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17.10.2002 10:49

DFG richtet zwölf neue Graduiertenkollegs ein

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung von zwölf neuen Graduiertenkollegs ab Beginn des Jahres 2003 beschlossen. Der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG wählte sie in seiner Sitzung vom 11. Oktober 2002 aus 37 Neuanträgen aus. Insgesamt werden derzeit 277 Kollegs gefördert, darunter 26 internationale. Für das Programm Graduiertenkollegs wendet die DFG im Jahr 2002 rund 72 Millionen Euro auf.

    Das neue Graduiertenkolleg "Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektionen" an der Universität Greifswald wird Grundlagenforschung und Klinische Forschung zusammenführen, um das Verständnis für die molekularbiologischen Aspekte bakterieller Infektionskrankheiten zu erhöhen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verbreitung von Antibiotika-resistenten Bakterienstämmen wollen die Teilnehmer aus acht Wissenschaftsdisziplinen verbesserte Diagnoseverfahren und Therapiekonzepte entwickeln.

    Schon seit längerer Zeit besteht in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ein erheblicher Mangel an promotionswilligen Graduierten. Erfreulich ist es daher, dass jetzt an der Technischen Universität Darmstadt das ingenieurwissenschaftliche Graduiertenkolleg "Modellierung, Simulation und Optimierung von Ingenieuranwendungen" ins Leben gerufen wird. Rund 30 Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen werden sich in ihren Dissertationen Fragestellungen rund um den Einsatz numerischer Simulationsmethoden bei der praktischen Lösung von technischen Aufgaben widmen. Mathematische Simulationen haben sich in vielen Industriezweigen zu einer Schlüsseltechnologie entwickelt, da sie eine kostengünstige Alternative zu zeit- und personalaufwendigen Experimenten darstellen.

    Die "Figur des Dritten" steht im Mittelpunkt eines neuen Graduiertenkollegs in Konstanz. Es will die Promovenden von ihren literaturwissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkten her in die kulturtheoretische Grundlagenforschung einführen. Deshalb soll der zweigesichtige Charakter "des Dritten", der als Störer und Vermittler ebenso trennt wie verbindet, nicht nur in der Literatur, sondern auch in außerliterarischen Kultur- und Wissensbereichen erforscht werden. An einem ausgewiesenen Ort für literaturwissenschaftliche Forschung angesiedelt, ist das Kolleg durch Kooperationen mit den Universitäten Zürich, Basel, der Johns Hopkins University und der University of Chicago in hohem Maße international ausgerichtet.

    Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 Doktoranden arbeiten in einem interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich in Graduiertenkollegs rund

    zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland auf ihre Promotion vor. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen. Der Anteil der ausländischen Promovierenden ist an den Graduiertenkollegs mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

    Die neuen Graduiertenkollegs im Einzelnen:

    - Physik der Elementarteilchen an Beschleunigern und im Universum, Universität Dortmund in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum
    - Weltbegriffe und globale Strukturmuster: Ausdifferenzierung und funktionale Diversifikationen der Weltgesellschaft, Universität Bielefeld
    - Modellierung von Moleküleigenschaften (Molecular Modeling), Universität Heidelberg
    - Die Figur des Dritten, Universität Konstanz
    - Modellierung, Simulation und Optimierung von Ingenieuranwendungen, Technische Universität Darmstadt
    - Sklaverei - Knechtschaft und Frondienst - Zwangsarbeit. Unfreie Arbeits- und Lebensformen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, Universität Trier
    - Vaskuläre Regulationsmechanismen - Mechanisms of Vascular Regulation, Freie Universität Berlin
    - Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirt bei generalisierten bakteriellen Infektionen,
    Universität Greifswald
    - Mechanismen neuronaler Signaltransduktion - vom Protein zum Netzwerk, Universität Freiburg
    - Functional Insect Science, Universität Potsdam, Freie Universität Berlin, Technische Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin
    - Molekulare, physiologische und pharmakologische Analyse von zellulärem Membrantransport, Universität Kaiserslautern, Universität des Saarlandes
    - Molekulare Zellbiologie und Bioengineering, Technische Universität Dresden

    Nähere Informationen erteilt Dr. Robert Paul Königs (Leiter der Gruppe Graduiertenkollegs, Nachwuchsförderung), Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn,
    Tel.: (0228) 885-2424, E-Mail: robert-paul.koenigs@dfg.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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