Technologiestiftung Schleswig-Holstein vergibt erstes Transfersemester an Lübecker Professor
Ein Professor der Fachhochschule Lübeck nimmt als erster Wissenschaftler in Schleswig-Holstein an einem sogenannten Transfersemester im Rahmen des neuen EU-Programms "e-Region Schleswig-Holstein" teil. Vom 1. September 2002 bis Ende Februar 2003 unterstützt er mit seinem Wissen und seiner Erfahrung in der Optik und Lasertechnik ein Projekt im Medizinischen Laserzentrum Lübeck GmbH, das im Auftrag der Lübecker Firma 4optics AG durchgeführt wird. Die Technologiestiftung Schleswig-Holstein hat dafür jetzt 10.000 Euro bereitgestellt. Damit werden zum Ausgleich der ausfallenden Lehre Lehraufträge an der Fachhochschule gefördert.
Den Förderbescheid hat heute (24. September 2002) der Direktor der Technologiestiftung, Professor Dr. Hans-Jürgen Block, an den Prorektor der Fachhochschule Lübeck, Professor Dr.-Ing. Joachim Litz, überreicht.
"Hochschulwissen kommt in der Praxis zur Anwendung. Aktuelles Know-how aus den Betrieben wird in Forschung und Lehre eingebracht. Zwei gute Gründe für die TSH, sich bei den Transfersemestern finanziell zu engagieren", so Block. Der TSH-Direktor warb gleichzeitig für die rege Nutzung des Förder-programms. "Das Transfersemester ermöglicht eine kreative Pause vom Lehrbetrieb. Der Wissenschaftler ist bis auf die Abnahme von Prüfungen und Betreuung von Diplomarbeiten vom Lehrbetrieb entlastet und kann sich ganz technologieorientierten Projekten in der Wirtschaft widmen." Bis Ende 2003 stünden insgesamt 460.000 Euro zur Verfügung, jeweils die Hälfte davon stellten die Europäische Union und die TSH bereit.
Prof. Litz stellte in Anwesenheit des Leiters des Laserzentrums, Prof. Birngruber, den Professor und das Transferprojekt vor: Es handelt sich um Prof. Dr. rer. nat. Edmund Koch, geb. 1955, seit 1994 Professor an der Fachhochschule Lübeck für Optik und Laser. Das Medizinische Laserzentrum Lübeck, das weltweit führend in der Entwicklung neuer Anwendungen der Lasertechnik in der Medizin ist, wird eine neue Generation von sogenannten OCT-Geräten zu entwickeln.
Die Optische Kohärenz-Tomographie (OCT) erlaubt es, zerstörungsfrei und berührungslos kleinste Oberflächenstrukturen abzubilden. Die Technologie wird vor allem zur Untersuchung der inneren Struktur des Auges und der Haut eingesetzt und ist um ein vielfaches genauer als konventionelle Verfahren wie Computer-Tomographie oder Ultraschall. Allerdings sind die Geräte bislang sehr teuer. Durch den Einsatz neuer Technologien wird im Rahmen des Projektes angestrebt, die Kosten deutlich zu senken, und damit neue Anwendungsfelder zu erschließen.
Prof. Litz: "Die FH Lübeck begrüßt, dass die TSH die Kooperation zwischen Hochschulen und Unternehmen im Rahmen von angewandter Forschung in dieser Form unterstützt. Dadurch wird nicht nur mehr Aktualität und Praxisbezug in der Lehre erreicht - durch die Mitarbeit und mit dem wissenschaftlichen Know-how in industriellen Forschungsprojekten können wir einen Beitrag zur Stärkung des Standortes Schleswig-Holstein leisten. Dieser Wissenstransfer sollte zum Tagesgeschäft werden."
Anträge zur Förderung von Transfersemestern sind formlos an die Technologiestiftung Schleswig-Holstein, Lorentzendamm 21, 24103 Kiel, zu richten.
Weitere Informationen unter folgenden web-Adressen:
www.e-region-sh.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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