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06.09.2002 16:29

Vom Blutbild bis zur Genomanalyse

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums
Universitätsklinikum Mannheim

    Professor Dr. Michael Neumaier ist neuer Direktor des Instituts für Klinische Chemie am Mannheimer Universitätsklinikum

    Das Institut für Klinische Chemie (IKC) des Mannheimer Universitätsklinikums hat einen neuen Direktor: An der Spitze dieser traditionsreichen Einrichtung steht nun Professor Dr. med. Michael Neumaier, der zugleich auf die C 4 Professur für Klinische Chemie an der Fakultät für Klinische Medizin berufen wurde - übrigens der einzige C 4 Lehrstuhl für dieses Fachgebiet in Baden-Württemberg.

    Professor Neumaier, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, arbeitete zuletzt als Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg, wo er in der dortigen Abteilung für Klinische Chemie der medizinischen Klinik tätig war.

    Das aus dem früheren Hauptlaboratorium hervorgegangene Institut für Klinische Chemie (IKC) in Mannheim kann auf über 300 teils sehr aufwändige Analyseverfahren zurückgreifen, die einen wichtigen Beitrag zur Krankheitserkennung liefern. Die Palette reicht dabei von der Harnuntersuchung oder einem Blutbild bis hin zu vorgeburtlichen Genomanalysen. Die Zahl der Analysen, die für das Klinikum und zwei weitere Krankenhäuser erbracht werden, beläuft sich auf etwa drei Millionen pro Jahr.

    Zu den besonderen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten von Professor Neumaier gehört die Untersuchung von genetischen Schaltern, welche Gewebeveränderungen verursachen, die zu Krebserkrankungen führen können. Insbesondere beschäftigt er sich mit dem Dickdarmkrebs, einer der häufigsten Krebsformen in unserer Gesellschaft. In einem zweiten Schwerpunkt untersucht er in seinem Institut die Wirksamkeit selbst entwickelter molekulargenetischer und immunologischer Verfahren, mit denen sich vereinzelte mikrometastatische Tumorzellen im Blut von Krebspatienten nachweisen und beseitigen lassen sollen.

    Der neue Leiter des Instituts für Klinische Chemie hat nach Abitur und Zivildienst von 1978 bis 1985 in Bonn Medizin studiert, wo er 1986 am dortigen Institut für Klinische Chemie mit summa cum laude promovierte. Ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft führte ihn von 1986 bis 1988 nach Kalifornien an das Beckman Research Institute am City of Hope National Cancer Center. Zurück in Deutschland, arbeitete er bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Aachen und ihrem Klinikum. Anschließend wechselte er an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo er 1992 seine Weiterbildung zum Klinischen Chemiker mit dem Diplom abschloss und wo er sich 1994 habilitierte. Im selben Jahr wurde er zum Oberarzt ernannt. Der Berufung zum C 3 Professor im September 1996 folgte im Mai 1998 die Ernennung zum Leitenden Oberarzt und im September 1998 die Anerkennung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Professor Neumaier ist in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften aktiv, seine Arbeiten wurden zuletzt 1998 mit dem Konietzny-Preis der Hamburger Krebsgesellschaft gewürdigt. Außerdem ist er Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.

    Das IKC wurde im Jahr 1910 gegründet, ist es Deutschlands drittältestes eigenständiges (also bei seiner Gründung von einer Universität unabhängiges) Kliniklabor. Regelmäßig führt das Institut das Lesser-Loewe-Kolloquium durch. Diese wissenschaftliche Veranstaltungsreihe erinnert seit 1965 an Ernst Josef Lesser (1879 - 1928) und Walter Siegfried Loewe (1884 - 1963), die beiden ersten Leiter des Hauptlaboratoriums am Mannheimer Klinikum. Lesser und Loewe waren hervorragende Ärzte und Wissenschaftler, die vor allem bei der Erforschung des Insulins beziehungsweise der weiblichen und männlichen Geschlechtshormone große Leistungen in der Medizin vollbracht haben.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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