Düsseldorf – Verletzungen beim Sport sind bei Kindern und Jugendlichen einer der Hauptgründe, einen Arzt aufzusuchen. Bis zur Hälfte aller Schäden durch Sport sind Folge von zu viel und zu intensivem Training. Gerade in der Wachstumsphase kann Überlastung dauerhafte Folgen haben, warnt die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). Experten diskutieren Ursachen, kindgerechte Behandlungskonzepte und Vorbeugung von Überlastungsschäden auf einer Pressekonferenz im Rahmen der 51. Herbsttagung der DGKCH am Freitag, dem 13. September 2013 von 11.00 bis 12.00 Uhr im CCD, Düsseldorf.
Brüche, Zerrungen und Prellungen sind bei Kindern und Jugendlichen häufige Folge von Sport. Aber auch bleibende Schäden wie verformte Füße, Schultern und Gelenke, Wachstumsstörungen oder Wirbelgleiten gehen auf das Konto übermäßiger körperlicher Betätigung. „Gerade in der Pubertät macht der Körper einen erneuten deutlichen Wachstumsschub“, erläutert Professor Dr. med. Peter Schmittenbecher, Direktor der Kinderchirurgischen Klinik am Klinikum Karlsruhe: „In dieser Phase reagieren die Gewebe besonders empfindlich auf übermäßige Belastung.“ Dies gelte beim Sport vor allem dann, wenn ausreichende Ruhe- und Erholungszeiten fehlen.
Besonders die Wachstumsfugen und die noch im Wachstum befindlichen unausgereiften Knochen, Gelenke und Sehnen seien gefährdet. Sind die Beanspruchungen zu hoch, führe das zu vielen kleinen, für das Auge nicht sichtbaren Verletzungen, sogenannten mikrotraumatischen Überlastungsverletzungen. In der Folge drohen Brüche, chronische Sehnenentzündungen bis hin zu verformten Knochen, all das begleitet von anhaltenden Schmerzen. Besonders gefährdet, so Schmittenbecher, seien junge Turner, Schwimmer und Langstreckenläufer. Aber auch jede andere Sportart, die in dieser Phase im Übermaß und ohne Ausgleich betrieben werde, berge dieses Risiko in sich.
„Sport im Kindesalter ist für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar“, sagt Professor Schmittenbecher. Aber auf das richtige Maß komme es an. „Kein Übertraining für Kinder bis zum Abschluss der pubertären Wachstumsphase“, fordert deshalb der Vertreter der DGKCH. Zudem sei eine frühzeitige Spezialisierung auf eine Sportart zu vermeiden. „Wichtig ist ein altersgerechter, abwechslungsreicher Trainingsaufbau mit ausreichend Aufwärm- und Ruhezeiten.“ Mindestens zwei Ruhetage pro Woche und höchstens drei bis vier Stunden Training pro Tag sollten es sein, so der Experte. Und auch das Umfeld müsse stimmen: Kinder sollten mit passenden Turnschuhen von guter Qualität und falls nötig Gelenkschutz und Helm ausgerüstet sein. Außerdem sollten sie auf orthopädisch geeignetem Untergrund wie gedämpften Hallenböden trainieren. Zu viel Ehrgeiz von Seiten der Trainer und Eltern schade nur: „Die meisten Kinder sind von Natur aus nicht zum Ausnahmeathleten gemacht. Für den Versuch, dies zu erzwingen, zahlt ihr Körper einen hohen Preis.“
Welche Sportarten bei Kindern und Jugendlichen Verletzungen und Sportschäden nach sich ziehen, diskutieren Experten auf der Pressekonferenz der DGKCH am Freitag, dem 13. September 2013 von 11.00 bis 12.00 Uhr im CCD, Düsseldorf. Sie erörtern auch, welche modernen, kindgerechten Behandlungskonzepte es für Knochenbrüche und Bänderrisse gibt – von Physiotherapie bis zur Schlüsselloch-Operation.
Terminhinweis:
Pressekonferenz
anlässlich der 51. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Termin: Freitag, 13. September 2013 von 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: CCD-Congress Center Düsseldorf, Raum 5, Stockumer Kirchstraße 61, Düsseldorf
Vorläufige Themen und Referenten:
Bauchschmerzen, Blähbauch und Reizdarm beim Kind – Alarmsignal oder Befindlichkeitsstörung? Was Eltern darüber wissen sollten
Professor Dr. med. Guido Fitze
Kongresspräsident der DGKCH 2014, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
Sportverletzungen bei Kindern: Neues zur Vorsorge und den besten Therapien bei Brüchen, Bänderrissen, Verstauchungen und Co.
Professor Dr. med. Dr. Peter P. Schmittenbecher
Direktor der Kinderchirurgischen Klinik am Klinikum Karlsruhe
Kinder mit Harnwegsinfekten vor Schäden bewahren – Wie individuelle kinderchirurgische Behandlungskonzepte helfen
Professor Dr. med. Maximilian Stehr
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Kinderurologie der DGKCH, Chefarzt für Kinderchirurgie und -urologie, Cnopf'sche Kinderklinik, Nürnberg
Knochenbrüche bei Kindern – Wird zu viel operiert?
Professor Dr. med. Lucas M. Wessel
Vorstandsmitglied der DGKCH, Direktor der Kinderchirurgischen Klinik am Klinikum Mannheim GmbH, Universitätsklinikum Medizinische Fakultät Mannheim
Kontakt für Journalisten:
Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Dr. Adelheid Liebendörfer und Christine Schoner
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-573
Fax: 0711 8931-167
schoner@medizinkommunikation.org
liebendoerfer@medizinkommunikation.org
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http://www.dgkj2013.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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