Wann ist eine Ehe nach türkischem Recht geschieden? Welche rechtlichen Probleme gibt es rund um die deutsche Staatsbürgerschaft für türkische Mitbürger? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich eine internationale Konferenz zum türkisch-deutschen Familienrecht vom 22. bis 26. Mai am Institut für Europäisches Recht der Universität des Saarlandes. Unter Leitung der Jura-Professoren Michael Martinek und Tiziana Chiusi werden Wissenschaftler von deutschen und türkischen Universitäten das Familienrecht beider Länder diskutieren. Die Tagung findet in der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Saar-Uni (Gebäude B 4.1, Raum 0.17) statt.
In Vorträge und Debatten werden Fragen des nationalen und internationalen Familienrechts in der Türkei in rechtsvergleichender Perspektive behandelt. Außerdem geht es um die Doppelstaatsangehörigkeit, die durch besondere Regelungen in bundesdeutschen Gesetzen viele Rechtsfragen aufwirft. So gilt für in Deutschland geborene Kinder türkischer Staatsangehöriger seit 1. Januar 2000 das sogenannte Optionsmodell. Dieses besagt, dass die Kinder automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, wenn ein Elternteil sich seit acht Jahren rechtmäßig im Bundesgebiet aufhält und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat. Jedoch müssen sich diese Kinder, wenn sie volljährig geworden sind, entscheiden, ob sie die türkische Staatsangehörigkeit aufgeben wollen.
Von einer weiteren Regelung aus dem Jahr 2000, die beim Wiedererwerb der türkischen Staatsbürgerschaft zum Verlust der deutschen Staatsbürgerschaft führt (sogenannte Inlandsklausel), sind schätzungsweise 48.000 frühere türkische Staatsangehörige betroffen. Auch diese wird in den Vorträgen des Saarbrücker Familienrechtskongresses diskutiert werden. Die Tagung richtet sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Rechtsanwälte, die mit Streitigkeiten rund um das türkisch-deutsche Familienrecht zu tun haben.
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.
http://martinek.jura.uni-saarland.de/documents/SS2013/TDFRK_Programm.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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