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17.10.2002 11:32

Parkinson und das Problem des plötzlichen Einschlafens

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Einen Nachwuchsförderpreis hat die Diplom-Psychologin Yvonne Körner von der Uni Würzburg für ihre Arbeiten über das plötzliche Einschlafen bei Parkinson-Patienten erhalten. Diese Thematik ist brisant, weil solche "Schlafattacken" auch beim Autofahren beobachtet wurden.

    Im Jahr 1999 wurden neun Fälle von Parkinson-Patienten bekannt, die am Steuer plötzlich eingeschlafen waren und dadurch Verkehrsunfälle verursachten. Alle hatten zum Unfallzeitpunkt Medikamente aus der Gruppe der so genannten Nonergot-Dopamin-Agonisten eingenommen. Darauf hin wurden generell Zweifel an der Fahrtüchtigkeit von Parkinson-Patienten laut.

    Vor diesem Hintergrund wurde das Interdisziplinäre Zentrum für Verkehrswissenschaften der Uni Würzburg aktiv: Mit Unterstützung der Deutschen Parkinson-Vereinigung und des Kompetenznetzes "Parkinson-Syndrom", das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, verschickte man in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der Klinik für Innere Medizin der Uni Marburg Fragebögen an 12.000 Parkinson-Patienten. Die Rücklaufquote lag bei 63 Prozent.

    Die Untersuchung, an der Yvonne Körner maßgeblich beteiligt war, belegte zunächst, dass Tagesmüdigkeit und das plötzliche Einschlafen bei Parkinson-Patienten ein erhebliches Problem darstellt: 42 Prozent der Befragten gaben an, plötzliches Einschlafen am Tage aus eigener Erfahrung zu kennen.

    "Erstmalig konnten wir zeigen, dass speziell für jüngere Patienten - bis 69 Jahre alt - mit einer kurzen Erkrankungsdauer von bis zu sieben Jahren ein erhöhtes Risiko besteht, unter den Nonergot-Dopamin-Agonisten plötzlich einzuschlafen", so die Würzburger Psychologin. Insgesamt hätten die Analysen allerdings ergeben, dass die Medikation für das plötzliche Einschlafen im Vergleich zu Alter, Erkrankungsdauer und den bei Parkinson häufig zu beobachtenden Schlafstörungen nur eine untergeordnete Rolle spielt.

    Den Nachwuchsförderpreis 2002 der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) erhielt Yvonne Körner am 26. September auf der 10. Jahrestagung dieser Gesellschaft in Göttingen. Die jährlich verliehene Auszeichnung ist mit 6.500 Euro dotiert und gestiftet von der Firma Gottlieb Weinmann, Gesellschaft für Medizin und Arbeitsschutz mbH & Co. (Hamburg).

    Weitere Informationen: Yvonne Körner, T (0931) 31-2608, Fax (0931) 31-2616, E-Mail:
    koerner@psychologie.uni-wuerzburg.de


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    Yvonne Körner
    Yvonne Körner

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Yvonne Körner


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