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26.09.2002 12:05

Vom Lesefrust zur Leselust: Bibliotheken und Schulen engagieren sich gemeinsam

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung und Kulturministerium starten Projekt mit 25 Kommunen aus NRW.

    Erstmals arbeiten in einem Modellprojekt Schulen und öf­fentliche Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen flächendeckend zusammen, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. 25 Kommunen nehmen am Projekt "Medienpartner Biblio­thek und Schule: Lese- und Informationskompetenz NRW" teil. Die Bertelsmann Stiftung und das Mi­nisterium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen fördern es mit insgesamt 926.000 Euro. Das NRW-Schulministerium unterstützt und begleitet die Initiative. Mitte des nächsten Jahres wird das Netzwerk um weitere 25 Kommunen aus dem Land vergrößert.

    Gütersloh/Düsseldorf, 26. September 2002. Für die erste Phase wurden folgende Kommunen ausgewählt: Bad Salzuflen, Bielefeld, Bonn, Born­heim, Brilon, Duisburg, Düren, Emmerich, Erkrath, Euskirchen, Halle, Herten, Hilden, Hürth, Langen­feld, Leichlingen, Lippstadt, Minden, Moers, Mülheim, Neukirchen-Vluyn, Neuss, Rees, Verl und Warendorf. Für diese Städte und Gemeinden, die sich mit jeweils einer öffentlichen Bibliothek und mindestens vier Schulen verschiedenen Typs beworben hatten, ist jetzt der Startschuss gefallen. Die einzelnen Städteteams aus Bibliothekaren und Lehrern kamen im Kölner Mediapark zu einer Konferenz zusammen und besprachen Inhalte und den weiteren Verlauf des Projekts.

    "Schüler sind zunehmend einer Informationsflut ausgesetzt, die nur durch eine zielorientierte Auswahl, Aufnahme und Verarbeitung von Informationen zu bewältigen ist", erklärt Heike Lander von der Ber­telsmann Stiftung. Geplant sei Unterricht in der Bibliothek, in dem Schüler Aufgaben mit Hilfe aller zur Verfügung stehenden Informationsmittel lösen können. Dazu kommen Medienpräsentationen im Unterricht, in denen Bibliothekare eine Auswahl an CDs, CD-ROMs, Videos aber auch Jugendromane in der Schule vorstellen. Verschiedene Unterrichtseinheiten, wie etwa die Vorbereitung zu einer Klas­senfahrt, sollen die Schüler direkt beteiligen. Mit den vorhandenen Medien in der Bibliothek können sie sich auf die Reise vorbereiten und diese mit Referaten, Präsentationen und Führungen abrunden. Zusätzlich sollen Aktionsprogramme wie "Mediennächte" Lesespaß und spielerischen Umgang mit Medien fördern.

    Als Ort des außerschulischen Lernens soll ein "Schülercenter" eingeführt werden, ein mit Sitzmög­lichkeiten ausgestatteter Bereich in der Bibliothek, in dem die Schüler Literatur und einen Computer vorfinden und der die Möglichkeit bietet, Hausaufgaben zu erledigen. Möglich werden Klassenführun­gen und organisierte Infochats, bei denen Bibliothekare Schülerinnen und Schülern online Rede und Antwort stehen. Hit- und Wunschlisten für die Bibliotheken sollen während der gesamten Projektlauf­zeit Aufschluss über die Bedürfnisse der jungen Kunden geben. Auf der Grundlage von Gruppenge­sprächen mit Kindern und Jugendlichen zu allgemeinen Interessen, zum Bestandsaufbau der Biblio­theken und zum Thema Informationskompetenz soll sich das Projekt an den Wünschen und Bedürfnis­sen der Kinder und Jugendlichen orientieren. Bibliothekare und Lehrer werden sich regelmäßig fort­bilden.

    Die Zusammenarbeit von öffentlichen Bibliotheken und Schulen im Bereich der Leseförderung hat sich bereits bewährt. Das beweisen die Ergebnisse des Modellprojekts "Öffentliche Bibliothek und Schule - neue Formen der Partnerschaft", das die Bertelsmann Stiftung von 1995 bis 2000 bundesweit durchgeführt hat: Die Zahl der jungen Kunden in den sechs Modellstädten steigerte sich in fünf Jahren um 73 Prozent, die Ausleihzahlen insgesamt um 33 Prozent. Die 1977 gegründete Bertelsmann Stif­tung entwickelt als die größte Unternehmensstiftung Deutschlands Lösungsmodelle für Probleme in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Von Beginn an hat sie die Arbeit öffentlicher Bibliotheken geför­dert. Schwerpunkte sind die Entwicklung von Modellbibliotheken, modernes Management, Förderung von Lese- und Informationskompetenz sowie die bibliothekarische Fortbildung.

    Rückfragen an: Heike Lander, Telefon: 0 52 41 / 81-8 15 39


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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