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16.04.2013 09:46

Erste Bluttransfusion im Mutterleib in Thüringen

Stefan Dreising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Bessere Betreuung für Risikoschwangere

    Jena (ukj/as). Zum ersten Mal in Thüringen haben Mediziner an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ) einem ungeborenen Kind Blut übertragen. Die werdende Mutter hatte sich in der ersten Schwangerschaftshälfte mit einem Virus infiziert, wodurch die Blutbildung ihres Kindes gehemmt wurde. „Wenn die Blutarmut nicht behandelt wird, hätte das Ungeborene daran sterben können“, sagt Professor Dietmar Schlembach von der Abteilung für Pränatale Diagnostik und Therapie der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKJ.

    Gemeinsam mit der Blutbank des Instituts für Transfusionsmedizin des Klinikums hatte sich das Team um Prof. Schlembach intensiv auf diesen Eingriff vorbereitet. Um die schwerwiegende Blutarmut auszugleichen, punktierten die Ärzte die Nabelschnur und gaben die notwendige Menge frischen Blutes. „Dem Kind und der Schwangeren geht es gut“, sagt Prof. Schlembach. Die Schwangerschaft könne nun voraussichtlich bis zum geplanten Entbindungstermin fortgesetzt werden. Als Vorsichtsmaßnahme werde die Entwicklung des Ungeborenen in kurzen Abständen kontrolliert.

    „Bisher mussten Schwangere mit diesen Problemen weit bis in andere Bundesländer fahren, da eine solche invasive vorgeburtliche Behandlung in Thüringen nicht möglich war“, erläutert Prof. Schlembach, der seit 2012 am UKJ tätig ist. Bei seiner vorherigen Tätigkeit als leitender Oberarzt an der Universität Graz hatte er bereits reiche Erfahrungen für diese Form der vorgeburtlichen Behandlung sammeln können. „Dass dieser Eingriff jetzt auch am Perinatalzentrum Jena durchgeführt werden kann, verbessert die Betreuung für Risikoschwangere in Thüringen deutlich“, sagt Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Direktor der Abteilung Geburtshilfe. Jährlich werden am UKJ rund 2.000 werdende Mütter betreut, etwa 25 Prozent gelten als Risikoschwangere.

    Das festgestellte Virus löst die so genannten Ringelröteln aus, die bei gesunden Menschen ohne Komplikationen verlaufen. Tritt die Infektion jedoch in der Schwangerschaft auf, kann sie über den Mutterkuchen das Kind erreichen und im schlimmsten Fall zum Tod des Ungeborenen führen. In Deutschland geschieht dies rund 80 Mal pro Jahr. Da Ringelröteln meist im Kindesalter auftreten, sollten sich Schwangere besonders vorsichtig verhalten, wenn sie bereits ein älteres Kind haben, das einen Kindergarten besucht, so Prof. Schlembach.

    Kontaktdaten:
    Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
    Abt. Geburtshilfe
    Prof. Dr. Ekkehard Schleußner
    Bachstraße 18
    07743 Jena
    Telefon 03641/ 93 32 30
    Telefax 03641/ 93 39 86


    Bilder

    Professor Dietmar Schlembach
    Professor Dietmar Schlembach
    Foto: UKJ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Professor Dietmar Schlembach


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