Am 1. September startet ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes gemeinsames Forschungsprojekt der Universitätsbibliothek Kiel (UB Kiel) und des Handschriftenzentrums der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Zugleich ist es das erste DFG-Projekt der UB Kiel, das nicht das Sondersammelgebiet Skandinavien betrifft. Ziel des zunächst auf drei Jahre angelegten Projektes ist die kodikologische (handschriftenkundliche) Beschreibung und inhaltliche Erschließung der mittelalterlichen Handschriften aus dem Augustiner-Chorherrenstift Bordesholm, die den ältesten Teilbestand der Universitätsbibliothek Kiel bilden.
Während der Projektlaufzeit soll nach den Richtlinien der DFG ein Handschriftenkatalog in gedruckter und digitaler Form entstehen, der Bestand digitalisiert und eine neuartige Erfassungsmethode für Wasserzeichen erprobt werden. Damit wird einerseits ein Arbeitsinstrument für unterschiedliche historische und philologische Disziplinen geschaffen, das vielfältige Forschungsansätze und ungehinderten Zugang ermöglicht. Andererseits wird Grundlagenarbeit zur Erforschung der klösterlichen Wissenskultur des Mittelalters geleistet. Die unter beiden Gesichtspunkten bislang vernachlässigte Region nördlich der Elbe wird damit in einem wesentlichen Punkt für die Forschung erschlossen.
Von den über 650 Handschriften und Drucken, die die Bibliothek des Stifts Bordesholm zum Zeitpunkt seiner Auflösung (1566) ausmachten, sind in Kiel 139 Handschriften und 163 Druckschriftenbände erhalten. Hierbei handelt es sich nicht nur um den wichtigsten mittelalterlichen Handschriftenbestand in Schleswig-Holstein, sondern auch um einen überregional im Hinblick auf Umfang und Geschlossenheit seltenen Überrest einer vorreformatorischen Klosterbibliothek. Die Bordesholmer Sammlung ist bisher nur durch einen veralteten gedruckten Katalog aus dem 19. Jh. zugänglich (Ratjen, Henning: Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek Kiel 1862-1863), der keine Tieferschließung nach den heutigen, modernen Maßstäben bietet. Ein Großteil der Handschriften wurde schon in den letzten Jahren und Jahrzehnten restauriert. Die Restaurierung acht weiterer Bände wurde 2013 durch Mittel vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein im Zuge der „Fördermaßnahmen des Landes zum Erhalt schriftlichen Kulturgutes“ ermöglicht.
Ein Foto steht zum Download bereit:
http://www.uni-kiel.de/download/pm/2013/2013-237-1.jpg
Bildunterschrift: Besonderes kulturelles Erbe: die Marienklage aus der Bibliothek des Stifts Bordesholm. Werke wie dieses werden jetzt dank der Unterstützung der DFG umfassend technisch aufgearbeitet.
Copyright: CAU, Foto: Universitätsbibliothek Kiel
Kontakt:
Dr. Klara Erdei, Ph.D.
Universitaetsbibliothek Kiel
Telefon: 0431/880-2723
E-Mail: erdei@ub.uni-kiel.de
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Besonderes kulturelles Erbe: die Marienklage aus der Bibliothek des Stifts Bordesholm. Werke wie die ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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