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18.06.2013 14:00

Grüner Klee und Dynamit

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Eine Ausstellung des Wissenschaftszentrums Umwelt (WZU) der Universität Augsburg über den Stickstoff und das Leben / Bis zum 8. September 2013 im Naturmuseum Augsburg, dann im Carl Bosch Museum Heidelberg und ab Frühjahr 2014 anmietbar

    Augsburg/JS/JD/KPP - Wir atmen ihn, wir düngen unsere Äcker mit ihm, wir bauen Bomben mit ihm: Stickstoff. Und dennoch wissen die meisten relativ wenig über diesen elementaren Grundbaustein der Natur. Das will Dr. Jens Soentgen vom Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg ändern: Am 18. Juni 2013 um 16.00 Uhr eröffnet die von ihm konzipierte Ausstellung "Grüner Klee und Dynamit. Der Stickstoff und das Leben“ im Naturmuseum Augsburg - und die soll keineswegs nur hochtheoretisch und trocken Wissen vermitteln, sie will vielmehr faszinieren und Neugierde wecken.

    Die Haber-Bosch-Synthese, mit der seit 100 Jahren Stickstoffdünger aus Luft und Erdgas hergestellt wird, aber auch Sprengstoff, wird oft als wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Wichtiger als Computer, Kernkraft oder Handy?

    Fundamentale ökologische Grenzen überwunden

    Das kann man so sehen, meint Dr. Jens Soentgen vom Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg, der die Ausstellung "Grüner Klee und Dynamit. Der Stickstoff und das Leben“ konzipiert hat. Denn der vermeintlich banale Stickstoffdünger habe durch einen technischen Bypass eine fundamentale ökologische Grenze überwunden. Reaktiver Stickstoff, der Motor allen biologischen Wachstums, ist in der Natur knapp. Nur bestimmte Bakterien und Gewitter liefern begrenzt Nachschub. Damit waren bislang unverrückbare Grenzen, auch für den Menschen gesetzt, weil die Nahrungsmittelproduktion fast immer durch das Stickstofflimit kontrolliert wird.

    Ackerflächen multipliziert, Ernten weltweit verdoppelt

    Durch das neue Verfahren aber ist reaktiver Stickstoff im Überfluss herstellbar. Und er wird auch seit nunmehr 100 Jahren in stetig steigender Menge hergestellt. Dadurch konnten die Ernten weltweit verdoppelt werden, die beackerbare Fläche ließ sich multiplizieren. "Das enorme Bevölkerungswachstum auf derzeit 7 Milliarden Menschen wäre ohne dieses Verfahren nicht möglich gewesen", so Soentgen.
    Jetzt ist der Mensch gefordert, sich selbst Grenzen zu setzen.

    Das Haber-Bosch-Verfahren hat die ökologische Nische des Menschen und der mit ihm verbündeten Geschöpfe gesprengt. Jetzt ist der Mensch gefordert, sich selbst Grenzen zu setzen. Denn der Planet Erde verträgt keine beliebig steigende Stickstoffmenge. Die unbegrenzt wachsende Bevölkerung erzeugt politische und ökologische Konflikte. "Darin", so Soentgen, "liegt die welthistorische Bedeutung dieses Verfahrens. Hinzufügen könnte man, dass das Haber-Bosch-Verfahren auch die Kriege des 20. und 21. Jahrhunderts befeuert und verlängert hat, weil es mit dem reaktiven Stickstoff die Grundsubstanz fast aller konventionellen Sprengstoffe und Treibladungen liefert."

    Begreifbar: der Stickstoff und seine Geschichte

    Die Ausstellung "Grüner Klee und Dynamit - Der Stickstoff und das Leben" erzählt die Geschichte des Stickstoffs mit vielen einzigartigen Exponaten. Sie erläutert die biologische Bedeutung des Stickstoffs, seine ökologische Problematik, aber auch seine politische Relevanz. Mittelalterliche Ateliers des Alchemisten und des Salpeterers werden reizvoll kontrastiert mit moderner Hochtechnologie. Viele Hands-on-Exponate machen den Stoff und seine Geschichte begreifbar.

    Ausstellungseröffnung am 18. Juni 2013 um 16.00 Uhr

    Bei der Eröffnung der Ausstellung am 18. Juni 2013 um 16.00 Uhr im Naturmuseum Augsburg (Augusta Arcaden, Ludwigstraße 2, 86150 Augsburg) sprechen die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Dr. Michael Rummel, der Leiter des Naturmuseums Augsburg, sowie die stellvertretende Leiterin des Carl Bosch Museums Heidelberg, Sabine König.

    Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Carl Bosch Museum Heidelberg entwickelt. Realisiert wurde sie mit Unterstützung zahlreicher Augsburger und auswärtiger Forscher. Gefördert wird das Projekt durch die Klaus Tschira Stiftung und die High Tech Offensive Bayern.

    Bis zum 8. September 2013 in Augsburg, dann in Heidelberg und ab Frühjahr 2014 zur Anmietung verfügbar

    Das Naturmuseum Augsburg ist der erste Ort, an dem diese Ausstellung bis zum 8. September 2013 gezeigt wird (Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr). Anschließend wird sie bis ins Frühjahr 2014 hinein im Carl Bosch Museum Heidelberg zu sehen sein, dann kann sie angemietet werden.
    ____________________________________

    Ansprechpartner:

    Dr. Jens Soentgen
    Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg
    T 0821/598-3561.
    jens.soentgen@wzu.uni-augsburg.de


    Bilder

    Die Ausstellung ist bis zum 8. September in Augsburg, dann in Heidelberg zu sehen. Ab Frühjahr 2014 kann sie gemietet werden.
    Die Ausstellung ist bis zum 8. September in Augsburg, dann in Heidelberg zu sehen. Ab Frühjahr 2014 ...
    Grafik: Leise-Leise
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die Ausstellung ist bis zum 8. September in Augsburg, dann in Heidelberg zu sehen. Ab Frühjahr 2014 kann sie gemietet werden.


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