Das Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg ist die älteste Einrichtung dieser Art im deutschen Sprachraum. Bei seiner Gründung im Jahr 1958 war die Universität ihrer Zeit voraus, wurden doch die Fachdisziplinen Psychotherapie und Medizinische Psychologie erst 1970 als Pflichtfächer in das Medizinstudium eingeführt.
Sein 40jähriges Bestehen feiert das Institut am Freitag und Samstag, 3. und 4. Juli, im Toscanasaal der Würzburger Residenz mit einer Tagung, die der Thematik "Angst, Zwang und Wahn - Pathologie, Genese, Therapie" gewidmet ist. Es beteiligt sich auch die "Deutsche Gesellschaft für anthropologische und daseinsanalytische Medizin, Psychologie und Psychotherapie".
Die Vorreiterfunktion, die das Würzburger Institut 1958 ausübte, war vor allem Victor Emil Freiherr von Gebsattel zu verdanken, auf dessen Initiative hin das Institut gegründet wurde und der es in den Anfangsjahren leitete. Gebsattel gilt heute als Pionier einer anthropologischen Medizin, Psychotherapie und Psychologie.
Was unter einer anthropologischen Medizin zu verstehen ist, erläutert Prof. Dr. Dr. Hermann Lang, jetziger Institutsvorstand und Inhaber des Lehrstuhls für Psychotherapie und Medizinische Psychologie: "Was ist der Mensch, wie ist seine Welt, seine Verankerung im biologischen Substrat und, vor allem, wie ist seine Beziehung zum Mitmenschen - diese Fragen stehen im Zentrum der anthropologischen Medizin".
Gebsattels Nachfolger Dieter Wyss habe das Konzept einer anthropologisch-integrativen Psychotherapie dann umfassend ausgebaut. In dieser ganzheitlich-integrativen Tradition sieht sich auch Prof. Lang. Er verfolge zudem das Anliegen, Psychotherapie und Medizinische Psychologie stärker in die Medizin als Ganzes zu integrieren. Deshalb pflege das Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie zahlreiche Kooperationen mit den Kliniken der Universität. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Rehabilitationsforschung.
Prof. Lang wird zum Beginn der Tagung am Freitag, 3. Juli, um 12.00 Uhr einführende Worte sprechen. In der Thematik "Angst, Zwang und Wahn - Pathologie, Genese, Therapie" spiegelt sich die interdisziplinär-anthropologische Tradition des Instituts wider. Mehr als 20 Referenten aus dem In- und Ausland werden vortragen und diskutieren. Den abschließenden Festvortrag am Samstag um 14.30 Uhr hält der Heidelberger Professor Dr. Hans-Georg Gadamer, Begründer der modernen philosophischen Hermeneutik. Die Tagung ist auch als Ehrung für Prof. Lang gedacht, der seinen 60. Geburtstag feiert.
Kontakt: Prof. Dr. Dr. Hermann Lang, Telefon (0931) 31-2710, oder Prof. Dr. Heinz Weiß, Telefon (0931) 31-2713, E-Mail jeweils:
i-psychoth@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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