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10.09.2002 17:06

Neuer Studiengang an der Uni Essen macht Personal der Verkehrsbetriebe fit für die Zukunft

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Mit einem in Deutschland bislang einzigartigen Studienangebot wollen die Universität Essen und die von der Universität und der Fördervereinigung der Universität gemeinsam getragene Weiterbildungsgesellschaft Ruhr Campus Academy (RCA) Führungskräften der Verkehrsunternehmen die Chance bieten, sich für wachsende Herausforderungen in ihrem Beruf zu qualifizieren. "Public Transport Manage-ment" heißt der berufsbegleitende Masterstudiengang, für den sich im nächsten Jahr die ersten Interessenten einschreiben können. Das Konzept, mit dem sich die Hoch-schule und die RCA an Interessenten mit abgeschlossenem Studium und mindes-tens dreijähriger "einschlägiger" Berufserfahrung wendet, entstand unter Federfüh-rung von Professor Dr. Jörg Schönharting, Professor für Verkehrswesen und Ver-kehrsbau, in enger Zusammenarbeit mit der Essener Verkehrs AG (EVAG) und den Betrieben der Stadt Mülheim an der Ruhr. Am Dienstag (10. September) wurde es in der Hochschule vorgestellt.

    Beispiellose Herausforderungen
    Nach einer langen Phase unter politischer Obhut stehe der öffentliche Verkehr im neuen Jahrzehnt vor beispiellosen Herausforderungen, sagte Schönharting in dem Pressegespräch und machte das an einigen Punkten fest. Gravierende Engpässe in der Finanzierung, Wettbewerb bei der Vergabe von Linienkonzessionen nach euro-paweiter Ausschreibung und die Privatisierung bisher kommunaler Verkehrsunter-nehmen fanden sich auf der nicht abschließenden Liste.

    Die kommunalen Unternehmen seien schon dabei, sich "völlig neu aufzustellen", hat Schönharting beobachtet, und auch die Deutsche Bahn AG stehe vor der Not-wendigkeit weiterer Umstellungen. Bereits jetzt gebe es - Ergebnis der EU-Forderung nach diskriminierungsfreiem Zugang zum Schienennetz - 150 Unternehmen als Nutzer dieses Netzes.

    Personal mit neuer Qualifikation und der Chance zur Weiterbildung
    Bei dem Tempo der Entwicklung, darüber waren sich Schönharting und die Vertre-ter der Verkehrsbetriebe in Essen und Mülheim schnell einig, werden neue Perso-nalqualifikationen und zeitgemäße Konzepte zur Weiterbildung gebraucht. Mit dem neuen Studiengang ist ein solches Konzept entstanden - hochrangiges Ergebnis einer Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Tübingen, Delft und Rotterdam soll es im neuen Jahr realisiert wer-den. Vorausgesetzt, die Zustimmung der Gremien in der Universität und die Ge-nehmigung durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung liegen rechtzei-tig vor, können die ersten Interessenten zu Beginn des Jahres mit dem berufsbeglei-tenden Studium beginnen.

    Vorkenntnisse aus Studium und Berufstätigkeit
    Sie bauen bei ihrer viersemestrigen Weiterbildung auf die Kenntnisse aus einem abgeschlossen "einschlägigen" Studium, zum Beispiel der Wirtschafts- oder Ingeni-eurwissenschaften an einer Fachhochschule oder Universität, und auf einer mindes-tens dreijährigen Berufstätigkeit in einem Verkehrs- oder verwandten Unternehmen auf und sollen sich ein "ganzheitliches Systemverständnis und Führungskompe-tenz" auf den Gebieten Technik, Ökonomie, Recht und Human Resources aneig-nen. "Systemverständnis" erläuterte Schönharting, "ist die Fähigkeit, interdiszipli-näres Wissen aus Technik, Wirtschaft und Sozialem zu ganzheitlichen Entscheidun-gen und im Systemumfeld optimierten Lösungen zu verbinden". Hilfsmittel, sich solche Fähigkeiten zu erwerben, sind unter anderem Projekte und Unternehmens-planspiele.

    Kompaktkurse an vier Tagen
    Die Lehrveranstaltungen der auf vier Semester angelegten Weiterbildung finden in der Regel als Kompaktkurse von montags bis donnerstags statt. Im dritten Semester geht es an 18 von insgesamt 30 Studientagen ins Ausland: Die renommierte Univer-sität Delft konnte als Partner gewonnen werden und kooperiert bei der Ausbildung der künftigen Master ihrerseits mit der Erasmus-Universität Rotterdam. Darüber hinaus tragen in Deutschland Wissenschaftler der Universität Tübingen zum Lehr-angebot bei. "Alle Dozenten gewährleisten", sagte Professor Schönharting, "ein hohes fachliches Niveau im nationalen und internationalen Kontext".

    Im vierten Semester Vorbereitung auf die Master-Arbeit
    Studienbegleitend wird der Erfolg der Ausbildung in Form von Seminaren, Haus-arbeiten, Präsentationen und Klausuren ermittelt. Dabei kann man die notwendigen 60 Punkte erwerben, die nach dem Credit Point System vergeben werden. Bei den Prüfungen müssen die Studierenden in der Regel Aufgaben aus der betrieblichen Praxis mit wissenschaftlichen Methoden lösen.

    Das vierte Semester ist zur Hälfte bereits der Vorbereitung auf die Master-Arbeit gewidmet. Für sie sind drei Monate vorgesehen; sie behandelt ein Thema, das Un-ternehmen und Universität gemeinsam definieren. Nach erfolgreichem Abschluss verleiht die Universität Essen den Titel "Master of Science in Public Transport Management".

    Umsonst ist das nicht zu haben: Abgesehen von den Studienleistungen müssen die Studierenden - oder ihre Unternehmen - die Weiterbildung mit 5 000 Euro Gebüh-ren pro Semester finanzieren.

    Weitere Informationen zum Weiterbildungsstudium können Interessenten in der Ruhr Campus Academy bei Christiane Leißner, Telefon (02 01) 1 83 -73 40, oder im Fach Verkehrswesen, Verkehrsbau der Universität Essen bei Professor Dr. Jörg Schönharting, Telefon 02 01 (1 83 - 26 99), einholen..

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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