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24.10.2002 13:29

Entwicklung zur Wiedereröffnung der Gehirnschlagadern

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    In der Abteilung Neuroradiologie des Klinikums der Universität München (Großhadern) wurde in Zusammenarbeit mit
    der Stroke Unit der Neurologie ein effizienterer, rascherer und komplikationsärmerer Weg zur Wiedereröffung der Adern des Gehirnes entwickelt.

    Ein Schlaganfall ereignet sich jährlich bei etwa 200.000 Menschen in Deutschland. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der wichtigste Grund für eine im Erwachsenenalter erworbene Behinderung. Meist liegt dem Schlaganfall eine Durchblutungsstörung des Gehirnes zugrunde mit Lähmungen, Sprachverlust, Sehstörungen und weiteren Ausfallserscheinungen. Nicht nur ältere, sondern auch junge Menschen können aus heiterem Himmel betroffen sein. Die Durchblutungsstörung des Gehirns ist meist durch eine Embolie (z.B. bei Vorhofflimmern aus dem Herzen) oder Thrombose (zum Beispiel Gerinnselbildung bei arteriosklerotischer Wandeinengung) in den basalen Hirnarterien bedingt. Bisherige Behandlungsversuche mit Mitteln zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse) haben hauptsächlich zwei Nachteile: sie sind zum Teil nicht effektiv genug, um rechtzeitig die Schlagadern des Gehirnes wieder durchgängig zu machen und sie haben das Risiko, im Gehirn Einblutungen auszulösen. In der Abteilung Neuroradiologie des Klinikums der Universität München(Großhadern) wurde in Zusammenarbeit mit der Stroke Unit der Neurologie ein effizienterer, rascherer und komplikationsärmerer Weg zur Wiedereröffung der Adern des Gehirnes entwickelt. Mit kleinen Kathetergeräten können die Gehirnschlagadern, aber auch Venen, mechanisch wieder durchgängig gemacht und die mangelversorgten Gehirnareale gerettet werden. Insbesondere wird ein sog. Angiojet (eine Art Gefäßstaubsauger) zur Entfernung von Gerinnseln eingesetzt. Damit konnten gerade in letzter Zeit spektakuläre Erfolge erzielt und, jüngere wie ältere, sich bereits im Koma befindende Menschen augenblicklich wiederhergestellt werden. Derzeit richten sich unsere Bemühungen darauf, diese Methoden zu optimieren und einem weiteren Kreis von Patienten zu ermöglichen. Ein internationales Symposium zu den Möglichkeiten der mechanischen Rekanalisation bei zerebrovask-lären Erkrankungen findet am 24. - 26. Oktober im Klinikum der Universität München, Großhadern statt. Insbesondere werden sich Vorträge mit Gefäßdilatation, Stentimplantation, Gerinnselauflösung und -absaugung befassen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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