idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.04.2013 09:18

“Speed Court“ - Forschung am Trainingssystem in drei Dimensionen

Martin Wünderlich Hochschulkommunikation
Hochschule Darmstadt

    Für Profifußballer ist der „Speed Court“ inzwischen zu einem unverzichtbaren Trainingsinstrument geworden. Dieses System setzt sich aus mehreren Matten mit integrierten Sensoren zusammen. Darauf trainieren sogar die Spieler von Real Madrid, um ihre Reaktionszeiten zu verbessern. Der Speed Court berechnet die Zeit, die ein Spieler braucht, bis er alle Sensoren berührt hat. Damit können die Trainer genau die Schwachstellen erkennen, die es auszumerzen gilt. Bislang ist der Speed Court allerdings nur als zweidimensionales System verfügbar. Das soll sich nun ändern, damit auch Sportarten wie Tennis, Boxen oder Tanzen damit trainiert werden können.

    Das ist das Ziel von Prof. Dr. Markus Haid vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Darmstadt (h_da). Er hat im Wintersemester seine Studierenden bereits 15 Grobkonzepte entwickeln lassen, die dem Hersteller des „Speed Court“, der Firma „Globalspeed“ aus Hemsbach, vorgestellt wurden.
    An die Arbeit der h_da-Studierenden soll in Kürze ein groß angelegtes Forschungsprojekt anknüpfen, für das Haid gerade die finanzielle Förderung zusammen mit Globalspeed und einem weiteren Industriepartner beantragt hat.

    Sensoren stehen im Mittelpunkt der Forschungsarbeit von h_da-Professor Markus Haid, der an der Hochschule das „Kompetenzzentrum für angewandte Sensorsysteme“ (CCASS) leitet. Hier wird hauptsächlich daran geforscht, wie sich bewegte Objekte im Raum mit Sensoren verfolgen lassen.
    In seinen Seminaren legt Haid großen Wert auf Praxisnähe. Er lässt seine Studierenden Aufgaben wie in der Industrie bearbeiten. So auch in der Laborveranstaltung Sensorik, welche die Grundlage für das geplante Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung des Speed Court ist: Die etwa 50 Studierenden hatten in einem ersten Schritt verschiedene Sensoren kennengelernt. Für das Projekt standen den 15 Gruppen ein Infrarot, ein Ultraschall- und ein Inertialsensor sowie eine Webcam zur Verfügung. Darüber hinaus konnten die angehenden Elektrotechnik-Ingenieure eine Kinect-Sensorleiste nutzen. Diese ist vor allem als Zubehör der Spielkonsole Xbox 360 bekannt.

    In der zweiten Phase haben die Studierenden in den 15 Gruppen jeweils eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um zu testen, ob ihre Lösungsansätze korrekt sind. Im Anschluss daran haben sie ihre Konzepte verfeinert und durchgeführt. Den Studierenden stand während des Seminars über 15 Wochen hinweg der Speed Court von Globalspeed zur Verfügung.

    Nach der Bearbeitungszeit des Forschungsauftrags haben die Seminarteilnehmer ihre Konzepte dem Kooperationspartner in Form einer Postersession vorgestellt. Frank Eppelmann, Geschäftsführer der Globalspeed GmbH, zeigte sich äußerst zufrieden: “Ich bin wirklich erstaunt, mit welcher Leidenschaft die Studierenden das Thema bearbeitet haben.” Entstanden sind in den Gruppen unter anderem Grobkonzepte zu den Sportarten Tennis, Badminton und Boxen. Um brauchbare Daten zu erhalten, haben die Kursteilnehmer die Sensoren auf den Schlägern, den Boxhandschuhen sowie auf ihren Körpern befestigt. Eine weitere Gruppe von Studierenden beschäftigte sich darüber hinaus mit der Frage, ob ein dreidimensionaler Speed Court auch beim Tanzen zur Analyse eingesetzt werden kann.

    Professor Haid sieht in dem Forschungsprojekt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: “Globalspeed hat durch die Studierenden neue Ideen für ihr Produkt bekommen und die Hochschule Darmstadt konnte ein spannendes Seminar mit Bezug zur Praxis anbieten. Auch dadurch waren die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer höchstmotiviert.”


    Weitere Informationen:

    http://ccass.h-da.de


    Bilder

    Studierende diskutieren mit Prof. Dr. Markus Haid die Erweiterung des Speed Court für´s Boxen
    Studierende diskutieren mit Prof. Dr. Markus Haid die Erweiterung des Speed Court für´s Boxen
    Bild: Jens Steingässer
    None

    Zukünftig soll der Speed Court auch zum Training im Tennis eingesetzt werden können
    Zukünftig soll der Speed Court auch zum Training im Tennis eingesetzt werden können
    Bild: Jens Steingässer
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Studierende diskutieren mit Prof. Dr. Markus Haid die Erweiterung des Speed Court für´s Boxen


    Zum Download

    x

    Zukünftig soll der Speed Court auch zum Training im Tennis eingesetzt werden können


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).