Universität Jena und Kunstverein Gera zeigen ab 12.07. Ausstellung „Serielle Materialität“ in Gera
Klare, geometrische Formen und die Verwendung industrieller Materialien – das sind wesentliche Kennzeichen der Minimal Art, einer Kunstrichtung, die in den 1960er Jahren in den USA entstand. Zwei der bedeutendsten deutschen Vertreter sind Imi Knoebel und Peter Roehr. Ausgesuchte Werke beider Künstler sind vom 12. Juli bis 23. August 2013 im Kunstverein Gera zu sehen. Die Ausstellung „Serielle Materialität“ stellt den Arbeiten Knoebels erstmalig minimalistische Montagen Peter Roehrs aus den Jahren 1962 bis 1967 gegenüber.
Die Schau ist eine Kooperation zwischen dem Kunsthistorischen Seminar und Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Kunstverein Gera e. V. Die zehn von Peter Roehr präsentierten Montagen stammen aus einer Geraer Privatsammlung. Zur Sammlung der Kustodie der Jenaer Universität gehören die gezeigten vier groß- und acht kleinformatigen Werke Knoebels. Sie stammen aus seinen drei Serien „Jena Bilder“, „An meine Grüne Seite“ und „Tafel“.
„Der Ausstellungstitel bezieht sich einerseits auf die erste Ausstellung Roehrs ‚Serielle Formalität‘ im Jahr 1967 in Frankfurt am Main“, erklärt Dr. Babett Forster. „Andererseits beschreibt er die Arbeitsweise beider Künstler, denn beide arbeiten seriell und verwenden das Material als Ausdrucksform“, erläutert die stellvertretende Kustodin der Universität Jena. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit Dr. Claudia Tittel, Mitarbeiten am Lehrstuhl für Geschichte und Ästhetik der Medien und Kuratorin beim Geraer Kunstverein, initiiert. Unterstützt wurden sie zudem von acht Studentinnen der Kunstgeschichte. Im Rahmen eines Seminars hatten die angehenden Kunsthistorikerinnen die Gelegenheit, die Konzeption einer Ausstellung zu erlernen und sich intensiv mit den Originalen von Knoebel und Roehr zu beschäftigen.
Imi Knoebel wurde 1940 in Dessau geboren und erhielt 2006 die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine – zum Teil großformatigen – Werke sind minimalistische, meist monochrome Malereien, bei denen die Autonomie einzelner Bildelemente betont wird. „Dabei sind seine Bilder eher eine Mischform zwischen Bild und Skulptur, denn sie sind nicht nur zweidimensional, sondern gehen auch in die Tiefe“, erläutert Claudia Tittel. Der 1968 im Alter von 23 Jahren verstorbene Peter Roehr hingegen verwendete Objekte meist alltäglicher grafischer Massenware wie Etiketten und Buchstaben, die er zu einem neuen Bild zusammensetzte. „Zwar wirken die Bilder der beiden Künstler auf den ersten Blick sehr einfach, doch wir möchten die Besucher einladen, sie einmal völlig zu hinterfragen“, sagt Babett Forster. „Denn dann wird deutlich, dass ein Bild viel mehr sein kann als das, was man im klassischen Sinn darunter versteht“, ergänzt Claudia Tittel.
Zur Vernissage am 11. Juli um 19.30 Uhr gibt es die erste Gelegenheit, die Ausstellung „Serielle Materialität“ zu erleben. In ein besonderes Licht rücken die Kunstwerke von Knoebel und Roehr zudem am 2. August. Da einige von Knoebels Werken grün fluoreszieren, wird es an diesem Tag von 22-24 Uhr spezielle Nachtführungen geben: „In Knoebels Schaffen spielt die Autonomie der Farbe eine wichtige Rolle – und eine Nachtführung ist der ideale Rahmen, um zu verstehen, was er damit meint“, sagt Babett Forster und verspricht den Besuchern ein „leuchtendes Kunsterlebnis“.
Veranstaltungshinweis:
Ausstellung „Serielle Materialität. Imi Knoebel und Peter Roehr“
12.07.-23.08.2013
Geraer Kunstverein e. V., Am Markt 8/9, 07545 Gera
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-16 Uhr, Sa 11-16 Uhr
Vernissage am 11.07.2013, 19.30 Uhr
Midissage mit Nachtführungen am 02.08.2013, 22-24 Uhr
Finissage am 23.08.2013, 19.30 Uhr
Eintritt: 2 Euro pro Person; Führungen: 3 Euro pro Person. Der Eintritt und die Führungen sind für Schulklassen frei.
Anmeldungen zu den Führungen sind möglich beim Geraer Kunstverein telefonisch unter 0365 / 8301884 bzw. per E-Mail an: info[at]kunstverein-gera.de.
Kontakt:
Dr. Babett Forster, Dr. Claudia Tittel
Kunsthistorisches Seminar und Kustodie der Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944179 bzw. 944141
E-Mail: babett.forster[at]uni-jena.de, claudia.tittel[at]uni-jena.de
Der Künstler Imi Knoebel erhielt 2006 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena.
Foto: Peter Scheere/FSU
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