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25.10.2002 09:03

Neues Buch über Deutsch-jüdische Zeitungen und Zeitschriften

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Deutsch-jüdische Zeitungen und Zeitschriften haben eine lange Tradition: Schon seit dem 18. Jahrhundert gab es im deutschsprachigen Raum eine jüdische Presse, die bis in die Zeit des Nationalsozialismus veröffentlichte. In Inhalt und Gestaltung sind sie alle Zeugen ihrer Zeit: sie spiegeln die innerjüdischen religiösen, wissenschaftlichen und literarisch-kulturellen Strömungen wider und zeugen vom Kampf um Bürgerrechte und gesellschaftliche Anerkennung. Zwischen 1933 und 1938 erschienen die Publikationen unter dem nationalsozialistischen Diktat. Dennoch findet sich hier ein mutiges Forum für Humanität und Toleranz inmitten der zunehmenden arischen Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik.

    Im Juli 2000 wurde im Institut Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen die erste internationale Tagung zur Geschichte und Erforschung der deutsch-jüdischen Presse abgehalten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Israel, Österreich und der Schweiz setzten sich hier mit dem Schicksal, den Inhalten und der Bedeutung deutsch-jüdischer Zeitschriften und Zeitungen von der Aufklärung bis zum Nationalsozialismus auseinander.

    Der jetzt fertiggestellte Sammelband stellt die Ergebnisse dieser Tagung vor. Am Freitag den 1. November 2002 wird das Buch "Zwischen Selbstbehauptung und Verfolgung" im Centrum Judaicum, Berlin, der Öffentlichkeit präsentiert. Obwohl die deutsch-jüdische Presse eine wichtige, vielfach die einzige Quelle für zentrale Fragen in der Geschichte des deutschen Judentums darstellt, ist sie bislang nur wenig erforscht. Dabei bietet sie eine Fülle von historischen Informationen und vermittelt eine Innensicht auf die Vergangenheit des deutschen Judentums. Denn anders als bei außerjüdischen Quellen stehen hier das deutsch-jüdische Leben und die aktive Mitwirkung am Zeitgeschehen im Vordergrund.

    Der Sammelband behandelt Themen wie Toleranz und Judenfeindlichkeit in aufklärerischer und romantischer Publizistik und die amtliche Zensur der deutsch-jüdischen Presse bis 1850. Weitere Beiträge setzen sich mit den satirischen Texten von Max Jungmann und dem späteren Reichstagsabgeordneten und Sozialreformer Julius Moses in Berlin auseinander. Das Buch ist im Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 2002 erschienen.

    Weitere Informationen bei:

    PD Dr. Michael Nagel
    Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen
    Tel.: (0421) 218 3652
    Email: nagel@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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