Universität Jena erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft Bestnote für Gleichstellung
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bei der Umsetzung von Gleichstellungsstandards die bestmögliche Bewertung erhalten. „Wir freuen uns sehr über die positive Einschätzung“, sagt Prof. Dr. Erika Kothe. „Es zeigt, dass sich unsere Bemühungen der letzten Jahre gelohnt haben. Gleichwohl bleibt für uns aber noch viel zu tun“, konstatiert die Prorektorin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung.
2008 verpflichteten sich die DFG-Mitglieder zur Umsetzung der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ mit dem Ziel, den Frauenanteil auf den verschiedenen wissenschaftlichen Karrierestufen zu erhöhen. Eine von der DFG eingesetzte Arbeitsgruppe bewertete im Zeitraum von 2009-2013 die eingereichten Gleichstellungskonzepte und deren institutionelle und organisatorische Umsetzung. Nun liegt die Endauswertung vor, in der die Hochschulen entsprechend ihrer Fortschritte in vier Stufen eingeteilt sind. Die Friedrich-Schiller-Universität erhielt mit Stufe 4 die beste Einschätzung – und konnte sich damit im Vergleich zur Zwischenauswertung 2011 um eine Stufe verbessern. Sie ist neben der Humboldt-Universität Berlin die einzige in Ostdeutschland, die zu den inzwischen 22 Hochschulen der Spitzengruppe gehört – unter insgesamt 68 Bewerbern.
Das Zeugnis für Thüringens größte Hochschule fällt vor allem wegen der in den letzten Jahren geschaffenen Strukturen positiv aus. Dabei wurde die Gleichstellung als Querschnittsaufgabe strategisch eingebunden: So sind für Gleichstellungsfragen mehrere universitäre Einrichtungen und Interessenvertretungen zuständig, die eng miteinander kooperieren und gleichzeitig unabhängig voneinander sind. „Diese Gewaltenteilung, eine neue Berufungsordnung und die rege Diskussionskultur im Senat haben bereits für weitrechende Änderungen gesorgt und sind das Fundament für eine nachhaltige Gleichstellungsarbeit“, sagt Prof. Kothe. Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen sind zudem Chefsache, denn wesentliche Strukturen sind auf der Ebene der Hochschulleitung verankert – dazu gehört neben dem Prorektorat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung auch das Prorektorat für Lehre und Struktur, dem das Hochschulfamilienbüro angehört. „Das verdeutlicht den hohen Stellenwert dieser Themen innerhalb der Jenaer Universität“, betont Prof. Kothe.
Nachholbedarf bestehe hingegen hinsichtlich des Frauenanteils auf den – vor allem oberen – wissenschaftlichen Karrierestufen. So liegt beispielsweise der Anteil an Professorinnen an der Universität Jena mit knapp 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Der Punkt, an dem Frauen eine wissenschaftliche Karriere aufgeben, liegt laut Prof. Kothe beim Übergang von der Promotion zur Postdoc-Phase: „Hier verlieren wir etwa die Hälfte der Doktorandinnen.“ Nicht zuletzt deshalb hat die Universität Jena erst kürzlich mit den Universitäten Halle-Wittenberg und Leipzig ein gemeinsames Mentoring-Programm für Postdoktorandinnen gestartet. Zum Gleichstellungskonzept gehören zudem u. a. flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote und ein Dual Career Service. „Wichtig bei zukünftigen und bereits bestehenden Programmen ist, dass sie regelmäßig evaluiert werden und evidenzbasiert sind“, betont Prorektorin Kothe. Einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt zur Optimierung der Gleichstellungsarbeit sieht sie in einer stärkeren hochschulübergreifenden Vernetzung.
Mit dem sehr guten Abschneiden bei der Abschlussbewertung zur Umsetzung von Gleichstellungstandards sieht Prof. Kothe die Universität Jena jedoch noch nicht am Ziel: „Die Weiterentwicklung der Gleichstellungsarbeit bleibt eine wichtige Aufgabe, an der wir zukünftig verstärkt arbeiten müssen und werden“, resümiert Erika Kothe. „Die Bewertung der DFG ist dafür Motivation, denn sie zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg!“
Weitere Informationen sind zu finden unter: http://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/chancengleichheit/forschungsorientierte_standards
Kontakt:
Prof. Dr. Erika Kothe
Prorektorat für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Johannisstraße 13, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 930400
E-Mail: erika.kothe[at]uni-jena.de
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