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02.05.2013 10:14

Die Ringvorlesungen der Saar-Universität in der kommenden Woche

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Universität des Saarlandes bietet in diesem Sommersemester wieder eine ganze Reihe öffentlicher Ringvorlesungen an, die sich an ein breites interessiertes Publikum wenden. Sie werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern – unter anderem der Landeshauptstadt Saarbrücken – veranstaltet. Die meisten Vortragsreihen sind in der Saarbrücker Innenstadt leicht zu erreichen. Die Vorträge sind (mit einer Ausnahme) kostenlos. Alle Interessierten sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. In der kommenden Woche finden fünf Vortragsveranstaltungen statt:

    Literaturwissenschaftliche Ringvorlesung im Rathausfestsaal:
    „Neun plus eins. Literarische Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Nachbarn“
    Montag, 6. Mai, 19 Uhr: „Der Däne Søren Kierkegaard und die deutsche Literatur”
    (Prof. Joachim Grage, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

    Spannende Einblicke in grenzüberschreitende Literatur- und Kulturdiskurse gibt es jeden Montag ab 19 Uhr im Rathausfestsaal der Landeshauptstadt Saarbrücken. Die Ringvorlesung zeigt, dass trotz der Kriege in Europa auch die Idee der Grenzüberwindung und des Friedens immer lebendig war. Am kommenden Montag spricht Joachim Grage, Professor für Neuere Literatur- und Kulturwissenschaft in Freiburg, über den Dänen Søren Kierkegaard (1813-1855), dessen Geburtstag sich am 5. Mai zum 200. Mal jährt. In seinem Werk spiegelt sich wider, dass die literarischen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Dänemark bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts alles andere als ausgewogen waren. Er hatte in großer Intensität die Weimarer Klassik, die deutsche Romantik und die Philosophie des deutschen Idealismus in seinen Texten reflektiert, doch in Deutschland nahm man zu seinen Lebzeiten keinerlei Notiz von ihm, da seine Texte nicht ins Deutsche übersetzt waren. Erst als um 1880 die skandinavische Literatur zum Vorbild für den deutschen Naturalismus wurde und Schriftsteller wie Henrik Ibsen und Jens Peter Jacobsen zu den meistgelesenen Autoren ihrer Zeit zählten, wendete sich das Blatt. Von der damaligen Skandinavienbegeisterung profitierte auch Kierkegaard. Der Vortrag wird Stationen seiner Rezeption in der deutschen Literatur bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts beleuchten und einen Eindruck von der inhaltlichen und stilistischen Vielfalt seines Werkes vermitteln. Joachim Grage ist Mitherausgeber der Deutschen Søren Kierkegaard Edition.

    Das komplette Vortragsprogramm finden Sie unter: http://www.uni-saarland.de/rv-literatur

    Kontakt:
    Universität des Saarlandes
    Prof. Dr. Ralf Bogner
    Tel. 0681 302-3362, E-Mail: r.bogner@mx.uni-saarland.de

    Ringvorlesung im Theater im Viertel:
    Christliches Europa? Beiträge zu einem umstrittenen Konzept
    Dienstag, 7. Mai, 19 Uhr: „In eine Ecke Europas getrieben...? Von der mittelalterlichen Christanitas zum frühneuzeitlichen Europa“
    (Patrick Poppe, Geschichte und Religiöse Traditionen in Europa, Universität des Saarlandes)

    Europa und das Christentum stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Ringvorlesung, die jeweils dienstags ab 19 Uhr im Theater im Viertel in Saarbrücken (Landwehrplatz 2) stattfindet. Am kommenden Dienstag stellt Patrick Poppe zwei gegensätzliche Auffassungen hinsichtlich den Anfängen eines Europabewusstseins vor: Der britische Historiker Peter Burke betonte 1980, dass sich ein europäisches Bewusstsein – bedingt durch die beginnende Aufklärung – erst im 18. Jahrhundert herausgebildete. Dagegen spielte der deutsche Historiker Wolfgang Schmale 2001 mit seiner Frage „Did Europe exist before 1453?“ auf den Fall Konstantinopels an, also auf eine Bedrohung von außen durch die Osmanen. Für ihn läutet dieses Datum nicht nur das Ende des Mittelalters, sondern auch das Ende des Römischen Reiches und damit eines der Grundpfeiler der institutionalisierten christlichen Identität Europas ein. Auch und gerade weil die Osmanen muslimischer Herkunft waren, stellten sie, im Bewusstsein der Zeitgenossen, die Weltordnung, Europa und letztendlich auch das Christentum in Frage.

