Die bundesweite Initiative Osteuropastudierender, IOS, wird sich zu einem Verband formieren, um ihre Interessen gezielter zu vertreten. Gegen den Abbau von Hochschulinstituten und -standorten der Osteuropaforschung hat sich die Initiative im Frühjahr 2002 gegründet. Auf ihrem ersten Kongress, zu dem die Fachschaft Slavistik der Ruhr-Universität Bochum einlädt, wird u. a. die Verbandsgründung auf dem Programm stehen.
Bochum, 11.10.2002
Nr. 286
Gegen das Exotendasein
Initiative Osteuropastudierender wird zum Verband
Kongress mit Gründungsakt an der Ruhr-Universität
Die bundesweite Initiative Osteuropastudierender, IOS, wird sich zu einem Verband formieren, um ihre Interessen gezielter zu vertreten. Gegen den Abbau von Hochschulinstituten und -standorten der Osteuropaforschung hat sich die Initiative im Frühjahr 2002 gegründet. Auf ihrem ersten Kongress, zu dem die Fachschaft Slavistik der Ruhr-Universität Bochum einlädt (18. bis 20. Oktober, Beginn 18.10., 19 Uhr im Dekanatssaal der Fakultät für Philologie, GB 5/160), wird u. a. die Verbandsgründung auf dem Programm stehen. Die Medien sind herzlich willkommen, Programm s. u.
Akademisches, Kulinarisches und Festliches
Um das Osteuropastudium in Deutschland und die akademische Situation des Fachs wird es auf dem Kongress in Fachreferaten gehen, daneben tagt das "Forum Junge Osteuropaexperten" zu verschiedenen aktuellen Themen, z. B. "Sprachkompetenz in der deutsch-polnischen Grenzregion - Schlüssel zur Zukunft?" oder "Studentischer Austausch zwischen Polen, Tschechien und Deutschland". Mit den Programmpunkten "Osteuropa kulinarisch" (18.10., ab 21 h) und "Osteuropa festlich" (Party, 19.10., ab 21 h) richten die studentischen Veranstalter den Blick auch auf die angenehmen Seiten des Lebens fernab aller akademischen Probleme.
Vernetzte Studierende
Der Auslöser für die Gründung der Initiative war der Beschluss, die traditionsreiche Slavistik in Münster bis 2007 zu schließen. Damit verschwindet ein weiterer Fachbereich von der Hochschullandschaft. Inzwischen haben sich rund 100 Studierende an ca. 20 Hochschulstandorten vernetzt, um auf ihre akademische Situation aufmerksam zu machen: Während es immer wichtiger wird, sich mit Osteuropa auseinander zu setzen, gerade nach der nun eingeleiteten EU-Beitrittswelle, werde das Fach an den Hochschulen zunehmend vernachlässigt und "exotisiert", klagt die IOS. Die Mitglieder der Initiative agieren über das Internet in Foren und auf einer eigenen Website, außerdem sind sie in Regionalinitiativen organisiert.
Weitere Informationen
Stefan Schaak, Fachschaftsrat Slavistik der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Philologie, GB 8/55, Tel. 0234 / 32-28357, E-Mail: slavbo@gmx.de, Website der IOS: http://www.osteuropastudis.gmxhome.de
Programm
Freitag, 18.10.2002
19:00 Uhr, Eröffnung (Stefan Schaak, Fachschaft Slavistik, RUB), Grußwort des geschäftsführenden Direktors des Seminars für Slavistik/ Lotman-Institut für russische Kultur der Ruhr Uni Bochum, Begrüßung durch die IOS Initiatoren (Klaus Topitsch und Peter Alberts), kurze Vorstellung der Teilnehmer mit ersten Lageberichten der jeweiligen Hochschulstandorte und Vorstellung des Tagungsprogramms
ca. 21:00 Uhr, Osteuropäisches Abendessen
Samstag, 19.10.
10:00 Uhr, Referatblock 1: Akademische Situation der Osteuropastudien in Deutschland, Prof. Dr. Ulrich Steltner, Vorsitzender des Verbandes der Hochschullehrer der Slavistik Deutschlands, Prof. Dr. Dittmar Dahlmann, Vorsitzender des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und Osteuropahistoriker Deutschlands
11:30 Uhr, Pause
11:45 Uhr, Forum Junge Osteuropaexperten: Osteuropastudium im regionalen Kontext am Beispiel von Berlin/Brandenburg durch die Regionalinitiative Ostblick e.V.; Themen:"Berlin-Brandenburg: Drehscheibe zwischen Ost und West - Anspruch und Realität", "Sprachkompetenz in der deutsch-polnischen Grenzregion - Schlüssel zur Zukunft?"
13:00 Uhr, Mittagessen - Osteuropa kulinarisch
14:00 Uhr, Referatblock 2: Osteuropastudium wirtschaftlich, politisch und sozial, Prof. Dr. Karl Eimermacher, Hochschulbeauftragter des Landes NRW, Dr. Piotr Swiatek, Osteuropareferent bei der Koordinationsstelle der EU für Wissenschaftsorganisation; Forum Junge Osteuropaexperten: Anna N. Frieling (FU Berlin): Die deutsch-polnischen Beziehungen - die öffentliche Meinung heute
15:30 Uhr, Pause
15.45 Uhr, Prof. Dr. Jürgen Bock, wissenschaftliche Beratung: Technologietransfer und Politikberatung - Schwerpunkt: Mittel- und Osteuropa, OWA Düsseldorf, FH Bochum; Dr. Thomas Prahl, Vertreter des DAAD; Forum Junge Osteuropaexperten, Ulla Pape (WWU Münster): Einbahnstraße? Studentischer Austausch zwischen Polen, Tschechien und Deutschland
17:30 Uhr, Resümee der Fachreferate im Hinblick auf Zustand und Perspektive der Osteuropastudien in Deutschland, Vorstellung des zukünftigen Verbandes der Osteuropastudierenden Deutschlands, Fragerunde, offene Diskussion, Tagesausklang
19:00 bis 21:00 Uhr, Abendpause
ab 21:00 Uhr, Osteuropa festlich (Party veranstaltet von der Fachschaft Slavistik Bochum)
Sonntag, 20.10.
11:00 Uhr, Podiumsdiskussion mit Gästen: Zwischen Exotik und Notwendigkeit. Wie lange ist Osteuropa in Deutschland noch studierbar? Alte und neue Kompetenzprofile für Osteuropaexperten
13:00 Uhr, Formalia und Personalia. Gründungssitzung des Verbandes der
Osteuropastudierenden
http://www.osteuropastudis.gmxhome.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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