idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.05.2013 12:27

Karrierewege

Ingrid Rieck Presse und Kommunikation
Universität Rostock

    Vom Rostocker Chemiestudenten in die Chefetage eines Düngemittelriesen

    Vom Diplom bis zum Geschäftsführer sind nur zehn Jahre vergangen. Dr. Donald Höpfner (40) gehört zu den Senkrechtstartern in Mecklenburg-Vorpommern. Er leitet seit Mitte März 2013 die Yara-Produktionsstätte in Poppendorf mit etwa 230 Beschäftigten. Der gebürtige Magdeburger residiert in der fünften Etage des Verwaltungsbaus. „So viele fünfstöckige Häuser gibt es auf kleinen Dörfern nicht, sagt der Vater von zwei Kindern, der mit einer Landschaftsplanerin verheiratet ist, augenzwinkernd. Seine Karriere kommt nicht von ungefähr. Er lernte in Magdeburg den Beruf eines Chemikanten, sammelte berufliche Erfahrungen, machte das Abitur an der Abendschule und studierte dann an der Rostocker Universität Chemie. Seine Diplomarbeit schrieb Donald Höpfner über ein betriebliches Thema der Yara, das er dann in seiner Dissertation fortführte. Nach der Doktorarbeit stieg er in das Unternehmen ein und leitete dort unter anderem die Abteilung Salpetersäureproduktion.
    Yara gehört mit einem Umsatz, der jährlich zwischen 300 und 500 Millionen Euro liegt, zu den Top Ten-Unternehmen in MV. „Das ist Verantwortung und Herausforderung gleichermaßen“, sagt Höpfner, der den Umgang mit Menschen mag. „Es ist wichtig, dass die Belegschaft einen sicheren Job hat“, sieht der junge Manager eine seiner Aufgaben. Er wusste schon im dritten Semester seines Studiums, dass er industrienah forschen wollte und ist Professor Udo Kragl vom Lehrstuhl für Technische Chemie dankbar, dass der das seinen Studenten ermöglichte. „Das Werk passt zu meiner Ausbildung und hat die Größe, wo ich gern Geschäftsführer bin“, sagt Höpfner. Professor Kragl ist stolz auf seinen ehemaligen Studenten und Doktoranden Donald Höpfner. „Meine bislang 20 promovierten Chemikerinnen und Chemiker haben ohne Probleme den Berufseinstieg geschafft“, sagt der Wissenschaftler, der seit 1998 an der Uni Rostock tätig ist.
    „Donald Höpfner hat sehr zielstrebig sein Studium geplant und durchgezogen, wobei ihm natürlich seine vorherige Ausbildung geholfen hat“, blickt Prof. Kragl zurück. „Herr Höpfner mit seinem Einsatz und großem praktischen Geschick war aber auch die richtige Person an der richtigen Stelle“.

    Die Zusammenarbeit zwischen dem früheren Düngemittelwerk, jetzt Yara, und der Rostocker Chemie hat eine sehr lange Tradition. „Seit ich in Rostock bin, haben wir immer wieder mehr oder weniger umfangreiche Kooperationen mit Yara“, sagt Kragl. „Vor allem im Bereich der analytischen Chemie konnten wir eine Reihe von interessanten Fragestellungen, die für Yara wesentlich für die Qualitätssicherung in der Produktion waren, lösen“. Sowohl für Uni-Mitarbeiter als auch Studierende bieten derartige Kooperationen „einen sehr guten und realistischen Einblick in die berufliche Praxis“, betont der Wissenschaftler. So nimmt es nicht Wunder, dass auch weitere Absolventen aus der Arbeitsgruppe von Kragl bei Yara tätig sind. Auch aus anderen Fakultäten arbeiten dort Absolventen.

    Die Rostocker Chemie zählt laut CHE-Ranking von 2012 zur Spitzengruppe bei den Universitäten in Deutschland. „Es freut mich außerordentlich, dass wir mit sehr guten Studienbedingungen punkten können“, sagt Professor Kragl. Nach seiner Auffassung zahlen sich die Anstrengungen der letzten Jahre aus. Alle Professorenstellen sind mit exzellenten Fachleuten besetzt. Das zeigt sich auch in den Forschungsleistungen. Rostock nimmt in diesem Fach bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler und den Promotionen eine Spitzenstellung ein. Die Bedingungen für Studierende (Räumlichkeiten und Ausstattung) sind hervorragend. Das Institut für Chemie und die von ihm verantworteten Studiengänge sind in den letzten Jahren auf Bachelor und Master umgestellt worden. „Für eine praxisnahe Ausbildung der Studenten tragen auch die beiden Rostocker Leibniz-Institute für Katalyse und Ostseeforschung mit ihren ergänzenden Angeboten bei“, so Kragl. Insbesondere die Technische Chemie bietet seiner Auffassung nach für die Absolventen wertvolle Einblicke in die spätere Praxis in Produktionsbetrieben, die auch durch Exkursionen vertieft wird. „Innovative Produkte entstehen zwar zunächst im Forschungslabor, aber wenn nicht rechtzeitig die mögliche Umsetzung in einen größeren Maßstab mit bedacht wird, verschenkt man wertvolle Zeit in der Entwicklung eines markfähigen Produktes“, bemerkt der Wissenschaftler.

    „Es ist ein Trugschluss, wenn man denkt, Chemie ist dreckig und stinkig“, sagt Donald Höpfner. Auf dem Betriebsgelände der Yara wachsen beispielsweise gesunde Kiefern, fühlen sich Hasen, Kaninchen und sogar Turmfalken wohl.

    Hintergrund
    Mit 23 Produktionsstätten und 7.600 Beschäftigten weltweit gehört der norwegische Yara-Konzern mit Sitz in der norwegischen Hauptstadt Oslo zu den weltweit führenden Herstellern von Düngemitteln und Industriechemikalien. Offiziell wurde das Werk in Poppendorf am 1. Januar 1981 gegründet. Im September 1984 begann der Probebetrieb der Anlagen und ein Jahr später die Produktion. 1991 wurde das Werk durch die Norsk Hydro ASA von der Treuhand erworben, firmierte seitdem unter dem Namen Hydro Agri Rostock und seit März 2004 als Yara Rostock.
    (Text: Wolfgang Thiel)

    Kontakt
    Universität Rostock
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Prof. Dr. Udo Kragl
    Fon: +49 (0)381 498 8900
    Mail: udo.kragl@uni-rostock.de


    Bilder

    Dr. Donald Höpfner
    Dr. Donald Höpfner
    (Foto: privat)
    None

    Prof. Dr. Udo Kragl
    Prof. Dr. Udo Kragl
    (IT- und Medienzentrum/Universität Rostock)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Donald Höpfner


    Zum Download

    x

    Prof. Dr. Udo Kragl


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).