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08.04.2013 12:00

ZOBEL in der Metropolregion Rhein Neckar

Dr. Eva Maria Wellnitz Wissenschaftskommunikation der Medizinischen Fakultät
Universitätsmedizin Mannheim

    Gründung eines regional und national einzigartigen Zentrums zur Verbesserung der Versorgung und Forschung in der geriatrischen Onkologie

    Zobel bezeichnet nicht allein ein Pelztier. ZOBEL steht nun auch für ein Zentrum, das sich eine bessere Versorgung von älteren Patienten mit Tumorerkrankungen zum Ziel gesetzt hat, das „Zentrum für Geriatrische Onkologie und Biologie in der Metropolregion Rhein Neckar“. Das Zentrum nimmt sich damit einer Versorgungslücke an, die eine Vielzahl von Patienten betrifft. Von den rund 2,4 Mio. Menschen, die in der Metropolregion Rhein Neckar leben, sind etwa 25 Prozent 60 Jahre und älter.

    Das Projekt ZOBEL erhält eine Anschubfinanzierung durch das Land Baden-Württemberg in Höhe von rund 635.000 Euro bis Ende 2014. Die Mittel kommen aus der „Perspektivförderung“ im Rahmen des Innovationsfonds Medizin. Das Zentrum ist an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg angesiedelt und wird von Professor Dr. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), geleitet. ZOBEL will einerseits bestehende Defizite in der Versorgung der geriatrischen Tumorpatienten in der Metropolregion beheben sowie Forschungsaktivitäten und Weiterbildungsmaßnahmen in der geriatrischen Onkologie und Biologie im klinischen und präklinischen Bereich entwickeln.

    Aufgrund der höheren Lebenserwartung nimmt der Anteil älterer Menschen stetig zu. Damit steigt gleichzeitig die Zahl von Tumorerkrankungen, die sich bekanntlich im Alter häufen. Der Vielzahl von Tumorpatienten im fortgeschrittenen Alter steht ein Mangel an wissenschaftlichen Daten über Tumorerkrankungen speziell dieser Altersgruppe gegenüber, der auch die Versorgung dieser Patienten beeinträchtigt.

    Obwohl sich die Krebsmedizin stetig weiter entwickelt, tritt sie in Bezug auf den älteren Menschen auf der Stelle. Es fehlt an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den besonderen biologischen Charakteristika von Tumoren in der alternden Bevölkerung, und wie diese am besten zu behandeln sind. Dies gilt insbesondere für Patienten, die gleichzeitig unter mehreren Erkrankungen leiden (Multimorbidität).

    Diese Erkenntnisse sind unter anderem deshalb nicht verfügbar, weil alte Menschen – insbesondere solche mit einschlägig geriatrischen Komorbiditäten oder eingeschränkter Funktionalität – nicht in klinische Studien eingeschlossen werden. Tumorerkrankungen bei älteren Menschen müssen separat als geriatrische onkologische Erkrankungen erforscht werden. Bislang fehlt es jedoch an entsprechenden Netzwerken und der notwendigen Struktur, um die geriatrische Onkologie als Forschungsschwerpunkt zu etablieren und spezielle klinische Studien in dieser Altersgruppe durchzuführen.

    Genau hier setzt ZOBEL an. Das Zentrum führt die verschiedenen Bereiche der Onkologie, der Geriatrie und der Versorgungsforschung sowie wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit Schwerpunkten in der Tumorbiologie der Metropolregion Rhein Neckar zusammen. Die onkologischen Schwerpunkte beider Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg, in Mannheim und Heidelberg, sind beteiligt, das Interdisziplinäre Tumorzentrum Mannheim (ITM) und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg, sowie weitere Forschungseinrichtungen in der Region, die sich der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung widmen.

    Eine Vernetzung soll auch mit den niedergelassenen Ärzten sowie Ärzten an den verschiedenen stationären Einrichtungen in der Region stattfinden. Um die geriatrische Onkologie nachhaltig zu implementieren, wird beispielsweise auch die Aus- und Weiterbildung in der geriatrischen Onkologie gefördert. Ebenso soll die Selbsthilfe ausgebaut werden, mit speziellen Angeboten für Patienten in der Metropolregion.

    Ein solches überregionales Zentrum für die geriatrische Onkologie ist bislang in Deutschland nicht etabliert.


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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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