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01.10.2002 09:49

Dienstleistungsarbeit: Weniger Stress ist möglich

Karin Rahn Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Stress ist das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem in der Europäischen Union. Auch bei modernen Dienstleistern mit relativ hoher Eigenverantwortung in der Arbeit zeigt sich diese Entwicklung immer deutlicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

    Danach beobachten etwa zwei Drittel der Betriebsräte in IT-Unternehmen, dass der Leistungsdruck auf die Beschäftigten steigt. "Zugleich gibt es viele Möglichkeiten für gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen auch bei moderner Dienstleistungsarbeit; sie werden aber noch viel zu wenig genutzt," sagte Dr. Gudrun Trautwein-Kalms, WSI-Expertin für neue Arbeitsformen im Dienstleistungsbereich am Freitag in Düsseldorf.
    Gerade bei kundenorientierter Arbeit kommen häufig verschiedene Faktoren zusammen, die längerfristig zu gesundheitlichen Risiken führen können: Zeitdruck, Konflikte zwischen den Anforderungen von Unternehmen und Kunden, unbeeinflussbare Störungen des Arbeitsablaufs, dilettantische Arbeitsorganisation und schlechtes Führungsverhalten, mangelnde betriebliche Kommunikation und in vielen Bereichen auch die Sorge um den Arbeitsplatz. Dr. Trautwein-Kalms: "Viele Unternehmen handeln inkonsequent. Einerseits heben sie bei der 'Talentsuche" für ihre Firma menschliches Wissen als wichtigste Quelle der Wertschöpfung hervor. Andererseits aber gehen sie nicht pfleglich mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um." Statt im Interesse des Unternehmens für nachhaltig gesundheits- und qualifikationsförderliche Arbeitsbedingungen zu sorgen, werde viel zu viel kostbares persönliches und gesellschaftliches "Kapital", nämlich die Arbeitsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter, verschwendet. In einer Untersuchung über neue Gestaltungsansätze bei innovativen Dienstleistungen, die im Septemberheft der WSI-Mitteilungen erschienen ist, stellt das Autorinnenteam jedoch auch positive Beispiele vor, wie die Anforderungen moderner Dienstleistungsarbeit mit guter Arbeitsgestaltung verbunden werden können. Sie reichen von betrieblichen Gesundheitszirkeln und Gesundheitsmanagement über gesetzliche Instrumente wie die Gefährdungsanalyse nach §5 Abs.3 des Arbeitsschutzgesetzes bis hin zu Betriebsvereinbarungen über Arbeitszeit und Zielvereinbarungen sowie tarifvertraglichen Regelungen.

    Gudrun Trautwein-Kalms und Elke Ahlers, Dienstleistungen und die Suche nach neuen Gestaltungsansätzen in der Leistungspolitik, in: WSI-Mitteilungen Heft 9/2002.


    Weitere Informationen:

    http://www.boeckler.de/baktuell/index.cgi?pdienstsingle=1&pid=250


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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