Jugendliche aus nichtakademischen Elternhäusern beenden Projekt „Chancen bilden“
27 Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich am dritten Durchgang des Projekts „Chancen bilden – Fit fürs Studium“ der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) teilgenommen. Sie und ihre studentischen Mentor(inn)en erhalten ihre Urkunde von FH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Kira Kastell. Mit dem Projekt werden Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Elternhäusern im letzten Schuljahr vor dem (Fach)-Abitur gezielt gefördert. Ihnen soll so der Einstieg in ein erfolgreiches Studium erleichtert werden.
„Oft haben Schülerinnen und Schüler, in deren Familie bisher niemand studiert hat, Zweifel, ob sie für ein Studium geeignet sind. In ihren Familien fehlt es an Ansprechpartnern, die ihnen bei ihren Fragen und Ängsten helfen könnten. Hier unterstützen wir gezielt“, so Projektleiter Frank Heiner Weyel, Studienberater an der FH Frankfurt, zu bisherigen Erfahrungen. „Am Ende des Projekts ist sich die große Mehrheit der Teilnehmenden sicher, dass sie ein Studium beginnen würde. Durch intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Studium konkretisiert sich ihre Vorstellung für einen Wunschstudiengang. Es war kein prioritäres Ziel, Schülerinnen und Schüler für die FH zu gewinnen, sondern sie für das Studium im Allgemeinen fit zu machen.“
Die Teilnehmenden setzten sich wie folgt zusammen: 58,3 Prozent weiblich und 41,7 Prozent männlich, davon besuchen 71,7 Prozent Fachoberschulen und 28,3 Prozent Gymnasien. Aus Nichtakademikerfamilien kamen fast 100 Prozent. Ein hoher Anteil dieser, 80 Prozent, hat einen Migrationshintergrund. Bei 58,3 Prozent von ihnen ist die Familiensprache nicht Deutsch oder es wird zwischen Deutsch und einer anderen Sprache gewechselt. Die Schüler(innen) beziehungsweise deren Eltern haben ihre Wurzeln in unterschiedlichen Ländern, darunter in Deutschland, Polen, Afghanistan und der Türkei.
Die Schüler(innen) nahmen an fünf Workshops mit folgenden Themen teil: „Warum studieren?“, „Meine Stärken“, „Was studieren?“, „Wie studieren?“ und „Studieren – was heißt das?“. Erstmals fand der erste von fünf Workshops unter dem Motto „Warum studieren?“ für alle Teilnehmenden gemeinsam an der FH Frankfurt statt. Die Schüler(innen) werden von studentischen Mentor(inn)en aus der FH Frankfurt bis ins Studium hinein begleitet. Die Mentor(inn)en waren in diesem Durchgang noch intensiver in die Betreuung der Schüler(innen) einbezogen. Neben den Workshops kümmerten sie sich um Treffen an der FH Frankfurt, den Besuch von Lehrveranstaltungen und bei Bedarf auch Nachhilfe.
"Die Mitarbeit bei ‚Chancen bilden‘ war für mich eine tolle Erfahrung. Es tut gut, Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zum Studium zu helfen, besonders, da ich damals als Schüler gerne solch eine Unterstützung gehabt hätte. Auch als Student gab es mir die Möglichkeit, nochmals mein eigenes Studieren zu reflektieren. Ich kann es allen Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden empfehlen“, erklärt Mentor Domenico Corsano, Studierender im Bachelor-Studiengang Informatik am Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften. Die Motivation der ehrenamtlichen studentischen Mentor(inn)en ist, dass sie Verantwortung übernehmen und eigene Erfahrungen weitergeben können. Zudem gewinnen sie intensive Einblicke in die Themen Bildungschancen und Bildungsbenachteiligung und können erste Erfahrungen im Projektmanagement sammeln.
Das Projekt wurde bislang aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) gefördert.
Für „Chancen bilden“ können sich weiterhin Schüler(innen) der beteiligten Schulen bewerben, in deren Familie bisher niemand studiert hat oder deren Eltern über geringe finanzielle Mittel verfügen.
Im September 2010 waren die ersten Kooperationsvereinbarungen zwischen der FH FFM und Schulen unterzeichnet worden. Projektpartner der FH Frankfurt waren bisher: Bettinaschule (Frankfurt), Theodor-Heuss-Schule (Offenbach), Ernst-Reuter-Schule I (Frankfurt), Max-Eyth-Schule (Dreieich-Sprendlingen) und Franz-Böhm-Schule (Frankfurt). Erstmals beteiligte sich an diesem Durchgang die Frankfurter Heinrich-Kleyer-Schule mit einer Gruppe.
Infos zum Projekt unter: http://www.fh-frankfurt.de/chancenbilden
Kontakt: FH FFM, Projekt „Chancen bilden“, Zentrale Studienberatung, Sabrina Müller, Telefon: 069/1533- 2506, E-Mail: muellers@abt-sb.fh-frankfurt.de
Termin Zertifikatsübergabe: Donnerstag, 27.6.2013, 14 Uhr
Ort: Fachhochschule Frankfurt am Main, Campus Nibelungenplatz/Kleiststr., Gebäude 4, 1. Stock, Raum 111/112
http://www.fh-frankfurt.de/chancenbilden
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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