    Patrick Poppe hat an der Universität des Saarlandes einen Bachelor in Geschichte, Katholische Theologie und Philosophie sowie einen Master in Geschichte und Religiöse Traditionen in Europa erworben. Zurzeit arbeitet er an einer Doktorarbeit über „Europakonzeptionen in der Frühen Neuzeit im Kontext der Eroberung Konstantinopels 1453“.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Hüttenhoff, Evangelische Theologie der Universität des Saarlandes
    Tel.: 0681 302-3349 oder -2349, E-Mail: m.huettenhoff@mx.uni-saarland.de

    Ringvorlesung im Filmhaus in Saarbrücken:
    „Erfolg in Serie – Amerikanische TV-Serien und die Kunst des Erzählens“
    Dienstag, 7. Mai, 19.30 Uhr: „Mad Men“
    (Johanna Seibert, Universität des Saarlandes)

    Dem Erfolg US-amerikanischer TV-Serien geht eine Ringvorlesung auf den Grund, die jeweils dienstags ab 19.30 Uhr im Filmhaus Saarbrücken (Mainzer Straße 8) stattfindet. Die Veranstaltungen bieten jeweils eine Kombination aus Vortrag und Filmausschnitten. Am kommenden Dienstag spricht Johanna Seibert von der Saar-Uni über die Serie „Mad Men“, die sich um eine fiktive Werbeagentur in New York City in den 1960er Jahren dreht und ein Bild über das Lebensgefühl und die politischen Ereignisse jener Zeit vermittelt. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Astrid M. Fellner
    Tel: 0681 302-2770, E-Mail: amerikanistik@mx.uni-saarland.de
    http://www.amerikanistik.uni-saarland.de/

    Ringvorlesung im Lesecafé der Stadtbibliothek:
    „Elysée 63–13: Neue Perspektiven“
    Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr: „Elysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen“
    (Prof. Ulrich Pfeil, Université de Lorraine; Prof. Corine Defrance, CNRS/Université de Paris I/Paris IV)

    Jeweils mittwochs ab 19 Uhr geht es im Lesecafé der Stadtbibliothek im Rathaus St. Johann um die deutsch-französischen Beziehungen: Unter dem Titel „Elysée 63–13: Neue Perspektiven“ referieren Experten aus der Wissenschaft sowie Akteure der deutsch-französischen Beziehungen. In der kommenden Woche stehen der Elysée-Vertrag und die deutsch-französischen Beziehungen im Mittelpunkt.

    Alle Vorträge unter:
    http://www.uni-saarland.de/einrichtung/frz/veranstaltungen/ringvorlesung-<2013.html

    Kontakt:
    Frankreichzentrum
    Tel.: +49 (0)681 302-2399, E-Mail: fz@mx.uni-saarland.de

    Ringvorlesung an der Saar-Uni:
    „Gender überall?! Einführung in die interdisziplinäre Geschlechterforschung“
    Mittwoch, 8. Mai, 18 Uhr: „Von Sodomiten und Hermaphroditen bis Queer und Gender Bender – Bezeichnungen für Heteronormativitätsflüchtlinge“
    (Eva Nossem, Diplom-Übersetzerin, Universität des Saarlandes)

    Dass Feminismus nicht nur für Frauen interessant ist und durchaus sexy sein kann, macht eine Ringvorlesung zur Geschlechterforschung deutlich. Sie wird jeweils mittwochs auf dem Saarbrücker Campus veranstaltet. Die Vorträge finden von 18 bis 20 Uhr in Gebäude B3 1, Hörsaal III (0.12), statt. In der kommenden Woche geht es um Geschlechtergrenzen und Sprache. Wie sprechen wir über Menschen, die nicht den heteronormativen Vorstellungen „Mann und Frau, heterosexuell“ entsprechen? Die Sprache liefert uns Vorschläge, aber was genau bezeichnen diese eigentlich und wie sind sie zu verstehen? Ein Blick auf diese Bezeichnungen macht deutlich, wie Sprache und gesellschaftliche Wahrnehmung sich gegenseitig beeinflussen.

    Kontakt:
    Dominik Schmitt, M. A.
    Tel.: 0681 302-2203, E-Mail: d.schmitt@mx.uni-saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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