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26.09.2002 11:26

Sport - Spiel - Forschung: Sportspiel-Symposium 2002 in der Universität Bremen

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Magath und Rehhagel: zwei Fußball-Trainer mit unterschiedlichen Trainingsmethoden und Spielkonzepten: der eine kalkulierend bis ins Detail, der andere zwar auch berechnend, aber mit Freiräumen für Spiel und Spieler. Diese Kontroverse steht sinnbildlich auch für unterschiedliche Ansätze in der Theorie und der Didaktik der Sportspiele: Wie lehre ich am besten Spiele wie Fußball, Handball, Badminton oder andere Spielsportarten? Soll zuerst die Technik gelernt werden, bevor das Spiel kommt? Oder ist es besser, über das sofortige Spiel Interesse an technischen Fertigkeiten und taktischen Varianten zu wecken? Die Debatte über diesen "Methodenstreit" wird auf dem 3. Sportspiel-Symposium "Sport - Spiel - Forschung: Begründungsdiskurs und Evaluation in den Sportspielen" der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften (dvs) fortgesetzt. Zur Tagung, die vom 26. - 28. September 2002 in der Universität Bremen stattfindet und u.a. von der "Nolting-Hauff-Stiftung" finanziell unterstützt wird, kommen 70 Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler aus der Bundesrepublik, Österreich, Norwegen und der Schweiz in die Hansestadt.

    Ein Hauptaugenmerk gilt dabei den Begründungen und der empirischen Basis für didaktische, methodische und trainingswissenschaftliche Konzepte. Es sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Zielen, Inhalten und Methoden heraus gearbeitet und qualitativ bewertet werden. Dabei wird natürlich zwischen Schulsport und Vereinssport sowie Breiten- und (Hoch-)Leistungssport differenziert. Alle Bereiche stehen jedoch auch vor dem Problem: Wie lässt sich die Qualität der Vermittlung von Sportspielen evaluieren? Ein Thema der Tagung wird deshalb das systematische Erfassen und Bewerten von Spielen und Spielern in ihrer Gesamtheit sein: nicht nur einzelne Leistungskomponenten messen, Ball- oder Laufwege und taktische Muster protokollieren, sondern das Geschehen des gesamten Spiels beobachten und beurteilen.

    Auch die Bedeutung neuer Informationstechnologien für die Sportspiele wird thematisiert. Heute erlauben Computerprogramme, Spielvarianten aller Art zu speichern, zu analysieren und zu simulieren. Danach lassen sich dann Trainingsprogramme und auch Spieltaktiken ausrichten. Wenn der Gegner z.B. im American Football eine bestimmte Spieltaktik anwendet, wird per Computer eine optimale Gegentaktik ermittelt. Wird so der Computer zum Cheftrainer am Spielfeldrand? Informatiker spielen bereits seit Jahren eine Weltmeisterschaft im Robocup aus, an der auch Bremer Wissenschaftler erfolgreich teilnehmen. Wird es in ein paar Jahrzehnten Spiele zwischen Robotern und Menschen geben? Auch diese Fragen werden auf der Tagung gestellt.

    Ein anderer Themenschwerpunkt sind sportpädagogische Fragen, die sich insbesondere auf Sportspiele als Unterrichtsgegenstand des Schulsports beziehen. Die Beiträge des Symposiums reichen diesbezüglich von der Vermittlung von Sportspielen als normierten und regelgeleiteten Handlungssystemen bis hin zu Möglichkeiten der Entfaltung persönlicher Bewegungs- und Spielpotenziale und der Befähigung zu einer selbstbestimmten bewegungsbezogenen Lebensgestaltung, auch durch Spiele. Möglichkeiten und Grenzen dieser Perspektiven werden auf dem Symposium diskutiert.

    Weitere Informationen
    Universität Bremen, Studiengang Sport
    Dr. Lutz Müller, Tel. 0421 218 3741; Dr. Dirk Büsch, Tel. 0421 218 2565
    www.sport.uni-bremen.de/sportspiele


    Weitere Informationen:

    http://www.sport.uni-bremen.de/sportspiele


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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