Gedächtnistests können auch die Gedächtnisleistung von Personen verbessern, die ein schweres Schädel-Hirn-Trauma (SHT) erlitten haben. Das haben jetzt Wissenschaftler der Universität Regensburg herausgefunden. Ein Forscherteam um Dr. Bernhard Pastötter und Prof. Dr. Karl-Heinz Bäuml vom Institut für Psychologie hat dazu eine Studie durchgeführt, an der SHT-Patientinnen und -patienten und eine Kontrollgruppe aus gesunden Probanden teilgenommen haben. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der renommierten Fachzeitschrift „Neuropsychology“ erschienen (DOI: 10.1037/a0031797).
Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass Gedächtnistests positive Effekte für gesunde Erwachsene haben. Und dies gleich in zweierlei Hinsicht: Zum einen können Gedächtnistests das langfristige Einprägen von bereits erlerntem Material fördern (rückwärts gerichteter Effekt der Tests). Zum anderen verbessern die Tests die Fähigkeit, neues Material künftig im Gedächtnis zu behalten (vorwärts-gerichteter Effekt der Tests).
Pastötter und Bäuml wollten vor diesem Hintergrund klären, ob auch Erwachsene mit einem erlittenen schweren Schädel-Hirn-Trauma (SHT) in ähnlicher Weise wie gesunde Erwachsene von Gedächtnistests profitieren können. Für die Studie wurden 24 Personen mit schwerem SHT und 12 gesunde Versuchspersonen untersucht. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlernten während des Versuchs – nacheinander – drei Bild-Wort-Itemlisten in Erwartung eines finalen Erinnerungstests. Zwischen den Lernphasen wurden die Probanden entweder sofort getestet oder nicht.
Die Resultate der Untersuchung belegen, dass das sofortige Testen zwischen den Itemlisten das langfristige Behalten aller drei Itemlisten im finalen Erinnerungstest verbessert. Insbesondere zeigte sich, dass sich Personen mit schwerem SHT sowohl bei den rückwärts-gerichteten als auch bei den vorwärts-gerichteten Effekten von Tests nicht von den gesunden Kontrollpersonen unterschieden.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass wiederholtes Testen die Gedächtnisleistung von Personen mit schwerem SHT verbessern kann.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Dr. Bernhard Pastötter
Universität Regensburg
Institut für Psychologie
Tel.: 0941 943-3839
Bernhard.Pastoetter@psychologie.uni-regensburg.de
http://psycnet.apa.org/journals/neu/27/2/280
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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