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10.10.2002 10:45

Todesursache: Euthanasie - Neue Ausstellung in der Sammlung Prinzhorn

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Sammlung Prinzhorn
    Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg
    Ausstellung Todesursache: Euthanasie - Verdeckte Morde in der NS-Zeit
    3.10.2002 - 2.3.2003

    Die Sammlung Prinzhorn widmet ihre Ausstellung Todesursache: Euthanasie - Verdeckte Morde in der NS-Zeit den Opfern der so genannten "Euthanasie" - jenes systematische Tötungsprogramm der Nazis, das zynisch Tausenden von Menschen das Lebensrecht absprach. Über 200.000 Patientinnen und Patienten psychiatrischer Anstalten und Pflegeheime wurden in den Jahren 1940 bis 1945 ermordet. Das Leben der Menschen mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung oder geistigen Behinderung galt deutschen Rassefanatikern als "lebensunwert".

    Auch neunzehn Patienten-Künstler der Sammlung Prinzhorn wurden Opfer der NS-Mordfabriken. Dies ist Anlass, eine Auswahl ihrer Bilder zu zeigen und ihre Biografien nachzuzeichnen, die um Ausschnitte der Anstaltsgeschichten ergänzt sind. Zu den Ermordeten zählen namhafte Künstler wie Franz Karl Bühler (Pohl), Paul Goesch, Joseph Schneller (Sell) und Gustav Sievers, aber auch unbekannte, selten oder nie gezeigte, die zum Teil erstmals in einer Ausstellung der Sammlung Prinzhorn vertreten sind, wie Eva Bouterwek und Margarete Kuskop.
    Doch sind die Lebensläufe den Kunstwerken diesmal sprichwörtlich vor-gestellt. Nicht ästhetische Kriterien bestimmen die Ausstellung, sondern die Patienten-Künstler verbindet ihr Tod. Somit ist die Werkauswahl heterogen: Konvention steht neben Obsession, Gängiges neben Eigensinn. Die künstlerischen Arbeiten sowie Briefe und Dokumente geben Einblicke in das Denken und Empfinden dieser meist als "schizophren" hospitalisierten Menschen. Sie lassen ihre individuellen Schicksale, Traumata und Träume deutlich werden, mit denen sie eines Tages auffällig, psychiatrisiert und von den Nazis schließlich als "tote Menschenhülsen" getötet wurden.

    Die Ausstellung ist Ergebnis eines interdisziplinären Forschungsprojekts von Kunsthistorikern und Psychiatern. Eine öffentliche Vortragsreihe Januar/Februar 2003 wird den Bogen von der NS-"Euthanasie" zu aktuellen Diskussionen der Bioethik spannen.

    Sammlung Prinzhorn
    Voßstraße 2
    69115 Heidelberg
    Tel: 06221 / 56 44 92 (Sekretariat) und -56 47 39 (Kasse)
    www.prinzhorn.uni-hd.de

    geöffnet: Di bis So, 11-17 Uhr, Mi bis 20 Uhr
    öffentliche Führungen: jeden Mittwoch 18 Uhr und jeden Sonntag 14 Uhr
    Sonderführungen nach Vereinbarungen
    Anlässlich der Ausstellung ist im Wunderhorn Verlag unter der ISBN-Nummer 3-88423-204-5 ein Katalog erschienen.


    Weitere Informationen:

    http://www.prinzhorn.uni-hd.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Medizin, Musik / Theater, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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