In einer umfassenden Untersuchung hat die Bundesanstalt für Milchforschung (BAfM) in Kiel die Milchproduktion von Rindern aus ökologischer und konventioneller Tierhaltung miteinander verglichen. Wesentliche verbraucherrelevante Unterschiede traten dabei nicht auf.
Die Regeln für die ökologische Milcherzeugung sind in der EU-Öko-Verordnung 2092/91 festgelegt. Danach verzichten ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe unter anderem auf mineralischen Dünger, den prophylaktischen Einsatz von chemisch-synthetischen Tierarzneimitteln und Antibiotika, halten in der Futterration ein bestimmtes Verhältnis von Grundfutter zu Kaftfutter ein, und im Sinne der Kreislaufwirtschaft spielen Zukaufsfuttermittel eine geringere Rolle als in konventionellen Betrieben. Spezielle, auf die Bedingungen der ökologischen Milcherzeugung abgestimmte Rinderzuchtprogramme gibt es derzeit nicht.
Sowohl in der ökologischen als auch in der konventionell-integrierten Produktionsform gibt es unterschiedliche Intensitäten, die zu entsprechenden Leistungsniveaus führen. Bei der Tiergesundheit und Fruchtbarkeit fanden die Forscher keine Unterschiede.
Bei der Milchqualität wurden unter dem Gesichtspunkt der Lebensmittelsicherheit Infektionserreger, Umweltkontaminanten, Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzmittel und Mykotoxine (Pilzgifte) betrachtet. Lediglich bei letzteren fanden sich gewisse Unterschiede: Öko-Milch enthielt kein Aflatoxin, bei konventionell produzierter Milch fanden sich in einigen wenigen Proben Spuren dieses Pilzgiftes, die unterhalb des festgesetzten Grenzwertes lagen und vermutlich von Aflatoxin-belasteten Kraftfuttermitteln herrührten.
In den Fällen, wo sensorische Unterschiede zwischen den Rohmilchen beider Produktionsformen auftraten, waren diese nicht auf die Futtermittel zurückzuführen, sondern auf Differenzen im Fettgehalt. Bei pasteurisierten und auf gleichen Fettgehalt eingestellten Milchen gab es keine Unterschiede. Auch die Verarbeitungseignung zu Butter und Käse war gleich.
Um Öko-Milch mit Gewinn erzeugen zu können, müssen die Milcherzeuger insbesondere wegen des größeren Flächenbedarfs höhere Milchpreise erzielen.
Nähere Informationen erteilt:
Dr. Klaus Pabst
Bundesanstalt für Milchforschung, 24121 Kiel
Tel.: 0431/609-2366, eMail: pabst@bafm.de
Um Belegexemplar wird gebeten
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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