TU Dresden sucht Unfallopfer und Unfallbeteiligte für wissenschaftliche Therapiestudie
Psychotherapeutische Hilfe für Verkehrsopfer bieten Diplompsychologen der Ambulanz des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden an. Vor ca. einem Jahr starteten sie das Projekt "Die Folgen schwerer Verkehrsunfälle und deren Behandlung". Dabei werden mögliche psychologische und körperliche Folgen verkehrsbedingter posttraumatischer Belastungsstörungen untersucht.
Erste Forschungsergebnisse wurden in ein Therapieprogramm eingearbeitet. Seit Frühjahr 2002 kann Betroffenen dieses Therapieprogramm angeboten werden. Im Rahmen dieses Projekts sind die ersten Therapien bereits erfolgreich abgeschlossen worden.
Wie wichtig dieses Forschungsprojekt ist, belegen Zahlen und Fakten: Rund 3,2 Millionen Verkehrsunfälle ereignen sich jedes Jahr auf Deutschlands Straßen, ca. 500.000 Menschen erleiden dabei Verletzungen, 7.500 Personen sterben. Neben materiellen Schäden und bleibenden Folgen der körperlichen Verletzungen beklagen viele Unfallbeteiligte noch jahrelang nach dem Unfall seelische und psychische Belastungen. Sie leiden unter Erinnerungen, Bildern oder Gedanken an den Unfallhergang, haben Alpträume oder erleben gar den Unfall in so genannten Flashbacks immer wieder neu. Viele sind zudem ständig nervös, innerlich unruhig, angespannt, reizbar, können schlecht schlafen oder haben Konzentrationsprobleme. Häufig sind Betroffene in der Folge auch besonders schreckhaft und reagieren insbesondere im Straßenverkehr mit Angst, Nervosität und körperlichen Reaktionen wie Schwitzen, Herzklopfen, flauem Magen, Zittern, innerer Unruhe oder Anspannung. Bei rund 15 bis 30 Prozent der Betroffenen sind diese Beschwerden auch Monate nach dem Unfall zu beobachten. Bestehen diese Beschwerden länger als drei Monate nach dem Unfall weiter, spricht man von einer sogenannten "Posttraumatischen Belastungsstörung".
Neuere Studien zeigen, dass die posttraumatischen Belastungssymptome selten von allein abklingen. Für diesen Fall kann eine gezielte psychotherapeutischen Unterstützung sehr hilfreich sein.
Um die Studie fortsetzen zu können, werden noch weitere Teilnehmer gesucht, die vor mehr als sechs Monaten einen Verkehrsunfall mit schweren Personen- oder Sachschäden erlitten haben, die in Folge noch unter den zuvor beschriebenen psychischen Beschwerden leiden und möglicherweise deswegen auch gerne ein therapeutisches Angebot in Anspruch nehmen möchten.
Interessierte melden sich bitte telefonisch oder per E-Mail.
Projekt-Telefon 0351 463-32493
E-Mail: rabe@psychologie.tu-dresden.de, zoellner@psychologie.tu-dresden.de.
Dipl.-Psych. Tanja Zöllner
Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden
Ambulanz und Tagesklinik
Hohe Str. 53, 01187 Dresden
Tel. 0351 463-39002
http://psylux.psych.tu-dresden.de/i1/biopsych/projekt/index.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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