Der ungarische Schriftsteller Imre Kertész, der soeben den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, war bereits vor knapp 10 Jahren Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Als Gast des DAAD arbeitete er hier von Oktober bis Dezember 1993 in Berlin. Zu dieser Zeit erschien gerade die deutsche Übersetzung seines "Galeerentagebuches" - ein stummer Dialog mit Kafka, Nietzsche, Camus, Freud, Sartre und anderen, entstanden aufgrund seiner Aufzeichnungen aus den Jahren 1961-91.
Imre Kertész ist - nach Gao Xingjian, dem chinesischen Literatur-Nobelpreisträger aus dem Jahr 2000 - der zweite Stipendiat aus dem Berliner Künstlerprogramm, der diese Auszeichnung erhält.
Der Präsident des DAAD, Prof. Dr. Theodor Berchem, zählte zu den Gratulanten der ersten Stunde: "Dies ist eine großartige Anerkennung seines Werkes, das uns Lesern das Erinnern nicht vergessen lässt. Ich gratuliere Imre Kertész herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und freue mich über die Entscheidung der Stockholmer Jury, die damit erstmals einen ungarischen Schriftsteller auszeichnet."
Im Februar 1992, stellte der DAAD den ungarischen Schriftsteller in einer Lesung erstmals der Berliner Öffentlichkeit vor. Das dann folgende Stipendium gab Imre Kertész nach seinen eigenen Worten "die Möglichkeit, mit Kultur und Kunst in Berlin einen lebendigen Kontakt zu schaffen".
Das Berliner Künstlerprogramm, 1963 von der Ford Foundation gegründet und 1966 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) übernommen, ist eines der international renommiertesten Stipendienprogramme für Künstler und zugleich eine lebendige Werkstatt der Künste. Seit 1963 haben mehr als 950 ausländische Künstlerinnen und Künstler unter seinem Dach in Berlin gelebt und gearbeitet. Ihre Projekte in allen wichtigen künstlerischen Disziplinen haben das ästhetische und geistige Profil der Stadt wesentlich mitgeprägt.
Der DAAD hat in diesem Künstlerprogramm viele - vor allem mittel- und osteuropäische -Schriftsteller gefördert. Als die Frankfurter Buchmesse im Jahr 1999 Ungarn als Hauptpartnerland hatte, waren 21 der ausgestellten Schriftsteller Gäste des Berliner Künstlerprogramms.
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