Wie lässt sich ein Industrieroboter besser und schneller programmieren? Wie verhält sich ein Parallelroboter beim Sortieren von Gegenständen auf dem Förderband? Im „Zentrum für Robotik“ der Hochschule Darmstadt (h_da) erhalten Studierende die Gelegenheit, am PC theoretisch simulierte Vorgänge an Industrierobotern praxisnah zu erproben. Seit zehn Jahren wird das Zentrum für Robotik von den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Informatik interdisziplinär betrieben. Auch der Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften ist beteiligt und Studierende des Studiengangs Mechatronik werden im Labor ausgebildet.
Insgesamt gut 200 Studierende pro Semester sammeln hier im Rahmen von Laborversuchen und Forschungsprojekten praktische Erfahrungen.
Das Zentrum für Robotik entstand vor zehn Jahren als Zusammenschluss der Robotik-labore in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik und Informatik. „Mit dem Zentrum für Robotik wurde ein fachbereichsübergreifender Weg zur Erweiterung und Verbesserung der Lehre in der Robotik und verwandter Fächer sowie zur effizienten Nutzung von räumlichen und gerätetechnischen Ressourcen eröffnet“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Weber vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik und einer der Zentrumsleiter. „Nicht zuletzt wurde die Basis für eine beachtliche Zahl von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gelegt.“
Auf einer Fläche von insgesamt 400 Quadratmetern forschen und entwickeln die Studierenden und Projektmitarbeitenden praxisnah an insgesamt 13 Robotern und somit an Maschinen, mit denen sie im späteren Berufsleben auch arbeiten. Hierzu gehören so genannte Knickarm-Roboter. An ihnen lernen die Studierenden in Einführungsveranstaltungen beispielsweise, wie man einen Roboter so programmiert, dass er Gegenstände erkennt, greift und gezielt ablegt. An sogenannten Kreuztischen geht es um „Motion Control“, die Bewegungsvorgabe von Werkzeugen von Robotern und anderen Mehrachsmaschinen. Die Roboterwerkzeuge bewegen sich hier etwa auf einem Kreisbogen oder von Punkt zu Punkt.
Auch an „Master-Slave-Systemen“ wird im Zentrum für Robotik gearbeitet. Sie werden in der minimal-invasiven Chirurgie eingesetzt und geben Medizinern ein Gefühl dafür, welche Kräfte sie während einer Operation ausüben. Spezielle Roboter sind die so genannten Parallelroboter. Sie werden etwa in der Lebensmittelbranche für Sortierarbeiten eingesetzt. Im Zentrum für Robotik führen zum Beispiel Studierende hieran ihre Bachelorarbeiten durch. Im Zentrum steht zudem ein Roboter, an dem Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur gezielten Verwendung von visuellen Informationen aus Kamerabildern und Kraftsensoren durchgeführt werden. Anwendungsfelder in der Industrie sind Fahrzeugproduktion und Bearbeitungsvorgänge wie Schneiden und Nähen.
„Das Zentrum für Robotik der Hochschule Darmstadt hat sich zu einem Kompetenzzentrum für Robotik entwickelt und ist ein wichtiger Baustein im Rahmen unserer Ingenieurausbildung“, sagt Prof. Dr. Manfred Loch, Dekan am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik. „Hier lernen die Studierenden neben der Simulation am PC das tatsächliche Verhalten der Roboter kennen und schärfen so ihren kritischen Blick auf Simulationen.“ Prof. Dr. Elke Hergenröther, Dekanin am Fachbereich Informatik: „Das Zentrum für Robotik gibt uns die Gelegenheit, die unterschiedlichen Sichten auf die Robotik zu vereinen und uns hierdurch gegenseitig zu befruchten. Es ist somit eine wichtige interdisziplinäre Schnittstelle.“
Fachlicher Ansprechpartner für die Medien
Hochschule Darmstadt
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik
Birkenweg 8 D-64295 Darmstadt
Prof. Dr. Wolfgang Weber
Tel +49.6151-16-8235
weber@eit.h-da.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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