Symposium des AK Psychopathologie, Kunst und Literatur vom 10, bis zum 12. Oktober an der Universität Augsburg -
Mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema "Was ist eigentlich Hass? Oder: Ein Menschheitsthema im Streit der Fakultäten" beginnt am 10. Oktober 2002 in Augsburg eine gleichnamiges Symposium des Arbeitskreises Psychopathologie, Kunst und Literatur". Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die von 18.00 bis 20.00 Uhr im Kaiserhofsaal der Stadtsparkasse Augsburg (Halderstraße 1 -5, 86150 Augsburg) stattfindet, sind Prof. Dr. D. von Engelhardt (Medizinische Universität Lübeck), Prof. Dr. G. Köpf (München/Universität Duisburg), Dr. S. Renck (Bezirkskrankenhaus Augsburg) und - als lokaler Organisator des Symposium - Prof. Dr. H. Koopmann (Universität Augsburg). Das Symposium selbst findet am 11. und 12. Oktober 2002 im großen Hörsaalzentrum der Universität (HS III und II, Universitätsstraße 10, 86159 Augsburg) statt. Die Vorträge und Diskussionen (Programm siehe Anhang) sind öffentlich, eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben.
NACH DEM EKEL UND DEM NEID DER HASS
Seit einigen Jahren hat sich ein interdisziplinärer Arbeitskreis gebildet, dem Mediziner - vor allem Psychiater und Psychotherapeuten -, Kunsthistoriker, Philosophen und Literaturwissenschaftler angehören; auf den bisherigen Tagungen dieses Arbeitskreises sind Phänomene behandelt worden, die uns allen vertraut sind: etwa "Ekel" (in Heidelberg, 2000) oder "Neid" (in Leipzig, 2001). In diesem Jahr geht es um ein Thema, das wahrhaft ein Menschheitsthema ist - Hass auf andere und anderes, vor allem Hass auf Fremde, aber auch Hass in Religion und Politik, Hass als Thema der Philosophie und der Literatur, Hass auf Kunst bei denen, die Bilder in Museen zerstören, Hass als Film-Thema, Hass schließlich als Selbsthass.
An dem "Hass"-Symposium nehmen Psychiater, Philosophen Medizinhistoriker, Germanisten, Slavisten und Kunsthistoriker teil. Was geschieht, wenn in Krisen und Psychosen Hass ausbricht? Wie äußert sich Hass in Aggressionen? Was ist "Menschenhass"? Wie äußert sich Hass in den Literaturen? Was hat es an Hass in deutschen Romanen der neunziger Jahre nach dem Ende der DDR gegeben? Wie denken Philosophen über dieses Menschheitsthema? Und wie äußert sich Hass in den bildenden Künsten? Das sind nur einige der Fragen, die auf dem Symposium behandelt werden.
KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Koopmann
Universität Augsburg
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft
Telefon 0821/662991
e-mail: helmut.koopmann@phil.uni-augsburg.de
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PROGRAMM
FREITAG, 11. OKTOBER 2002
1. Sitzung (Moderation: Helmut Koopmann / Wolfram Schmitt)
9.00 - 9.45 Hermes A. Kick, Heidelberg/Mannheim: Hass und Wertebildung. Zur Psychopathologie und Psychodynamik des Hasses bei Krisen und Psychosen
9.45 - 10.30 Horst Dilling, Lübeck: Hass, Destruktivität und Aggression in der Psychotherapie
11.00 - 11.45 Horst-Jürgen Gerigk, Heidelberg: Hass in phänomenologischer Sicht: Max Scheler, Alexander Pfänder und José Ortega Y Gasset
11.45 - 12.30 Pia Schmücker: Hass: psychoanalytische Konzepte
15.00 - 15.45 Rudolf Neuhäuser, Klagenfurt: Varianten des Hasses in Religion, Literatur und Politik - Gedanken über den gemeinsamen Hintergrund
15.45 - 16.30 Ulrich Diehl, Heidelberg: Misologie und Misanthropie bei Platon
17.00 - 17.45 Gertrud Roesch, Regensburg: Menschenhass. Zur Kritik der positiven Anthropologie im 18. Jahrhundert
17.45 - 18.30 Matthias Bormuth, Tübingen: Hass als moralpsychologisches Problem bei Friedrich Nietzsche
SAMSTAG, 12. OKTOBER 2002
2. Sitzung (Moderation: Dietrich v. Engelhardt / Horst-Jürgen Gerigk)
9.00 - 9.45 Birgit Harreß, Leipzig: "Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen..." (Luk. 6,22): über die Ambivalenz eines starken Gefühls in Dostoevskijs großen Romanen
9.45 - 10.30 Sabine Merten, München: Selbsthass als Lebensprinzip. Dostoevskijs "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch"
11.00 - 11.45 Walfried Linden, Hamburg: Hass bei Gottfried Benn. Psychopathologie einer narzißtischen Persönlichkeit
11.45 - 12.30 Helmut Koopmann, Augsburg: Der Hass der Emigranten. Das Beispiel Thomas und Heinrich Mann
15.00 - 15.45 Manfred Misch, Johannesburg/Pretoria: "... die Sauereien herausfinden...". Zum Hass von Opfern auf die Täter, von Tätern auf die Opfer in deutschen Romanen der neunziger Jahre
15.45 - 16.30 Dietrich Erben, Zürich: Hass auf Kunst
17.00 - 17.45 Martin Hurst, Sinsheim: Ahabs Enkel. Hass als archaische Kraft im populären amerikanischen Kino
17.45 - 18.00 Abschlussdiskussion
18.00 - 18.15 Schlusswort und Ausblick
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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