idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.03.2013 12:00

Doppik zunehmend fester Bestandteil des Rechnungswesens an Hochschulen

Theo Hafner Pressestelle
HIS Hochschul-Informations-System GmbH

    Viele deutsche Hochschulen haben ihre Rechnungslegung auf eine doppische Buchführung umgestellt. Hierbei sind sie noch auf der Suche, die kaufmännisch orientierte Haushalts- und Wirtschaftsführung als ein wirksames Berichtsinstrument zur Unterstützung der Hochschulsteuerung zu nutzen. HIS will in den nächsten Monaten in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Universitätskanzler „Hochschulrechnungswesen und Steuern“ die Potenziale ermitteln. Hierfür haben 27 Hochschulen ihre Jahresabschlüsse zur Verfügung gestellt. Anfang März konnte ein erster Zwischenbericht, der den Stand der Umstellung und die rechtlichen Rahmenbedingungen aufzeigt, vorgelegt werden.

    Der seit Ende der 90er Jahre einsetzende Prozess der Einführung bzw. Umstellung auf eine kaufmännische Rechnungslegung verläuft in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Der vorgelegte Sachstandsbericht dokumentiert den Status quo der Ausgestaltung des Rechnungswesens an deutschen Hochschulen.

    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die kamerale Buchführung noch in fünf Bundesländern maßgebend. In sechs Bundesländern ist die Wirtschaftsführung und Rechnungslegung nach kaufmännischen Grundsätzen Pflicht und gesetzlich verankert. In den verbleibenden fünf Bundesländern haben die Hochschulen eine Wahlfreiheit hinsichtlich der Ausgestaltung der Rechnungslegung.

    Rechnungslegung nach kaufmännischen Grundsätzen bedeutet aber bei weitem keine Einheitlichkeit in der Bilanzierung: So basiert in einigen Hochschulen die Buchhaltung lediglich auf Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB), in anderen haben die zuständigen Ministerien zusätzlich Verordnungen zur Ausführung von Buchführung und Erstellung des Jahresabschlusses erlassen. Darüber hinaus haben Hochschulen (alleine oder in Kooperation mit anderen) eigene an das HGB angelehnte Richtlinien entwickelt. Bewertungs-, Buchungs- und Bilanzierungsrichtlinien sind daher vielfältig und unterscheiden sich je nach Bundesland bzw. Hochschule.

    Betrachtet man den Stand der Umstellung auf das kaufmännische Rechnungswesen, so haben 44 Prozent der Hochschulen die Einführung begonnen bzw. bereits abgeschlossen. Bei den Universitäten sind dies bereits 62 Prozent, bei den Fachhochschulen erst 41 Prozent. Dies resultiert aus dem Umstand, dass im Rahmen von Landesprojekten vielfach zunächst die Universitäten umgestellt wurden oder bei der Wahlmöglichkeit umgestellt haben. Von den Kunst- und Musikhochschulen hat bisher nur eine sehr geringe Zahl (sechs Prozent) die kamerale Haushaltsführung durch eine Wirtschaftsführung nach kaufmännischen Grundsätzen abgelöst. Ein Grund hierfür ist u. a., dass in Nordrhein-Westfalen und im Saarland Kunst- und Musikhochschulen einer gesonderten, von den Regelungen für Universitäten und Fachhochschulen abweichenden Hochschulgesetzgebung unterliegen und ihnen bislang keine Möglichkeit zur Einführung einer Wirtschaftsführung und Rechnungslegung nach kaufmännischen Grundsätzen eingeräumt wird.

    Der Sachstandsbericht ist ein erstes Ergebnis des eingangs erwähnten Projekts „Der Beitrag der Bilanzanalyse zur Hochschulsteuerung“, das HIS in Zusammenarbeit mit dem Kanzlerarbeitskreis Hochschulrechnungswesen und 27 beteiligten Hochschulen in Angriff genommen hat. Über den fachlichen Austausch hinaus wollen hier die beteiligten Akteure ein hochschulspezifisches Analyseinstrumentarium entwickeln, da die gängigen und für den Unternehmenskontext bewährten Instrumente für den Hochschulkontext weiterentwickelt werden müssen und sonst zu Fehlinterpretationen in der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage von Hochschulen führen (können).

    Die Publikation „Sachstand der Einführung des kaufmännischen Rechnungswesen an Hochschulen“ steht unter http://www.his.de/pdf/33/Sachstandsbericht_kaufmaennisches_Rechnungswesen.pdf als PDF-Dokument zum Download bereit.

    Nähere Auskünfte:
    Martin Hamschmidt
    Tel.: 0511 1220-337
    E-Mail: hamschmidt@his.de

    Yvonne Krause
    Tel.: 0511 1220-219
    E-Mail: krause@his.de

    Pressekontakt:
    Theo Hafner
    Tel.: 0511 1220-290
    E-Mail: hafner@his.de

    Katharina Seng
    Tel.: 0511 1220-382
    E-Mail: seng@his.de


    Weitere Informationen:

    http://www.his.de/pdf/33/Sachstandsbericht_kaufmaennisches_Rechnungswesen.pdf - Publikation „Sachstand der Einführung des kaufmännischen Rechnungswesen an Hochschulen“


    Bilder

    Doppik zunehmend fester Bestandteil des Rechnungswesens an Hochschulen
    Doppik zunehmend fester Bestandteil des Rechnungswesens an Hochschulen

    None


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung 'Doppik zunehmend fester Bestandteil des Rechnungswesens an Hochschulen' als PDF-Datei

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Doppik zunehmend fester Bestandteil des Rechnungswesens an Hochschulen


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).