53. Deutsche Pflanzenschutztagung in Bonn
Die Samtpappel verbreitet sich seit zwei Jahren auf deutschen Äckern. Als erstes trat sie in Sachsen als Ackerunkraut auf und wurde wahrscheinlich als Samen unverdaut aus Futtermitteln mit Gülle und Stallmist auf den Feldern ausgebracht. Die Samtpappel ist eine Abutilon-Art, deren Verwandte Gärtnern als Zierpflanzen bekannt sind. Sie kann bis zu 2,5 m hoch werden und damit den Kulturpflanzen große Konkurrenz machen und zu Ertragsverlusten führen. Die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft in Dresden gab dieses Jahr bereits Warn- und Informationsblätter heraus. Weltweit ist die Samtpappel in vielen Ländern vorhanden. In den Soja-Hauptanbaugebieten der USA ist sie gefürchtet. Der Name kommt von dem stark behaarten, samtigen Blatt, das von der Form einem Linden- oder Schwarzpappelblatt ähnelt.
Im Mais, aber auch in Erbsen und Bohnen spielt sie keine Rolle, weil die dort üblichen Unkrautbekämpfungsmittel die Samtpappel mit erfassen. Die Herbizide im Rübenanbau wirken nur bedingt auf dieses neue Unkraut. Dies lässt eine mögliche Ausbreitung befürchten.
Vor Jahrhunderten wurde die Samtpappel in Deutschland als Faserpflanze angebaut, bevor Hanf und Lein sie verdrängte. Da sie nicht winterfest ist, überdauert sie als Samen und keimt jedes Frühjahr neu. (BBA)
Um Belegexemplar wird gebeten
Siehe Seite 248, Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt (Tagungsband) Nr. 390
Vortrag Nr. 244 am 17. September 2002, Sektion 19
Siehe Fotos unter http://www.bba.de/mitteil/presse/020916_07.htm
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=52787
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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