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16.06.1998 00:00

Vom Genom zur Struktur: Berlin plant "Proteinstrukturfabrik"

Joachim Mörke Unternehmenskommunikaton des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

    Berliner "Proteinstrukturfabrik" sichert sich im Wettbewerb der Leitprojekte BMBF-Förderung/Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) ist dabei/Ehrgeizige Ziele

    Das Projekt zum Aufbau einer Berliner "Proteinstrukturfabrik" wird vom BMBF mit einer zweistelligen Millionensumme gefördert. Im Wettbewerb zum Leitprojekt "Diagnose und Therapie mit den Mitteln der Molekularen Medizin" konnten sich die Initiatoren der "Proteinstrukturfabrik" als einer von 6 Siegern (bei 89 Bewerbern) durchsetzen.

    Zum erfolgreichen Berliner Team gehört das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) mit seinen "strukturbiologischen Partnern" Max-Delbrück-Zentrum, Freie Universität und BESSY II sowie weiteren Gruppen aus der Humboldt-Universität, der Technischen Universität und kleineren Biotech-Firmen im Berliner Umland, welche Potentiale zur Proteinherstellung und -charakterisierung einbringen.

    Die Berliner "Proteinstrukturfabrik" ist mit dem Humangenomprojekt des Max-Planck-Instituts für Molekulare Genetik (Berlin) verknüpft. Ein wichtiges Ziel der Kooperation besteht darin, die bei der Genomsequenzierung in Massen anfallenden Daten möglichst schnell in atomar aufgelöste dreidimensionale Bilder der Proteine umzusetzen. Diese bilden den Schlüssel zur Nutzung der dabei gewonnenen Informationen in der Pharmaforschung und -industrie. Angewandt werden im wesentlichen zwei Methoden, die Röntgenkristallographie und die NMR-Spektroskopie (Nuclear Magnetic Resonance).

    Den NMR-Part übernimmt das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (Sitz in Berlin-Lichtenberg). In den nächsten 5 Jahren soll eine Maschinerie aufgebaut werden, die nach Abschluß von technischen Entwicklungen in der Lage ist, 50 Strukturen pro Jahr zu bestimmen (die weltbesten NMR-Gruppen bestimmen gegenwärtig maximal 5 Strukturen pro Jahr).
    Dazu müssen die Proteinherstellung rationalisiert und die Strukturbestimmung automatisiert werden; auf dieser Basis wird dann der Testbetrieb einer "NMR-Strukturfabrik" vorbereitet.

    Das Projekt soll den Genomforschungsstandort Berlin stärken und dem Humangenomprojekt eine neue Dimension in Richtung auf Anwendungen in der Wirkstofforschung geben.

    Hintergrund der FMP-Beteiligung: Die Kenntnis der Sequenz eines Proteins beinhaltet noch nicht zwangsläufig eine Kenntnis seiner Funktion. Durch Interpretation seiner Struktur und einen Vergleich mit bekannten Strukturen lassen sich Experimente zur Funktionsanalyse leichter planen oder gar die Funktion interpolieren. Die Struktur trägt somit zum Verständnis des Genoms bei.
    Darüber hinaus sind Proteinstrukturen als hilfreiche Grundlagen für die Wirkstoffentwicklung anzusehen.

    Kontaktadresse im FMP: Dr. Hartmut Oschkinat, Tel. 51551230, Fax: -235; e-mail oschkinat@fmp-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fmp-berlin.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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