Öffentliche Vorlesungsreihe auf dem Forschungscampus Berlin-Buch
In der Vorlesungsreihe "Elemente eines zukunftstauglichen Welt- und Menschenbildes" der Werkstatt für Zukunftsforschung und Gestaltung (WZFG) e.V. spricht Prof. Dr. Manfred Milinski (Max-Planck-Institut für Limnologie, Plön) zum Thema "Beispiel biologisch-kultureller Koevolution: Parfüms, Partnerwahl und Immunsystem".
Die Veranstaltung findet am Freitag, dem 18. Oktober 2002 um 19 Uhr im Hörsaal des Vogt-Hauses in der Robert-Rössle-Straße 10 in Berlin-Buch statt. Die Schirmherrschaft hat die Deutsche Gesellschaft Club of Rome übernommen. Ihre Kooperationspartner sind die Charité und die Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität.
Noch ist evolutionsbiologisch rätselhaft, warum Weibchen bei der Eizellproduktion die Hälfte der eigenen Gene verwerfen und durch männliche ersetzen. Sexuelle Reproduktion kann nur erfolgreich sein, wenn die Nachkommen mit der neuen Genmischung mehr als doppelt so erfolgreich sind wie einfache Selbstkopien. Derartige Qualitätssteigerung könnte ein Weibchen erreichen, wenn es gezielt geeignete Immungene bei potenziellen Partnern "ausriecht", die - kombiniert mit den eigenen - optimale Resistenz gegen die schnell veränderlichen Erreger von Infektionskrankheiten bieten. Mäuse, Fische und Menschen benutzen diese Art der geruchlichen Partnerwahl. Menschen steigern seit 5000 Jahren ihre sexuelle Attraktivität durch Parfüms, die das persönliche "Immungeruchssignal" verstärken können - was von modernen künstlichen Parfüms kaum zu erwarten ist.
Prof. Dr. Manfred Milinski studierte Biologie und Mathematik in Bielefeld und Bochum. Seine Auslandsaufenthalte als Forscher führten ihn nach Norwegen, Großbritannien und in die Schweiz. Seit 1999 ist er Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Institutes für Limnologie.
Weitere Veranstaltungen in dieser Reihe:
8. 11. 2002, 19 Uhr
"Die Rolle von Institutionen: Beschleuniger oder Hemmschuh für zukunftstauglichen Wandel?" (Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Hillberg, Universität Würzburg)
13.12. 2002, 19 Uhr
"Ökologie als objektübergreifende Theorie? (Prof. Dr. Christian Steinberg, HU)
Informationen: www.zukunfts-werkstatt.org
http://www.zukunfts-werkstatt.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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