Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat ein Konsortium unter Leitung des Instituts für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013“ erarbeitet. Der Bericht wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am 18.04.2013 an Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen im BMBF übergeben.
Im Mittelpunkt des Berichts stehen die Qualifizierung und Karriereperspektiven von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach ihrem ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss bis zur Promotion und in der anschließenden Phase weiterer wissenschaftlicher Qualifizierung bis zum Übergang in eine berufliche Laufbahn innerhalb und außerhalb der Wissenschaft.
In den vergangenen zehn Jahren schwankte die Zahl der abgeschlossenen Promotionen um rund 25.000 pro Jahr, die der Habilitationen ging seit 2004 kontinuierlich zurück, wogegen die der Juniorprofessor/-innen seit 2002 kontinuierlich gestiegen ist. Die Zahl der Neuberufungen an Universitäten (ohne Juniorprofessuren) unterliegt ebenfalls Schwankungen und lag bei rund 650 im Jahr 2010.
Nach Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes sind fast zwei Drittel der rund 200.000 Doktorandinnen und Doktoranden auf grund- oder drittmittelfinanzierten Stellen an Hochschulen (mit Promotionsrecht) tätig. Seit vielen Jahren nahezu unverändert stehen mehr als zwei von drei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zum Zeitpunkt der Habilitation in einem Beschäftigungsverhältnis an einer Hochschule, und zwar fast ausnahmslos als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die wissenschaftliche Qualifizierung in der Promotions- und Post-doc-Phase wird also ganz wesentlich durch die Beschäftigungsbedingungen im Hochschulbereich geprägt.
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis bilden mit 86% die größte Beschäftigtengruppe innerhalb des hauptberuflichen wissenschaftlichen Personals unterhalb der Professur an Universitäten. Für diese Beschäftigtengruppe kann anteilig ein Anstieg der Befristung (von 79% in 2000 auf 90% in 2010), eine Zunahme an Teilzeitbeschäftigung (von 38% auf 45%) und ein Zuwachs an Drittmittelfinanzierung (von 36% auf 43%) konstatiert werden.
Insgesamt verbleibt etwa ein Fünftel der Promovierten an den Hochschulen d.h. diese bilden weit über den eigenen Bedarf aus und auch die Zahl der Habilitationen und Juniorprofessor/-innen übersteigt die Zahl der Neuberufungen an Universitäten deutlich. Promovierte finden jedoch außerhalb der Hochschulen in der Regel zügig vergleichsweise gut bezahlte Arbeitsplätze. Der „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013“ erfüllt eine Brückenfunktion zwischen Bestandsaufnahme und Zukunftskonzept auf dem Weg zu einer indikatorengestützten Berichterstattung. Die im ersten Bundesbericht 2008 begonnene Aufbereitung periodisch verfügbarer amtlicher Statistiken und relevanter Forschungsbefunde wird komplettiert. 2008 galt das Hauptaugenmerk den Qualifizierungsphasen und Abschlüssen sowie dem internationalen Vergleich – vor allem bis zum erfolgreichen Abschluss der Promotion – ; nunmehr werden der berufliche Verbleib nach der Promotion – innerhalb der Wissenschaft und in anderen Bereichen – sowie die Beschäftigungsbedingungen und Karriereperspektiven von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Hochschulbereich intensiv beleuchtet.
Zu den erklärten Zielen des vorliegenden Berichts gehört es zu identifizieren, wo sich im Rahmen von amtlicher Statistik und institutioneller Berichterstattung Defizite in der Erhebung und Bereitstellung von Daten und Fakten ergeben. Daneben will er Anregungen für die thematische und methodische Ausrichtung zukünftiger Datensammlungen und Forschungsvorhaben unterbreiten. Der Bericht wird von einem unabhängigen wissenschaftlichen Konsortium in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern herausgegeben. Dem Konsortium unter Leitung von Dr. Anke Burkhardt (HoF) gehören Vertreterinnen und Vertreter der folgenden wissenschaftlichen Einrichtungen an: Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (HoF, federführend), Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung München (IHF), Internationales Zentrum für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel).
Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2013): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld. 360 Seiten.
Webseite: http://www.buwin.de
Download: http://www.hof.uni-halle.de/dateien/2013/BuWiN2013.pdf
Zusammenfassung: http://www.hof.uni-halle.de/dateien/2013/BuWiN2013_Kurzfassung.pdf
Bestellung: http://www.wbv.de/artikel/6004283
Ansprechpartner:
Dr. Anke Burkhardt (HoF): 03491 / 466-151 / anke.burkhardt@hof.uni-halle.de
Dipl.-Soz. Karsten König (HoF): 03491 / 466-211 / karsten.koenig@hof.uni-halle.de
Dr. Lydia Hartwig (IHF München): 089 / 21234-404/405 / hartwig@ihf.bayern.de
Prof. Dr. Ulrich Teichler (INCHER-Kassel): 0561 / 804-2415 / teichler@incher.uni-kassel.de
http://www.buwin.de
http://www.hof.uni-halle.de/projekte/wiss_nachwuchs.htm
Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013: Titelseite
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Der wissenschaftliche Nachwuchs im Zeitverlauf
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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