Studierende der Uni Jena präsentieren Fotoausstellung über Niederschlesien vom 18.4.-9.5.
„Deutsche Vergangenheit und polnische Gegenwart treffen hier auf eine europäische Zukunft“, sagt Uta Bretschneider von der Friedrich-Schiller-Universität Jena über Niederschlesien – eine Region mit wechselvoller Geschichte und unterschiedlichen Identitäten. Die Volkskunde-Doktorandin und Studierende der Volkskunde/Kulturgeschichte sind unter der Leitung von Volkskundlerin Dr. Ira Spieker – Lehrbeauftragte an der Uni Jena – im Mai 2012 gemeinsam nach Niederschlesien gereist. Ihre Eindrücke von dieser Exkursion haben sie mit der Kamera festgehalten und im Wintersemester in einem Projektseminar mit Uta Bretschneider aufgearbeitet. Ihre individuellen Sichtweisen auf Land und Leute zeigt vom 18. April bis 9. Mai 2013 die Fotoausstellung „Niederschlesien: Deutsch? Polnisch? Europäisch?“.
Die Projektleiterinnen Uta Bretschneider und Ira Spieker haben gemeinsam mit den Studierenden die verschiedenen thematischen Schwerpunkte auf drei Ausstellungsorte in Jena verteilt: Einblick in das deutsche Niederschlesien gibt es im Internationalen Centrum (Haus auf der Mauer), die polnische Identität steht im Café Wagner im Mittelpunkt und die europäische Perspektive ist im Uni-Campus zu sehen.
„So, wie wir die Region erkundet haben, möchten wir die Besucher ebenfalls auf eine Reise durch Niederschlesien einladen“, erklärt Natalie Niedoba. Die Volkskunde-Studentin ist eine der insgesamt 19 Seminarteilnehmer, die die Ausstellung organisiert haben. Auch beim Exkursionsseminar im vergangenen Jahr war sie dabei und begab sich damit zugleich auf biografische Spurensuche: „Schlesien ist die Heimat meiner Eltern und Polnisch meine zweite Muttersprache. Die Exkursion und der Austausch mit den Menschen der sogenannten Erlebnisgeneration, die uns begleitet haben, waren daher sehr interessant für mich.“ Die Familie von Kommilitone Eric Wallner hat ebenfalls niederschlesische Wurzeln: „Bisher kannte ich die Region nur aus den Familiengeschichten. Nun habe ich einen ganz neuen, engen Bezug zu Niederschlesien.“
Das Anliegen der Ausstellung geht jedoch über biografische Bezüge und erinnerungskulturelle Ansprüche weit hinaus. „Niederschlesien hat einfach eine schöne Landschaft und eine unglaublich facettenreiche Kultur – das möchten wir gern der Öffentlichkeit zeigen“, formuliert Wallner. Eine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Identität Niederschlesiens – ob deutsch, polnisch oder europäisch – will die Ausstellung bewusst nicht geben. „Wir liefern mit den 45 Fotografien und den begleitenden Texten Antworten und stellen mindestens genauso viele neue Fragen“, so Seminarleiterin Uta Bretschneider. Vielmehr soll die Ausstellung ein Ort der Diskussion sein – und Niederschlesien abseits gängiger Stereotype präsentieren: als einen „Schmelztiegel der Kulturen“, so Wallner, mit herzlichen Menschen sowie deutscher und polnischer Geschichte.
Veranstaltungshinweis:
Ausstellung „Niederschlesien: Deutsch? Polnisch? Europäisch?“
18.04.-09.05.2013
Orte und Öffnungszeiten:
- Internationales Centrum (Haus auf der Mauer), Johannisplatz 26, 07743 Jena: Mo-Fr ab 10 Uhr
- Café Wagner, Wagnergasse 26, 07743 Jena: Mo-Fr ab 11 Uhr, Sa/So ab Veranstaltungsbeginn
- Foyer des Hörsaalgebäudes am Uni-Campus, Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena: Mo-Fr 6-22 Uhr, Sa 8-20 Uhr, So 10-18 Uhr
Vernissage am 17.04.2013, 18 Uhr im Internationalen Centrum
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Uta Bretschneider
Bereich Volkskunde/Kulturgeschichte der Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
E-Mail: uta.bretschneider[at]uni-jena.de
Grenzpfeiler an der Neiße in Zgorzelec: Niederschlesien kann auf eine wechselvolle Geschichte zurück ...
Foto: Andrea Schlicht
None
Litfaßsäule und Hausgiebel in Kopaniec (Seifershau): Gemäß den drei Identitäten Niederschlesiens – d ...
Foto: Uta Bretschneider
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Kulturwissenschaften
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).