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14.10.2002 10:10

BMBF fördert an der Viadrina Projekt zur Erforschung der Wirkung von Repression auf rechtsradikale..

Leiterin Pressereferat Annette Bauer Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Presseinformation Nr. 118 vom 11. Oktober 2002

    BMBF fördert an der Viadrina Projekt
    zur Erforschung der Wikrung von Repression auf rechtsradikale Gruppen

    Mit einem Projekt "Repression und Reaktion: Zur Wirkung von Repression auf rechtsradikale Gruppen" beteiligt sich die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) unter Leitung von Prof. Dr. Michael Minkenberg, Professur Politikwissenschaft, an einem zentralen Drittmittelprojekt, das mit Beginn des Wintersemesters 2002/2003 startet. Dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Summe von rund 220 000 EURO geförderte Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und findet im Rahmen eines Projektverbundes unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer von der Universität Bielefeld statt. Dieser interdisziplinäre Forschungsverbund mit dem Titel "Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft", zu dem 17 Einzelprojekte gehören, hat sich zur Aufgabe gemacht, zerstörerische Folgen von Desintegrationsprozessen und Erfolgsfaktoren für Integration zu analysieren.
    "Die vor allem im Laufe der achtziger Jahre aufgetretenen neuen rechtsradikalen Bewegungen und Parteien in verschiedenen westlichen Ländern sind inzwischen vielfältig erforscht. Dabei wurde von Seiten der Wissenschaft in den vergangenen Jahren vor allem die Ursachenforschung relativ intensiv betrieben. Eine 'Wirkungsforschung' ist demgegenüber noch nicht anzutreffen. Insbesondere die für die Praxis höchst relevante Erforschung des staatlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit Rechtsradikalismus und der Reaktionen von Rechtsradikalen darauf hat bislang kaum stattgefunden", erläutert Prof. Minkenberg die Notwendigkeit dieser Forschungen.
    Im Rahmen dieser Analyse will das Projekt "Repressionswirkungen" der Frage nachgehen, wie sich das Instrumentarium der "wehrhaften Demokratie" in der Bundesrepublik bei der Bekämpfung politischer Bedrohungen wie des Rechtsradikalismus auswirkt. Die zentrale Frage des Projekts lautet: Wie reagieren rechtsradikale Gruppen auf Repression? Gibt es "Lernerfolge" oder andere Effekte, die die Wirkungen von Repressionen zunichte machen oder gar umkehren? "Im Mittelpunkt der Untersuchung steht also die Frage des Repressionserfolges gegenüber Mitgliedern rechtsradikaler Gruppen bzw. die Abwendungen oder Verhärtungen von rechtsradikalen Positionen und Organisationen aufgrund staatlicher, aber auch nicht-staatlicher Interventionen", erklärt Prof. Minkenberg.
    Methodisch besteht das Projekt aus drei Komponenten: Die erste umfasst umfangreiche Recherchen von Primär- und Sekundärliteratur zu Diskussionen und Bewegungen im rechtsradikalen Lager in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in Reaktion auf staatliche Repression (Verbote, verstärkte Polizeipräsenz etc.). Die zweite Komponente beinhaltet eine (begrenzte) statistische Auswertung von Material zu Entwicklung von Gewalt und Militanz im Zusammenhang mit der organisatorischenEntwicklung nach den Vereinsverboten in den 90er Jahren. Die dritte und größte Komponente schließlich besteht aus einer umfangreichen qualitativen Untersuchung rechtsradikaler Gruppen, ihrer internen Diskussionen und Reaktionen auf Repression in einer Reihe von deutschen Städten in den alten und neuen Bundesländern.

    Weitere Informationen:
    Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
    Prof. Dr. Michael Minkenberg
    PF 1786
    15207 Frankfurt (Oder)
    Tel.: 0335 5534 2257


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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