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02.05.2013 15:31

Mathematik-Fachverbände wenden sich gegen den „Einheitslehrer“

Thomas Vogt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Mathematiker-Vereinigung

    Gemeinsame Pressemitteilung der Fachverbände DMV, GDM und MNU

    Bremen differenziert die Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer nur noch nach zwei Schulstufen: Die Ausbildung für das ehemalige Haupt- und Realschullehramt soll mit der für das Gymnasiallehramt verschmelzen. Was Bremen kürzlich beschlossen hat, könnte auch in Berlin und Baden-Württemberg Schule machen: beide Länder erwägen, Bremen bei dieser Reform zu folgen. Die Mathematik-Fachverbände befürchten jedoch, dass die Lehrerinnen und Lehrer dann nicht spezifisch genug auf die Anforderungen des Lehreralltags in verschiedenen Schultypen vorbereitet werden.

    Für künftige Lehrerinnen und Lehrer am Gymnasium ist es wichtig, dass sie sich im Studium eigenständig mit den wissenschaftlichen Disziplinen auf hohem Niveau auseinandergesetzt haben. „Nur so können sie ihre Schülerinnen und Schüler auf ein künftiges Studium vorbereiten“, sagt Susanne Prediger, Sprecherin der „Gemeinsamen Kommission Lehrerbildung Mathematik“. „Wir brauchen aber auch Lehrerinnen und Lehrer, die im Studium lernen, Risikoschülerinnen und -schüler zu Schulabschluss und Beruf zu befähigen.“

    Diese sehr unterschiedlichen Ausbildungsbedarfe lassen sich unter den Rahmenbedingungen eines Zwei-Fach-Studiums mit 70 bis 100 Leistungspunkten für das Fach Mathematik nicht für alle Lehramtsstudierenden des Sekundarstufenlehramts gleichzeitig realisieren. „Wir brauchen natürlich Lehrkräfte, die alle Lernenden im Blick haben, aber auch Spezialisten für spezifische Gruppen und deswegen eine differenzierte Ausbildung“, resümiert Susanne Prediger. Sie ist auch Professorin für Grundlagen der Mathematik-Didaktik an der Technischen Universität Dortmund.

    Differenzierungen für das Sekundarstufenlehramt können entweder nach Schülergruppen oder nach Klassenstufen erfolgen. „Ohne diese Abstufungen in der Ausbildung droht später Qualitätsverlust im Mathematikunterricht“, befürchtet Prediger. Der positive Trend, den internationale Vergleichsstudien für Deutschland seit wenigen Jahren erkennen ließen, würde wieder zunichte gemacht.

    Die „Mathematik-Kommission Lehrerbildung“ der drei größten Mathematik-Fachverbände in Deutschland bündelt die Expertise zu aktuellen Fragen der Lehrerbildung. Bei den Fachverbänden handelt es sich um die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Gesellschaft für Didaktik der Mathematik (GDM) und den Deutschen Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU). Sprecherin der Kommission ist Susanne Prediger, Professorin für Grundlagen der Mathematik-Didaktik an der Technischen Universität Dortmund.

    Ansprechpartnerin

    Prof. Dr. Susanne Prediger
    Technische Universität Dortmund
    Institut für Entwicklung und Erforschung
    des Mathematikunterrichts
    Fakultät für Mathematik

    E-Mail: prediger@math.uni-dortmund.de
    www.mathematik.uni-dortmund.de/~prediger/


    Weitere Informationen:

    http://www.dmv.mathematik.de
    http://www.gdm.de
    http://www.mnu.de
    http://madipedia.de/wiki/Gemeinsame_Kommission_Lehrerbildung_der_GDM,_DMV_und_MN...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
    überregional
    Schule und Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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