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23.10.2002 16:30

Erstmalige direkte Messung der Zerfallskurve eines Lochs in der Atomhülle

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    Sperrfrist 24.10.2002, 20.00 Uhr

    Wissenschaftlern der Universität Bielefeld ist in Zusammenarbeit mit Wiener Kollegen zum ersten Mal die Messung des zeitlichen Verlaufs der Reorganisation der Elektronenhülle eines Atoms nach der Anregung mit einem ultrakurzen Röntgenpuls gelungen.

    Wenn durch ionisierende Strahlung Löcher in der Atomhülle entstehen, stellt sich durch Umverteilung der Elektronen ein neues Gleichgewicht ein. Die dabei freiwerdenden Elektronen spielen unter anderem eine entscheidende Rolle bei der Strahlungsschädigung von biologischem Gewebe. Im Vergleich zu mit sichtbarem Licht induzierten Prozessen laufen diese Zerfallsprozesse wesentlich schneller ab und waren daher bislang nicht direkt beobachtbar. Wie die Zeitschrift "Nature" in der Ausgabe vom 24. Oktober berichtet, hat der Bielefelder Physiker Markus Drescher (Foto) jetzt zu diesem Zweck eine Quelle für extrem kurze Attosekunden (1 as = 1 milliardstel milliardstel Sekunde) Röntgenblitze eingesetzt, die er zuvor mit den Kollegen um Ferenc Krausz an der TU Wien entwickelt hat. Die Schlüsseltechnologie zur Herstellung der dafür notwendigen Röntgenoptiken stammt ebenfalls aus Bielefeld aus der Arbeitsgruppe des Physikers Ulrich Heinzmann. Die Resultate demonstrieren, dass es nun möglich ist, "Zeitlupenaufnahmen" der Elektronenbewegung in der Atomhülle zu machen.

    Kontakt und weitere Informationen: Dr. Markus Drescher, Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, Telefon 0521/106 5470, E-Mail: drescher@physik.uni-bielefeld.de.

    Englische Version der Pressemitteilung Nr. 146/2002

    First direct measurement of the decay of a hole in the atomic shell

    A german-austrian collaboration of scientists of the University of Bielefeld and of the Technical University in Vienna succeded in measuring for the first time the temporal evolution of the rearrangement of the electron cloud of an atom after excitation with an ultrashort X-ray pulse.
    If ionizing radiation creates a hole in an atomic shell a new balance is reached by redistribution of the remaining electrons. The electrons emitted during this process are known to play an important role e.g. in the radiation damage of biological tissues. Compared to most processes induced with visible light, this relaxation occurs on a much faster time-scale and was therefore not accessible to a time-resolved measurement. The physicist Markus Drescher (Photo) from Bielefeld now reports in the October, 24th issue of 'Nature' on the application of a novel source for extremely short attosecond (1 as = 10-18s) X-ray pulses for this purpose. These shortest electromagnetic light pulses were developed in cooperation with the team of Ferenc Krausz at the TU Vienna. The key-technology for producing the neccessary dedicated X-ray optics was contributed by Ulrich Heinzmann and coworkers from Bielefeld. The results demonstrate the feasibility of taking series of 'snapshots' of the electron movement in the atomic shell.

    Information: Dr. Markus Drescher, Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, Telefon +49.521.106 5470, E-Mail: drescher@physik.uni-bielefeld.de.

    Pressemitteilung Nr. 146/2002
    Universität Bielefeld
    Informations- und Pressestelle
    Leiter: Dr. Gerhard Trott
    Telefon: 0521/106-4145/4146
    Fax: 0521/106-2964
    E-Mail: gerhard.trott@uni-bielefeld.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     


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