Der Hauptausschuß der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt die Einrichtung von vier neuen Forschergruppen beschlossen. Das Programm soll dazu beitragen, neue Arbeitsrichtungen zu etablieren, die in der Bundesrepublik Deutschland bislang nicht oder nur unzureichend vertreten waren. Angesiedelt sind die vier Gruppen in Chemnitz, Dresden, München sowie Mannheim und Heidelberg.
Auf die Suche nach besseren Implantaten begeben sich Anatomen, Biochemiker, Chirurgen und Werkstoffkundler an der Technischen Universität Dresden in der Forschergruppe "Untersuchungen und Wechselwirkung an biologisierten Grenzschichten von Implantaten im Knochen". Ihr Ziel ist es, Materialien für Implantate zu finden, die eine stabilere Verbindung mit dem menschlichen Knochen eingehen, als dies bisher möglich ist. Die Forscher wollen die Wechselwirkung zwischen unbelebter und belebter Materie besser verstehen und erwarten grundlegende Erkenntnisse für die Gestaltung biologisierter Oberflächen für Implantate.
Kannte ein Bauer früher noch genau die Ertragsfähigkeit jeden Quadratmeters Boden, so lassen immer größere Bewirtschaftungsflächen, der Einsatz von Fremdarbeitskräften und die überbetriebliche Maschinennutzung dies heute kaum noch zu. Hier will die interdisziplinär
zusammengesetzte Forschergruppe "Informationssystem kleinräumige Bestandsführung - Dürnast" an der Technischen Universität und der Ludwig-Maximilians-Universität München ansetzen. Sie wird auf dem Versuchsgut Dürnast Hilfsmittel erarbeiten, die den Landwirt bei einem effektiven Betriebsmanagement unter Berücksichtigung des Umweltschutzes unterstützen sollen. Dabei soll unter anderem auch das satellitengestützte Ortungssystem GPS zum Einsatz kommen.
An der Technischen Universität Chemnitz richtet die DFG die Forschergruppe "Neue Medien im Alltag: Von individueller Nutzung zu soziokulturellem Wandel" ein. Darin untersuchen Psychologen, Informatiker, Sprach- und Literaturwissenschaftler und Soziologen die Frage nach dem tiefgreifenden kulturellen Wandel durch den alltäglichen Umgang mit den Neuen Medien. Die Wissenschaftler wollen unter anderem benutzerorientierte Formen der Informationspräsentation im Internet finden und empirisch untersuchen, welche Arbeitsweisen mit den Neuen Medien sich entwickelt haben.
Mit der Arithmetik, der Lehre von den Zahlenarten und ihren Rechengesetzen, beschäftigen sich Mathematiker in der gleichnamigen Forschergruppe an den Universitäten Heidelberg und Mannheim. Sie verwenden ein großes Spektrum mathematischer Methoden, um Zusammenhänge zwischen arithmetischer Geometrie, Darstellungstheorie, Zahlentheorie sowie gewisser physikalischer Strukturen aufzudecken. Insbesondere sollen Grundstrukturen in der Zahlentheorie untersucht werden.
In Forschergruppen arbeiten mehrere Wissenschaftler in der Regel am selben Hochschulort an einer gemeinsamen wissenschaftlichen Problemstellung. Forschergruppen werden da eingerichtet, wo ein zwar kleines, aber besonders bedeutungsvolles Themengebiet die Zusammenarbeit mehrerer Wissenschaftler erfordert. Die vier neuen Forschergruppen werden nun ihre Arbeit aufnehmen. Die DFG unterstützt sie zunächst für zwei Jahre mit insgesamt rund 5,9 Millionen Mark. Weitere 2,1 Millionen Mark wurden für das dritte Jahr in Aussicht gestellt. Die Gesamtdauer der Programme beträgt in der Regel sechs Jahre.
http://www.dfg.de/aktuell/pressemitteilungen/presse_1998_26.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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