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20.09.2002 14:45

Förderpreis der Woort-Stiftung für Alternsforschung 2002 an drei Heidelberger Wissenschaftler

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Prof. Wahl, Dr. Kämmerer und Privatdozent Dr. Holz führen nun eine Studie über die psychosoziale Beratung in der Versorgung von älteren Menschen mit altersabhängiger Makuladegeneration durch

    Der Förderpreis der Wilhelm Woort-Stiftung für Alternsforschung 2002 in Höhe von bis zu 30 000 Euro geht an drei Heidelberger Wissenschaftler. Prof. Dr. Hans-Werner Wahl aus dem Deutschen Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg, Dr. Annette Kämmerer, Psychologisches Institut, und Privatdozent Dr. Frank Holz aus der Universitäts-Augenklinik Heidelberg werden mit dem Preisgeld eine neue Studie durchführen. Darin steht die psychosoziale Beratung in der Versorgung von älteren Menschen mit altersabhängiger Makuladegeneration im Blickpunkt.

    Schwere Seheinbußen im höheren Lebensalter sind relativ häufig, etwa jede 5. Person über 65 Jahren ist betroffen. Die Einbußen sind eng mit negativen psychosozialen Auswirkungen wie Selbständigkeitsverlusten und Depressivität verknüpft. Das beste Beispiel hierfür sind Erkrankungen der Makula, also der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Am häufigsten ist die so genannte "altersabhängige Makuladegeneration" (AMD) Ursache für den Verlust des zentralen Sehens und damit unter anderem der Lesefähigkeit. Diese Krankheitsbilder stellen nicht nur eine Herausforderung an die medizinische Heilungskunst, sondern auch an psychologische Interventionen dar. Allerdings ist der psychosoziale Behandlungs- und Betreuungsbedarf der betroffenen älteren Menschen bislang kaum beachtet, geschweige denn systematisch untersucht worden.

    Die Heidelberger Forscher argumentieren mit dieser Studie, dass das auch durch eigene Forschungsarbeiten gewonnene Wissen zu den psychosozialen Auswirkungen einer schweren Seheinschränkung im höheren Alter eine sehr gute Basis für psychologische Interventionen zur Verbesserung der Lebenssituation der betroffenen älteren Menschen darstellt.

    Die Studie will deshalb ein modellhaftes psychosoziales Interventionsprogramm für ältere Menschen mit AMD entwickeln, das auf wesentlichen Erkenntnissen der klinisch-psychologischen Forschung aufbaut. Hier kommt dem Lernen von Entspannungsmethoden, der Veränderung von "inneren Dialogen" mit handlungs- und emotionsbeeinflussender Wirkung, der Veränderung von gesundheitsbezogenem Verhalten oder der Nutzung von "inneren" und "äußeren" Ressourcen eine große Rolle zu. Erste Erfahrungen mit einem solchen Interventionskonzept liegen bereits vor und werden in die Planung einfließen.

    Stichproben von Betroffenen zusätzlich zu dem medizinischen Behandlungsprogramm sind geplant, ebenso die systematische Prüfung der Wirkung dieser Intervention. Konkret soll erforscht werden, ob ein solches Programm messbare Effekte im Hinblick auf das subjektive Wohlbefinden und die emotionale Anpassung zeigt.

    Die Befunde des Projekts sollen - bei positiven Effekten des Programms - vor allem als Argumentationsbasis für den geplanten Aufbau eines psychosozialen Versorgungsdienstes der Universitäts-Augenklinik Heidelberg verwendet werden. Das Projekt könnte somit mittel- und längerfristig einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, eine offensichtlich bestehende Lücke in der bestmöglichen Versorgung von älteren Menschen mit AMD dauerhaft zu schließen.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Hans-Werner Wahl
    Deutsches Zentrum für Alternsforschung
    an der Universität Heidelberg
    wahl@dzfa.uni-heidelberg.de

    Dr. Annette Kämmerer
    Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
    annette.kaemmerer@psychologie.uni-heidelberg.de

    Priv.-Doz. Dr. Frank Holz
    Universitäts-Augenklinik
    frank.holz@med.uni-heidelberg.de

    allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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