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21.08.2013 10:20

Facetten des Kalten Kriegs

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Die älteste Fachvereinigung für Wissenschaftsgeschichte hält vom 27.-29. September 2013 ihre Jahreshauptversammlung an der Universität Jena ab

    Die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik (GGMNT) lädt zu ihrer Jahrestagung nach Jena ein, wo sie vom 27. bis 29. September 2013 stattfinden wird. „Diese Ehre wird Jena nach 1992 zum zweiten Mal zuteil“, sagt Dr. Christian Forstner. Der Wissenschaftshistoriker am Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena organisiert die Jahrestagung gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, dem Leiter des Haeckel-Hauses.

    Die Experten-Tagung steht unter dem Titel „Eiserne Vorhänge im Wissensfluss? Transfer und Verflechtungen von Wissenschaften, Technik und Medizin im Kalten Krieg“. Erwartet werden etwa 120 Teilnehmer aus ganz Deutschland, den USA, Kanada, Österreich, Dänemark, Indien, Finnland, Schweden und Großbritannien.

    An der Friedrich-Schiller-Universität wird es während der Tagung insgesamt 60 Fachvorträge geben. Wie Christian Forstner betont, decken die Vorträge ein breites Spektrum der wissenschaftlichen Arbeit der Wissenschaftshistoriker ab. Den Auftakt bestreitet der in Atlanta lehrende Südafrikaner Prof. Dr. John Krige mit seinem Vortrag: „Controlling the Flow of Knowledge in an Interconnected World: An American Perspective.“ Weitere Themen sind die Rüstungsspionage der Sowjetunion im Kalten Krieg, militärisch relevante Forschung in der BRD und der DDR sowie die Integration kriegsversehrter Veteranen des Zweiten Weltkriegs in der frühen Bundesrepublik. Dazu kommen so exotisch anmutende Vorträge wie „Knochen: Der Berliner Brachiosaurus brancai als politisches Ding“ oder „Karten: Sven Hedins Asienkartographie zwischen Gotha und Afghanistan“.

    „Das diesjährige Treffen in Jena ist die bislang größte Tagung unserer Fachgesellschaft“, sagt Christian Forstner. Einen gewichtigen Beitrag leisten dazu die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Kalter Krieg am Haeckel-Haus, die von Prof. Breidbach geleitet wird. So halten Renate Tobies, Bernd Helmbold, Christian Forstner und Tobias Fräbel – das sind neben Olaf Breidbach alle Mitglieder der Gruppe – je einen Vortrag.

    Die aktuelle Perspektive der Wissenschaftsgeschichte sei zunehmend weniger eurozentristisch, konstatiert Christian Forstner. So rücken transnationale Bewegungen und Strömungen stärker in den Fokus. Als Beispiel nennt Forstner das US-amerikanische Programm „Atoms for Peace“, mit dem die Vereinigten Staaten Reaktoren und Know-how für die zivile Nutzung der Atomkraft in Länder wie Japan, Indien, die BRD und sogar Rumänien exportierten. „Damit sicherten die Staaten zum einen ihren Technologie-Vorsprung und zum anderen wurden bei den Teilnehmerländern eigene Entwicklungen verhindert“, so Forstner. Ähnliche Ziele verfolgte die Sowjetunion mit Freundschaftsabkommen zwischen den sozialistischen Ländern.

    Die DGGMNT als Vereinigung der deutschen Wissenschaftshistoriker wurde 1901 gegründet, damit ist sie die älteste wissenschaftshistorische Fachgesellschaft der Welt.

    Intern werde das alljährlich stattfindende Treffen wegen des etwas sperrigen Namens der Gesellschaft als „Langenamentagung“ bezeichnet, sagt Christian Forstner mit einem Schmunzeln. Es habe ein wenig den Charakter eines großen Familientreffens, weil es in Deutschland nur etwa 20 Lehrstühle für Wissenschaftsgeschichte gibt.

    Das Programm der Jahrestagung im Internet: www.dggmnt2013.de.

    Wer an der Tagung teilnehmen möchte, kann sich bis zum 26. September 2013 anmelden, es wird eine Tagungsgebühr erhoben. Anmeldung über die Website: www.dggmnt2013.de.

    Kontakt:
    Dr. Christian Forstner
    Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik – „Ernst-Haeckel-Haus“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Berggasse 7, 07745 Jena
    Tel.: 03641 / 949510
    E-Mail: christian.forstner[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dggmnt2013.de


    Bilder

    Tagungs-Mitorganisator Dr. Christian Forstner vom „Ernst-Haeckel-Haus“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird selber über den Kalten Krieg und Österreichs Nuklearenergie-Programme sprechen.
    Tagungs-Mitorganisator Dr. Christian Forstner vom „Ernst-Haeckel-Haus“ der Friedrich-Schiller-Univer ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Tagungs-Mitorganisator Dr. Christian Forstner vom „Ernst-Haeckel-Haus“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird selber über den Kalten Krieg und Österreichs Nuklearenergie-Programme sprechen.


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