Von der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie an der Universität Jena
Jena (06.09.02) Ziel der heutigen Gesellschaft ist es, nicht nur alt zu werden, sondern gesund alt zu werden. Darüber bestand Einigkeit bei der 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA), die derzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet. Doch gerade ältere Männer drücken sich immer wieder vor entsprechenden Aktivitäten. Welche einfachen Tricks solche mentalen Widerstände durchbrechen können, zeigte heute die Jenaer Sportmedizinerin Prof. Dr. Johanna Hübscher.
Neben genetischen Voraussetzungen sind es vor allem bekannte Risikofaktoren wie Fehlernährung, Stress, Alkohol- oder Nikotinmissbrauch, die die Gesundheit negativ beeinflussen. "Sport und Bewegung können dazu beitragen, die körperliche Leistungsfähigkeit bis ins späte Erwachsenenalter zu erhalten", bekräftigte Prof. Hübscher während der DGA-Tagung. Die Sportmedizinerin von der Friedrich-Schiller-Universität wies dabei auch auf die psychologischen Folgen guter Gesundheit im höheren Alter hin. "Gute körperliche Leistungsfähigkeit ermöglicht es älteren Menschen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das bedeutet: Sie können möglichst lange ihre Selbstständigkeit bewahren".
Damit "Sport zum Medikament wird", rät die Sportmedizinerin zu Aktivitäten, die dem einzelnen Organismus nach der Art der Betätigung (dosiert nach Dauer und Intensität) angepasst werden müssen. Doch gerade bei Männern über 40 besteht das Problem, dass sie sich mit vielfältigen Ausreden vor solcher präventiver Bewegung drücken. Gerade bei dieser "Bevölkerungsgruppe zeigt sich jedoch eine besondere Gesundheitsgefährdung verbunden mit einem geringen Selbsthilfepotenzial", zitierte Hübscher verschiedene Studien. Mit einem veränderten Marketing und einer speziellen Angebotsgestaltung will sie die "Nutzerbarrieren für Männer beseitigen".
Dazu wies Hübscher besonders auf drei Punkte hin: Das Programm muss sich gezielt an Männer im Alter von 40-60 wenden, die derzeit sportlich nicht aktiv sind. Zusätzliche Angebote für Aktivere, zur "Abrundung" ihrer leistungserhaltenden Sportlichkeit müssen ebenfalls entwickelt werden. "Begriffe wie Gesundheit und Gymnastik müssen bei der Vermarktung vermieden werden, da diese negative Erwartungen bei Männern provozieren können", riet Prof. Hübscher. Die Devise müsse lauten: Fitness für Männer! "Männer reagieren eher auf den leistungserhaltenden Aspekt des Trainings", hat die Jenaer Wissenschaftlerin ermittelt - und ist sich sicher, mit diesen simplen Marketingtricks mehr ältere Männer zum Sporttreiben animieren zu können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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