Professorin Carmen Buchrieser aus dem Institut Pasteur (Paris) erhält in diesem Jahr einen der begehrten Gay-Lussac-Humboldt-Preise. Sie will das Preisgeld nutzen, um am Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald sowie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin zum Erreger der Legionärskrankheit, Legionella pneumophila, zu forschen. Nominiert wurde Professorin Buchrieser von Professor Michael Hecker aus Greifswald. Die feierliche Preisverleihung findet Anfang Juni 2013 in Berlin statt.
Der deutsch-französische Wissenschaftspreis wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung an französische Wissenschaftler verliehen, deren Forschungsergebnisse das eigene Fachgebiet maßgeblich geprägt haben. Die Preisträger können mit Fachkollegen an einem selbst gewählten Forschungsprojekt in Deutschland arbeiten.
Das Institut Pasteur in Paris gilt als eines der international führenden Grundlagenforschungszentren für Biologie und Medizin. Unter anderem berät es die Regierung in Frankreich und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in medizinischen Sachfragen. Professorin Carmen Buchrieser leitet am Institut Pasteur eine infektionsbiologische Abteilung und gilt als führend auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Genomics pathogener Bakterien. Zu ihren deutschen Kollegen hat sie bereits schon lange gute Kontakte, besonders nach Würzburg (Professor Jörg Hacker), aber auch nach Greifswald (Professor Michael Hecker).
Zurzeit sucht Privatdozentin Dr. Dörte Becher in Greifswald gemeinsam mit Carmen Buchrieser nach Veränderungen von Proteinen, die durch eine Infektion von menschlichen Zellen mit dem Erreger der Legionärskrankheit, Legionella pneumophila, ausgelöst werden. Diese Arbeiten sollen jetzt gezielt fortgeführt und ausgebaut werden. Die Greifswalder Arbeitsgruppe hat im Rahmen eines BMBF geförderten Projektes gemeinsam mit Wissenschaftlern in Braunschweig und Wernigerode die Proteomanalyse dieses gefährlichen Erregers im Blickfeld.
Der Humboldt-Forschungspreis führt eine weltweit anerkannte Wissenschaftlerin aus Paris nach Greifswald. „Ein Grund dafür ist sicher die einmalige Konstellation, die die Verbindung der Infektionsbiologie der Legionellen mit der Expertise der Greifswalder Proteomforscher ausmacht. Unsere Arbeitsgruppe in Greifswald hat bereits seit einigen Jahren ganz verschiedene Krankheitserreger mit Methoden der Proteomanalyse erfolgreich bearbeitet. Der ganzheitliche Blick auf das Proteininventar und damit auf auf die Lebensweise der Erreger der Legionärskrankheit wird helfen, zu neuen Erkenntnissen über das pathogene Bakterium und über seine Wechselwirkung mit dem Patienten zu gelangen. Ziel wird sein, den Erreger am Ende besser bekämpfen zu können“, so Professor Michael Hecker vom Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald.
Beispielsweise haben die Arbeitsgruppen Buchrieser und Hecker/Engelmann im Network of Excellence Europathogenomics zusammengearbeitet. Dieses Forschungsnetzwerk wurde durch das sechste Rahmenprogramm der Europäischen Union gefördert und führt mehr als 50 führende Gruppen der Pathogenomics in Europa unter Leitung von Jörg Hacker zusammen. Die Greifswalder Wissenschafter hatten dort die Proteomics pathogener Bakterien zu vertreten.
Der deutsch-französische Gay-Lussac-Humboldt-Preis wurde 1982 erstmals verliehen. Mit ihm sollen herausragende Forscher ausgezeichnet werden, die die deutsch-französische Zusammenarbeit befördert haben. Der Preis wird vom französischen Hochschul- und Forschungsministerium an deutsche Forscher vergeben, von deutscher Seite vergibt die Alexander von Humboldt-Stiftung (Bonn) an französische Forscher, die von deutschen Wissenschaftlern vorgeschlagen werden. Mit dem Gay Lussac-Humboldt-Forschungspreis ist ein Preisgeld von 60.000 Euro verbunden.
Weitere Informationen
Alexander von Humboldt Stiftung http://www.humboldt-foundation.de/
Institut Pasteur http://www.pasteur.fr/ip/easysite/pasteur/en
Abteilung von Professorin Buchrieser http://www.pasteur.fr/recherche/unites/Bbi/
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Michael Hecker
Institut für Mikrobiologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 15
17487 Greifswald
Telefon 03834 86-4200
hecker@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).