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23.10.2002 15:12

Experimentieren im Duisburg Learning Lab

Ulrike Bohnsack Presse- und Informationsstelle, Standort Duisburg
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (bis 31.12.2002)

    Startschuss für neues Mediendidaktisches Labor

    Elektronisches Lernen (eLearning), hat Zukunft. Zwar wird es die traditionelle Wissensvermittlung nicht ablösen, die computergestützten Lern- und Arbeitstechniken per CD-Rom, Internet, Intranet oder Video nehmen als sinnvolle Ergänzung jedoch stetig zu.

    Für die Erstellung digitaler oder multimedialer Lernmaterialien bedarf es speziell geschulter Planer, Entwickler und Manager. Und die werden ab sofort im neuen "Duisburg Learning Lab", dem mediendidaktischen Labor der Gerhard-Mercator-Universität, ausgebildet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kerres vom Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement wurde an der Duisburger Hochschule die wohl größte Lernumgebung an einem Erziehungswissenschaftlichen Institut eingerichtet, die zur Entwicklung mediengestützter Lernangebote befähigt.

    Knapp zehn Monate haben Aufbau und Einrichtung des professionellen Labors gedauert. Rund 360.000 Euro wurden in modernste Technik investiert, mit der von der Planung bis zur abschließenden Produktion Lernsoftware entwickelt werden kann. Neben dem 75qm großen Aufnahmeraum gehören zum Duisburg Learning Lab der Serverraum, in dem die Computer, Server und die beiden Beamer für die Rückprojektionen stehen, der Bearbeitungsraum, mit dem Video- und dem Audiomischpult und der Technikerraum. Sechs Videokameras, diverse Audiogeräte, Beamer und ein Lichtmischpult wurden bislang angeschafft, und einiges steht noch auf der Wunschliste.

    Drehbuch fürs multimediale "Lehrbuch"

    Seit dem 23. Oktober ist das Duisburg Learning Lab in Betrieb. Wie in jedem ordentlichen Labor steht das Experimentieren an erster Stelle. Da Bildungssoftware didaktisch nun mal ganz anders aufbereitet sein muss als ein traditionelles Lehrbuch, lernen die angehenden Pädagogen, was bei der Produktion audio-/visueller Lernmedien zu beachten ist. Das reicht von Aufnahmetechniken, Film-Know-how und digitalem Videoschnitt bis zur Endproduktion, also dem Einspeisen ins Internet oder Brennen auf CD-Rom.

    Für diese Ausbildung reicht eine virtuelle Anwesenheit verständlicherweise nicht, das Experimentieren geschieht vor Ort in der echten Entwicklungs- und Lernumgebung.

    Auch hilft das neue Learning Lab ein anderes zukunftweisendes Projekt voranzutreiben: das vom BMBF geförderte eCampus-Projekt, das den mobilen Zugang zum Internet auf dem Campus zum Ziel hat. Die mit einem Notebook ausgestatteten Studierenden profitieren dabei von der Infrastruktur des neuen Raumes. Zum einen ist eine Ad-hoc Präsentation bzw. einen unproblematischen Wechsel (ohne viel Kabel) zwischen Präsentierenden möglich. Zum anderen können Anmerkungen direkt in den entsprechenden Dokumenten gemacht und abgespeichert werden, so dass sie den Studierenden nach der Veranstaltung sofort zur Verfügung stehen.

    Buch hat nicht ausgedient

    Im interaktiven Labor wird natürlich auch zu den Bildungskonzepten der Zukunft geforscht. Ein Schwerpunkt des Lehrstuhls von Prof. Kerres ist das "blended Learning" (intergriertes Lernen). "Es verbindet eLearning mit klassischen Lernmethoden wie Präsenzveranstaltungen, damit die Vorteile beider Welten genutzt werden können", erklärt Kerres. "Es geht vor allem um die Entwicklung von synchronen Lernplattformen (Lernende und Lehrende treffen sich zu einer fest vereinbarten Zeit via Internet), und asynchronen Szenarien, bei denen der Lernende Lektionen dann abrufen kann, wann er möchte". Damit die hohe zeitliche Flexibilität nicht zu Lasten der Betreuung geht, werden bei asynchronen Materialien verschiedene Möglichkeiten der Lernkontrolle erprobt.

    In der modernen Welt des Lernens wird das traditionelle Lehrbuch seinen Platz nicht verlieren, glaubt Projektkoordinator Jörg Stratmann: "Für erfolgreiches Lernen wird beides notwendig sein.eLearning ist ein zusätzliches Angebot, das hilft, neben Text und Bild Inhalte sinnvoll darzustellen." Nach dem Nachteil von eLearning gefragt, sagt er lächelnd:"Man braucht Strom."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Kerres, Lehrstuhl für Mediendidaktik
    und Wissensmanagement, Tel.: 0203/379-2434

    Projektkoordination:
    Dipl.-Päd. Jörg Stratmann, Tel.: 0203/379-2434


    Weitere Informationen:

    http://www.edumedia.uni-duisburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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