäuser Erklärung", die zu einem bewussteren Umgang mit der knappen und endlichen Ressource "Fläche" aufruft, endete die diesjährige Regionalplanertagung für Thüringen an der Fachhochschule Nordhausen. Kontrovers und engagiert diskutierten Planer aus Ingenieurbüros, Kommunen, Verwaltungen Verbänden und Wissenschaft aus dem gesamten Freistaat und angrenzenden Bundesländern intensiv über Schwerpunkte der zukünftigen Landesentwicklung. Der neue Landesentwicklungsplan soll 2003 in Kraft treten.

    Bereits der Auftakt der Veranstaltung begann vielversprechend. Als besonderes "Bonbon" unterzeichneten Minister Jürgen Gnauck und Rektor Prof. Christian C. Juckenack bei der einleitenden Pressekonferenz einen Vertrag. Dieser beauftragt die FH Nordhausen, das Potenzial an Brachflächen im Freistaat zu ermitteln, Aufgaben und Lösungsmöglichkeiten für eine konsequente Wiedernutzung sowohl technisch als auch planerisch auszuarbeiten.
    Viele Beiträge der Tagung unterstrichen die Bedeutung dieses Schrittes für die zukünftige Landesentwicklung.
    Mit modellhafter Vorgehensweise bei der Aufbereitung von Brachflächen und einem nachhaltigen Flächenmanagement eröffnet sich für Thüringen die Möglichkeit, Schrittmacher dieser Entwicklung in Ostdeutschland bzw. auch in Osteuropa zu werden. Natürlich sollen die Ergebnisse der Tagung auch in den Landesentwicklungsplan einfließen, der nach seiner Erstauflage im Jahre 1993 überarbeitet wird.
    In Diskussionen und Arbeitsgruppen wurden über zwei Tage die unterschiedlichsten Aspekte des Themenkomplexes "Flächen nutzen - Flächennutzen" erörtert. Flankierend zu den Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen und Arbeits-gruppen standen Exkursionen, beispielweise auf das IFA-Gelände, auf dem Programm, um erfolgreiches Flächenrecycling zu erleben.
    Die "Nordhäuser Erklärung", die den Kongress beschloss, soll auch als Arbeitsagenda dienen und für zukünftige Tagungen Meßlatte der angestrebten Erfolge beim Flächenmanagement sein.

    Nordhäuser Erklärung
    der Teilnehmer der 8. Thüringer Regionalplanertagung
    am 5. und 6. September 2002 in Nordhausen

    Die 8. Thüringer Regionalplanertagung hat unter dem Motto "Flächen nutzen -
    Flächennutzen" Impulse für eine nachhaltige Flächennutzung vermittelt.
    Die Teilnehmer dieser Tagung fordern alle Planungspartner im Land, in den Regionen und Kommunen, bei den Verbänden und Kammern, in Politik und Wirtschaft, in Wissenschaft und Praxis auf, das Prinzip der Nachhaltigkeit mit Leben zu erfüllen und auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Flächen hinzuwirken.

    Die Tagungsteilnehmer stimmen darin überein, dass
    - die Flächeninanspruchnahme für neue Siedlungs-, Gewerbe-, und Infrastrukturentwicklung insgesamt verringert werden soll,
    - Konversionsflächen und Gewerbe-, Industrie- und Siedlungsbrachen für eine sinnvolle Nachnutzung aufbereitet und dafür entsprechende Instrumentarien bzw. Fördermittel bereitgestellt werden müssen,
    - der fachrechtlich erforderliche Ausgleich für Flächennutzungen als zusätzliche Flächeninanspruchnahme bei der Planung und Beurteilung von Vorhaben berücksichtigt werden muss,
    - bei der Nutzung von Flächen Aspekte der Kulturlandschaft und des Bodenschutzes stärker berücksichtigt werden müssen,
    - die Flächennutzung durch ein fachübergreifendes, ganzheitliches und nachhaltiges Flächenmanagement optimiert werden muss,
    - die Innenbereichsentwicklung Vorrang vor der Außenbereichsentwicklung hat.

    In ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld werden sich die Tagungsteilnehmer dafür einsetzen, dass Ziele für eine ressourcenschonende Siedlungsentwicklung und Flächennutzung festgelegt und verwirklicht werden.

    Die Ansätze zur Verringerung der Flächeninanspruchnahme durch
    - interkommunale Kooperation auch unter Einbeziehung Privater bei der Entwicklung von Gewerbe-, Handels-, Wohn-, Freizeit- und Gemeinbedarfsflächen (Einführung eines regionalen Flächenmanagements),
    - regionale Ausgleichsflächenpools aus zu "renaturierenden" oder ökologisch sinnvoll aufzuwertenden oder zu sanierenden Flächenpotenzialen (Aufbau eines Katasters mit potenziellen Ausgleichsflächen),
    - Minimierung des Flächenbedarfs, Optimierung von Flächennutzungen sowie Nutzungsüberlagerungen (Erarbeitung und Umsetzung integrierter Flächennutzungskonzepte),
    - konsequente Nachnutzung bzw. Wiederaufbereitung von Flächen, die für andere Zwecke entbehrlich geworden sind (Verwirklichung eines konsequenten Brachflächenrecyclings),

    sollen unterstützt, fortentwickelt und verbreitert werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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