Neuer MHH-Präsident überreichte Urkunden / Freundegesellschaft fördert junge Forscherinnen
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) beging am Samstag, 4. Mai 2013, zum 26. Mal ihre Promotionsfeier und lud dazu Preisträger und Nominierte, Verwandte, Bekannte und Freunde ein. Zum ersten Mal überreichte der neue MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum während einer Feierstunde die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten. Insgesamt promovierten 94 junge Ärztinnen und Ärzte, 18 Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner sowie 6 Humanbiologen und 3 Doktoren der Naturwissenschaften, acht von ihnen haben ihre Promotion „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Die Promotionspreise verlieh der MHH-Präsident gemeinsam mit Manfred Seidel von der Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V. an die beiden Assistenzärztinnen der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen Dr. Janina Müller-Deile (26) und Dr. Putri Andina Agustian (27). Letztere hat ihre Arbeit im MHH-Institut für Pathologie geschrieben. Die beiden Auszeichnungen sind mit je 2.500 Euro dotiert.
Die Promotionspreise
Nicht-invasive Methode zum Nachweis von Nierenschädigungen entdeckt
Podozyten sind ein wichtiger Zelltyp in der Niere. Ihr Verlust kann zu vielen Nierenerkrankungen führen. Der Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) ist ein wichtiges Signalmolekül im Körper, das auf die Podozyten einwirkt. Janina Müller-Deile erstellte in ihrer Doktorarbeit eine umfassende Charakterisierung des menschlichen podozytären VEGF-Systems. Dabei konnte sie VEGF-A und VEGF-C als die für Podozyten bedeutsamsten VEGF-Unterformen identifizieren. Sie werden nicht nur vom Podozyten selber gebildet, sondern wirken lebenserhaltend auf die Zelle zurück. Im klinischen Teil ihrer Arbeit etablierte sie eine nicht-invasive Methode, bei der die Eiweißausscheidung und der Verlust von Podozyten im Urin gemessen werden. Damit lässt sich bei Patienten unter VEGF-hemmender Therapie nicht-invasiv eine mögliche Nierenschädigung nachweisen.
Gestörte Kommunikation unter Zellen führt zu chronischen Abstoßungsreaktionen
Putri Andina Agustian untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Bedeutung von interzellulären Signalwegen bei chronischen Abstoßungsreaktionen nach einer Nierentransplantation. Die typische Eiweißausscheidung und die Vernarbung der Glomerulus (Nierenkörperchen) gaben den Hinweis, dass die Podozyten dabei eine wichtige Rolle spielen. Bisher war unklar, wie sich derartige Zellschäden auf die Podozyten übertragen. Die Doktorandin untersuchte, ob eine gestörte Zytokin-Kommunikation zwischen geschädigten Endothelzellen und Podozyten zu einem Podozyten-Verlust führt. Als Ergebnis konnte sie mit dem Wachstumsfaktor „Hepatocyte Growth Factor“ ein drittes (neben VEGF-A und PDGF-ß) für die Kommunikation der Zelltypen untereinander wichtiges Zytokin bestimmen. Die Kenntnis über diese Signalwege kann helfen, neue therapeutische Strategien bei chronischen Abstoßungsreaktionen zu entwickeln.
Dr. med. Putri Andina Agustian
Quelle: "Foto: MHH/Kaiser"
Dr. med. Janina Müller-Deile
Quelle: "Foto: MHH/Kaiser"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
regional
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Deutsch
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